TUCEPI 1996

17. 21. 03. 1996.

Kurt Knotzinger -EINLADUNG ZUR TÄGLICHEN SCHRIFTLESUNG
fra Ljudevit Rupcic - MIT MARIA UNTERWEGS IN DAS JAHR 2000
fra Slavko Barbaric - GEBETSGRUPPEN IN DER MARIANISCHEN SPIRITUALITAET
Fra Miljenko Stojiæ -INFORMATIONSZENTRUM "MIR" MEDJUGORJE


Kurt Knotzinger, geboren 1920 in Wien. Nach Theologie- und Musikstudium ist er zwölf Jahre als Gemeindepfarrer tätig. Seit 1966 ist er Geistlicher und Professor an der Theologischen Fakultät und am Gymnasium des Wiener Erzbistums in Sachsenbrunn.

Fr. Ljudevit Rupcic - 1920 in Hardomilije, Ljubuski geboren. 1939 trat er in den Franziskanerorden in der Provinz Herzegowina ein und wurde 1946 zum Priester geweiht. Er beendete sein Theologiestudium am Seminar der Universität in Zagreb und promovierte 1958. Von 1958 bis 1988 hielt er in Sarajevo und am Priesterseminar in Zagreb Vorträge in neu-testamentarischer Exegese über franziskanische Theologie. Während der ehemaligen kommunistischen Herrschaft wurde Fr. Rupcic zweimal, und zwar von 1945 bis 1947 und wieder von 1952 bis 1956, in Gefangenschaft genommen. Von 1968 bis 1981 war er Mitglied der Theologischen Kommission und unterstützte die Bischofskonferenzen im ehemaligen Jugoslawien. Er übersetzte das Neue Testament aus dem Original in die kroatische Sprache und diese Übersetzung wird laufend neu aufgelegt. Seine Bücher, Studien und Artikel wurden in kroatischer, englischer, deutscher und italienischer Sprache veröffentlicht und er nahm als Vortragender an zahlreichen Konferenzen in Europa und Amerika teil.

Fr. Slavko Barbaric - 1946 in Dragicina geboren; er studierte Theologie in Visoko, Sarajevo und Schwaz (sterreich). 1971 wurde er zum Priester geweiht und erhielt 1982 die Doktorwürde in Religionspädagogik. Seit 1982 ist er in Medjugorje und arbeitet im Heiligtum. Er ist Autor vieler religiöser Bücher und Artikel. Fr. Barbaric leitet zahlreiche Exerzitien, hält viele Vorträge und hat in vielen Teilen der Welt an Tagungen teilgenommen und über die Ereignisse von Medjugorje referiert.

Fr. Miljenko Stojic -1960 in Dragicina geboren. Er studierte Theologie an den Universitäten von Zagreb, Jerusalem und Sarajevo. 1987 wurder er in Mostar zum Priester geweiht. Sich auf christliche und insbesondere franziskanische Geisteswissenschaften spezialisierend, beendete er sein Theologiestudium 1991 an der päpstlichen Universität "Antonianum" in Rom. Als Priester hat er in verschiedenen Pfarreien gearbeitet und wirkte einige Zeit als Erzieher im Priesterseminar. Während des Krieges war er als Militärkaplan tätig. Er leitet Exerzitien. Er ist ein anerkannter Autor und Mitglied des kroatischen Schriftstellerverbandes. Er lebt und arbeitet in der Pfarre von Medjugorje und ist derzeit Kurator und Organisator des "Mir" Zentrums.

Das dritte internazionale Treffen fuer Gebetsgruppenleiter und Leiter von Friedenszentren und von Pilgerfahrten nach Medjugorje, fand vom 17. bis 21. Maerz 1996 in Tucepi statt. Es haben ungefaehr 100 Gruppenleiter aus 17 Nationen daran teilgenommen, zwei Seher und die Priester, die in Medjugorje arbeiten. Die Schlussfolgerung ist wie folgt:

