Medjugorje 1994

Anläßlich des 13. Jahrestages der Erscheinungen der Mutter Gottes fand in Medjugorje am 22. und 23. Juni 1994 das erste Gebets- und Bildungsseminar statt, das für die Leiter von Gebets- und Caritativgruppen sowie von Friedenszentren, die auf Anregung der Medjugorje-Erscheinungen entstanden sind, vom Pfarramt Medjugorje organisiert wurde. An dieser Begegnung nahmen Vertreter aus Australien, Neuseeland, Südafrika, den USA und Europa teil.

Hauptziel dieses Seminars war es, aufgrund der Vorträge theologisch und kirchlich das Phänomen der Medjugorje-Erscheinungen zu definieren, wie auch deren Bedeutung in unserer gegenwärtigen Zeit festzulegen. Nach den Vorträgen haben die Teilnehmer, aufgeteilt nach den entsprechenden Sprachgruppen, über die Schwierigkeiten und Erfolge, die sie im Verlauf ihrer Tätigkeit mit den Wallfahrern und Freunden Medjugorjes erlebten, diskutiert. Diese Begegnung endete mit einer gemeinsamen Erklärung, die auf den Diskussionen und Schlußfolgerungen der jeweiligen Sprachgruppen gründet.

Leider sind wir aus Platzgründen nicht in der Möglichkeit, Ihnen die Inhalte der einzelnen Vorträge vorzustellen, daher bringen wir nur die gemeinsame Erklärung der Teilnehmer in voller Länge.

Vorträge

1. Marianische Zeiten im Licht der päpstlichen Erlasse (Fra. Tomislav Pervan)

2. Der Platz von Medjugorje in der heutigen Kirche (Fra. Jozo Zovko)

3. Sendung der Laien in der Kirche ( Fra. Slavko Barbaric)

LEBENSLAUF DER VORTRAGENDEN

Dr. Fra. Tomislav Pervan wurde am 8. November 1946 in Citluk geboren. Zum Priester wurde er 1969 geweiht. Im Jahre 1976 erhielt er die Doktorwürde in Theologie aus dem Gebiet des Neuen Testamentes. Er half bei der Ausbildung der Novizen im herzegowinischen Franziskanerorden. Von 1982 bis 1988 war er tätig als Gemeindepfarrer in Medjugorje. 1990 wurde er zum Provinzialvikar ernannt und 1994 zum Provinzial der herzegowinischen Franziskanerprovinz.

Dr. Fra. Slavko Barbaric wurde am 11. März 1946 in Dragicina geboren. Er ist Mitglied der herzegowinischen Franziskanerprovinz. Theologie studierte er in Visoko, Sarajewo und Schwaz. 1982 erhielt er die Doktorwürde in Religionspädagogik. Seit 1982 befindet er sich in Medjugorje und arbeitet im Heiligtum. Er ist Autor vieler religiöser Bücher und Artikel. Fra Barbaric leitet zahlreiche Exerzitien, hält viele Vorträge und hat in vielen Teilen der Welt an Tagungen teilgenommen und über die Ereignisse von Medjugorje referiert.

Fra. Jozo Zovko wurde am 19. März 1941 in Uzarici geboren. Er ist Mitglied der herzegowinischen Franziskanerprovinz. Theologie studierte er an den Universitäten von Sarajewo und Ljubljana. Zum Priester wurde er 1967 geweiht. Jahrelang war er im Katechentenzentrum in Zagreb und daraufhin in Posusje tätig. Als die Erscheinungen der Muttergottes in Medjugorje 1981 begannen, war Fra. Jozo Zovko Pfarrer dieser Gemeinde. Die kommunistische Regierung verurteilte ihn zur einer dreijährigen Gefängnisstrafe, da er an die Erscheinungen der Muttergottes glaubte und dieses nicht verleumdete. Nach 18 Monaten Gefängnis wurde er freigelassen und war seitdem tätig in den Gemeinden: Gorica, Bukovica, Tihaljina und Siroki brijeg. Neben seiner Pastoraltätigkeit in den aufgeführten Gemeinden ist er auch aktiv beschäftigt mit den Wallfahrern Medjugorjes.

Erklärung

Die Leiter der durch die Botschaften der Muttergottes aus Medjugorje inspirierten Gebetsgruppen und Friedenszentren, versammelten sich in Medjugorje zum Anlass des 13. Jahrestag der Erscheinungen vom 21. bis 23. Juni 1994. Sie danken Gott für seine Gabe und allen Freunden in der Welt die die Botschaften annehmen, vertiefen, leben und verbreiten.

Nachdem wir die Vorträge über Marianische Zeiten im Licht der Lehre der Kirche, über Medjguorje in der heutigen Kirche, sowie über die Sendung der Laien gehört hatten, sind wir uns unserer Verantwortung für die neue Evangelisierung noch bewusster geworden. Wir dachten nach über die Verbreitung der Botschaften der Muttergottes in unserem Milieu und lenkten die Aufmerksamkeit auf die Schwirigkeiten denen wir begegenen. Die Schlussfolgerungen unserer Überlegungen möchten wir allen Freunden, Pilgern und der Pfarrei mitteilen.

Die Botschaften bringen keine neue Offenbarung. Sie gründen alle auf der einen, die im Evangelium steht: "Tut alles was er euch sagt" (Joh 2-5). Wir möchten die Notwendigkeit betonen, die Botschaften auf eine authentische Weise zu vermitteln, versuchend die Übersetzung in Einklang mit dem kroatischen Original zu halten. Dabei sollte der Geist jeder Sprache respektiert werden.

Die ursprüngliche Spiritualität von Medjugorje soll nicht mit irgendeinem anderen Phänomen und anderen Botschften vermischt werden.

Gemiensam wurde beschlossen, dass in Medjugorje ein Informationszentrum gegründet wird, welches mit allen Friedenszentren verbunden, monatlich ein Inormationsblatt über Ereignisse in und um Medjugorje herausgeben wrid.

Es ist weiterhin unser Wunsch dass alle, die in Medjugorje und in der Welt für den Wahlfahrtsort Medjugorje arbeiten, um das geistliche Wohl der Pilger als auch der Pfarrangehörigen von Medjugorje Sorge tragen.

Es ist im gemeinsamen Interesse aller Verehrer der Königig des Friedens wenn diejenigen, die öffentlich im Namen von Medjugorje auftreten, dieses in Absprache mit dem Wahlfahrtsort tun. Das gilt für die Seher, Priester und Laien.

Wir empfehlen allen Gruppen und Einzelpersonen sich mehr und mehr in ihrer örtlichen Kirchengemeine einzugliedern, die Autoritäten der Ortskirche respektierend.

Wir betonen, dass die Medjugorje Botschaften keine Angst vor Endzeiten beinhalten; sie sind Botschaften des Friedens mit Gott und unter den Menschen.

Der Wahlfahrtsort der Königin des Friedens in der Pfarrei Medjugorje, ist ein marianischer Wahlfahrtsort. Gemäss dem Beispiel Mariens möchte der Ort demütig, gehorsam und einfach bleiben.

Begegnungen dieser Art möchten wir weiterführen und pflegen damit die Verbindung unter uns so lebendig wie möglich sei.

p, Ivan Landeka