ERKLAERUNG

Der Verhaeltnisse, in welchen die Kirche und die Welt sich befinden bewusst, haben wir versucht, im Gebet mit der Muttergottes die Strasse zu folgen, die uns ins 21. Jahrhundert fuert. Die Vortraege, der Meinungsaustausch, den wir waehrend den Diskussionen und Arbeiten in den Sprachgruppen gehabt haben, brachten uns zu folgenden Schlussfolgerungen, die wir allen Gebetsgruppen, Friedenszentren, den Pilgern und der Pfarrei von Medjugorje vermitteln moechten:

  1. Die Zukunft, wie unsicher sie auch ist, bleibt in den Haenden Gottes. Doch Gott erwartet unsere Mithilfe, um sie sicherer und menschlicher zu machen und die Muttergottes hat uns alle gerufen, durch Ihren Sohn, zu einer vollstaendigen Bekehrung (Juni 1990, Juli 1991).
  2. "Lest die Heilige Schrift, lebt sie und betet, um die Zeichen der Zeit erkennen zu koennen" (Juni 1991, August 1993). Die Botschaften der Muttergottes in Medjugorje sind fuer uns eine dringende Einladung, das Evangelium ihres Sohnes zu leben.
  3. Es ist ein Wunsch der Muttergottes, dass in der ganzen Welt Gebetsgruppen organisiert werden, die die Teilnehmer fuer den Heiligen Geist oeffnen, um in der Bibel das Wort Gottes fuer unsere Zeit zu erkennen und um im Gebet die Wege seiner Aktualisierung zu entdecken.
  4. Die Gebetsgruppen sollten das Herz und die Seele der Pfarrgemeinde sein, eine Quelle von Vertrauen, Liebe und wirksamen Frieden.
  5. Mit seinem Archiv, Bibliotek, Informationsbuero, dem Press Bulletin, dem Robofax, dem Internet, dem BBS und seinem Radio (in kuerze in Betrieb), ist das Informationszentrum MIR zu Diensten der Pilger da, fuer die Friedenszentren und die Gebetsgruppen.
  6. Man empfielt Mitarbeit und Informationsaustausch zwischen dem Informationszentrum MIR und den Zentren in der ganzen Welt, wie auch eine gegenseitige Naehe der bestehenden Zentren in einem Land.

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Kurt Knotzinger

EINLADUNG ZUR TÄGLICHEN SCHRIFTLESUNG

EINFÜEHRUNG

In den Botschaften von Medjugorje findet sich viermal die Aufforderung, die hl.Schrift zu lesen. Am 18.10. 1984 hieß es: "Heute lade ich euch ein, daß ihr in euren Häusern jeden Tag die Bibel lest. Sie soll an sichtbarer Stelle liegen, damit sie euch immer zum Lesen und zum Beten anregt". Eine spätere Bot- schaft greift diese Einladung sehr nachdrücklich auf: "In jeder Familie muß miteinander gebetet und die Bibel gelesen werden."(Botschaft vom 14.2.1985). Zwei weitere Botschaften nennen Gründe, warum die Schriftlesung so wichtig ist: "Betet und lest die Heilige Schrift, damit ihr durch die Heilige Schrift die Botschaft für euch durch mein wiederholtes Kommen entdeckt", und: "Lest die Heilige Schrift, lebt und betet sie, damit ihr die Zeichen dieser Zeit begreifen könnt".(25.6.1991 und 25.8.1993). -

In einem Seminar für Leiter von Gebetsgruppen und Pilgergruppen nach Medjugorje, darf ein Referat über die Praxis der Schriftlesung nicht fehlen. Zu diesem Thema werden von Menschen, die sich am Leben der Botschaften von Medjugorje orientieren wollen, immer wieder Fragen gestellt. Die häufigste Frage geht von der Erkenntnis aus, daß in den Botschaften nichts Neues über den Glauben gesagt wird und auch keine Kommentare zu aktuellen Ereignissen gegeben werden. Wiederholt haben die Seher darauf hingewiesen, wenn sie betonen, daß die Antwort auf Fragen, die sie der Gottesmutter vorlegen sollten, alle in der Heiligen Schrift enthalten seien. Wozu dann Botschaften der Gottesmutter, wenn ohnedies alles in der Schrift zu finden sei?

Dazu ist vor allem zu sagen, daß die Botschaften sehr nachdrücklich die Lesung der Bibelverlangen und damit auf das hinweisen, was uns Gott durch das Wort der Offenbarung sagen will. Die Heilige Schrift ist die Ur-Kunde unseres Glaubens in der doppelten Bedeutung des Wortes: Sie sagt uns, was Gott über sich und als Weisung für uns mitgeteilt, geoffenbart hat und was damit Grundlage für unseren Glauben ist; die Heilige Schrift ist aber auch das für uns verbindliche Dokument, in dem das alles niedergeschrie- ben wurde. Die Bibel erzählt also lobend und dankend von den Großtaten Gottes und seiner ewigen Herr- lichkeit, sie ist aber auch Wegweiser für uns auf dem Weg des Heiles, um immer mehr mit Gott verbunden und miteinander zum Volk Gottes zu werden. Für Gebetgruppen, die vielerorts entstanden sind und nun gemeinsam die Heilige Schrift lesen, ist es wichtig, eine kundige Begleitung zu haben. Jede theologische Einführung in die Bibel geht davon aus, daß die Heilige Schrift Gottes Wort in menschlicher Sprache ist, in einem für uns fremden Kulturkreis vor langer Zeit niedergeschrieben. Zum richtigen Verstehen braucht es daher Kenntnis dieser Zusammenhänge, der damaligen Sprachgewohn- heiten und der Lebensumstände. Der biblische Text muß aber auch als Wort Gottes für unsere Zeit erkannt werden, muß aktualisiert werden, erst so kann es zu einer korrekten Interpretation kommen. Ohne das zu beachten besteht die Gefahr, sich in fundamentalistische Irrtümer zu verstricken. Weil aber das wichtigste Ziel jeder Beschäftigung mit der Heiligen Schrift die Vertiefung des Glaubens ist, werden wir sehr eindringlich darauf hingewiesen, die Schriftlesung immer mit dem Gebet zu verbinden. Die Bibel ist kein Lesebuch, sie ist Hilfe für unser Gebet und Wegweisung für den Lebensweg. In den Gebetsgruppen von Medjugorje wird vor einer Schriftlesung immer auch um den Beistand des Heiligen Geistes gebetet. Jesus hat für die Zeit nach Seinem Weggang versprochen: "Ich werde euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. Es ist der Geist der Wahrheit."(Joh.14,16f), der uns alles lehren und uns an alles erinnern wird (Joh.14,26). Um das geht es auch bei den Einladungen der Gottesmutter: daß wir um den Heiligen Geist beten, damit wir alles verstehen können.Vor allem in der Zeit vor Pfingsten hat sie wiederholt eingeladen, um die Ausgießung des Heiligen Geistes zu beten, um den Geist des Gebetes und der Wahrheit zu bitten und offen zu sein gegenüber dem Heiligen Geist, der erleuchtet und der uns auch befähigt, Zeugnis zu geben von der Anwesenheit Mariens in Medjugorje.

Beondere Schwierigkeiten erwachsen bei der Schriftlesung erfahrungsgemäß bei der Beschäftigung mit dem Alten Testament. Hier ist es besonders wichtig, darauf hinzuweisen, daß die meisten Bücher des Alten Testamentes in einem langen Überlieferungsprozess entstanden sind. Gott hat sich den Patriarchen und Propheten geoffenbart, diese haben mündlich und auch schriftlich weitergegeben, was sie empfan- gen haben. Die Lehrer des Gottesvolkes haben das überlieferte Gotteswort betend durchdacht und auch erklärt und so erweitert, bis in späterer Zeit endgültig niedergeschrieben wurde, was auf diese Weise tradiert worden ist. Wichtig für uns ist, daß diese Niederschriften von Jesus selbst und von der Urkirche als Heilige Schrift anerkannt worden und der Kirche als solche weitergegeben worden sind. Das Alte Testament hat auf Jesus hingewiesen und auf Sein Kommen vorbereitet. Manches in den Texten ist nur aus dem Verständnis der damaligen Zeit erklärbar. Jesus hat über manches gesagt: " Den Alten ist gesagt worden..., ich aber sage euch". Erst durch das Neue Testament findet die Offenbarung Gottes ihre Vollendung und früher Geoffenbartes seine Erklärung. Im einzelnen wird es aber immer wieder erforder- lich sein, bei kompetenten Stellen nachzufragen, wenn man beim Verständnis von schwierigen Schrift- stellen nicht weiterkommt.

Sinnvoll ist eine fortlaufende Schriftlesung, die Zusammenhänge deutlich macht. Eine solche "Bahnlesung" ist natürlich eine Möglichkeit und soll nicht als starre Ordnung verstanden werden. Besondere Anlässe oder Festzeiten verlangen nach darauf abgestimmten Texten. Für Priester und Ordensleute, die in ihrem Stundenbuch ohnedies eine tägliche Schriftlesung vorgesehen haben, em- pfiehlt sich nicht eine weitere Fortsetzungslesung, viel ertragreicher ist es, auf die verpflichtende Lesung mehr Sorgfalt zu verwenden, den Text betrachtend zu lesen oder auch in Kommentaren nachzuschlagen, um ein besseres Verständnis zu erreichen.

Im besonderen sei hier auch auf die Liturgie der Meßfeier verwiesen. Die Mitfeier der Liturgie soll ja Höhepunkt und Kraftquelle unseres Glaubenslebens sein, so fordert es jedenfalls das Lehrschreiben des Konzils "Über die Liturgie".In der Meßfeier wird ja nicht nur die Erlösungstat gegewärtig gesetzt, hier sind wir auch um Christus versammelt und hören Sein Wort, das Er an uns richtet. Daheim können dann die gehörten Schriftstellen nocheinmal nachgelesen werden, können langsam durchdacht und noch einmal mit den Gedanken der Predigt, wo eine solche gehalten wurde, in Verbindung gebracht werden. Genauso ist eine Vorbereitung auf die Meßfeier wertvoll, bei der man die Tageslesungen im voraus erfährt. Als Zusammenfassung aller Anregungen kann die Aufforderung der Botschaft vom 25.August 1993 angesehen werden: "Lest die Heilige Schrift, lebt sie und betet, damit ihr die Zeichen dieser Zeit begreifen könnt!"

In diesen Zusammenhang paßt auch die Feststellung mancher Priester, die sagen, daß sie die Botschaften als wertvolle Quelle bei ihren Predigtvorbereitungen verwenden. Die Botschaften sind schon für sich genommen wie Predigten, durch die in der Bibel niedergelegte Offenbarungen neu aufbereitet werden. Dabei finden sich Formulierungen, die sich geradezu zum Weitersagen aufdrängen. Eine Verwendung der Botschaften zur Predigtvorbereitung ist auch deshalb berechtigt, weil sie ganz im Zusammenhang mit der Mitte des Evangeliums zu sehen sind. Der Wiener Pastoraltheologe, Universitätsprofessor Paul Zulehner sagte: "Daß Medjugorje nicht von der Bibel wegführt, sondern zu ihr hinführt, das ist für mich eines der wichtigsten theologischen Kriterien, daß sozusagen Maria nicht die Endstation ist, sondern der Wegweiser".

Es ist immer gut, sich auf einfache Weise an das Wort Gottes zu halten, darüber nachzudenken und es im Gebet auf sich wirken zu lassen. Die Gottesmutter kann uns dabei Vorbild sein. Zweimal lesen wir im Lukasevangelium, daß sie über die Worte und die Ereignisse um Jesu nachdachte und in ihrem Herzen erwog und bewahrte, was alles bedeuten soll. So soll das Wort Gottes eindringen in das Herz des Menschen und hier fruchtbar werden. Wenn man die Bibel zur Schriftlesung in die Hand nimmt, dann ist sie nicht mehr ein gewöhnliches Buch , sondern enthält eine Botschaft, die Gott ganz persönlich an den Leser, bzw. an den Hörer, richten will. Am besten ist es, die Botschaft so anzunehmen, als hörte man sie das erste Mal, so kann man am besten den Sinn der Worte aufnehmen. Wer so seine ganze Auf- merksamkeit auf den Bibeltext lenkt, der sucht darin die verborgene Wahrheit für sich und erkennt, daß dazu das Licht des Heiligen Geistes notwendig ist. So verbindet sich von selbst die Lesung mit dem Gebet, und das Herz wendet sich immer intensiver Gott zu. Von dieser Zuwendung, dieser "Bekehrung des Herzens", ist in den Botschaften von Medjugorje von Anfang an die Rede. Wer so die Heilige Schrift liest, in dem erwacht eine tiefe Sehnsucht, Gottes Wort nicht nur immer tiefer zu erfassen, sondern auch immer mehr zu erfüllen, was es konkret von einem verlangt. So wird die Schriftlesung zu einer Zeit, die dem Gebet gewidmet ist, die sich aber auch in einem gottgemäßen Tun, in einer Actio, die ganz getragen ist von der Inspiration der Bibelworte, auswirkt.

Wer ausgehend von den Botschaften von Medjugorje die Bibel liest, wird ähnlich wie der Schriftkundige, bei Beschäftigung mit den Botschaften, die inhaltliche Parallelität entdecken. Als Beispiel seien einige solche, in Beziehung stehende Texte, angeführt. Da ist einmal der Gleichklang des Anfangs zu nennen. "Glaubt an das Evangelium" und "das Reich Gottes ist nahe", so lesen wir am "Anfang des Evangeliums von Jesus Christus" (Mk.1,1u.1,15). Der Appell zu glauben und das Bewußtsein der Nähe des Gottes- reiches wird in Medjugorje neue Wirklichkeit. Auch hier begann es mit dem Aufruf zur Bekehrung, und auch hier ist die Nähe des Gottesreiches zu erleben, von hier aus entfaltet es sich neu und unübersehbar:

Johannes der Täufer hat den Ruf zur Bekehrung im Auftrag Gottes verkündet (Mk.1,15), am Fest des Täufers begannen die Ereignisse in Medjugorje. Der Aufruf zur Bekehrung ist die Grundlage der dort an die Menschen gerichteten Botschaften. Als Schritte auf dem Weg der Bekehrung werden auch in Medjugorje das Beten und das Fasten betont, was Jesus den Seinen auch empfohlen hat (vgl.Mt.5,5-18 u. Mk.9,29). Vom Gebet ist im Evangelium und in den Botschaften gesagt, daß wir darin nicht nachlassen dürfen, denn im Gebet wenden wir uns Gott zu. Das Fasten wird da und dort als unverzichtbar genannt, weil es uns frei macht von den Fesseln an Vergängliches und damit frei macht für Gott und Seine Ansprüche. Von größter Bedeutung ist sowohl in der biblischen Offenbarung als auch in den Botschaften von Medjugorje der Friede als Geschenk Gottes, aber auch als Frucht menschlichen Bemühens. Der Friede wird den Menschen als Aufgabe gestellt, das Evangelium preist die Friedensstifter selig (Mt.5,9).

Unmißverständlich sagt aber die Bibel gleichzeitig, daß der Friede von Gott kommt: "Der Herr segne sein Volk mit Frieden", betet der Psalmist (Ps.29,11), und der Segenswunsch des hl.Paulus ist: "Der Herr des Friedens schenke euch den Frieden"(2Thess.3,16). Genau das Gleiche betonen die Botschaften von Medjugorje: Die Bedeutung des eigenen Tuns für den Frieden und die Notwendigkeit, diesen als Ge- schenk von Gott zu erbitten.

Das alles bedeutet nicht eine Ergänzung oder gar einen neuen Abschnitt der Offenbarung, sondern erweist sich als drängender Aufruf, im Leben zu verwirklichen, was uns schon im Gotteswort der Heiligen Schrift gesagt ist. Die Besonderheit der Botschaften von Medjugorje liegt darin, daß sie von der Mutter "ihren lieben Kindern" gesagt ist. Als Mutter der Christenheit und Mutter der Kirche bringt Maria das Evangelium ihres Sohnes liebevoll, aber auch nachdrücklich in Erinnerung.

Auf eine sehr aktuelle Bedeutung der Botschaften von Medjugorje im Blick auf die Heilige Schrift hat Schwester Emmanuel aus der Gemeinschaft der Seligpreisungen hingewiesen. Von Medjugorje sendet sie regelmäßig an die Abbaye Blanche in Mortain, Frankreich, wo sie zu Hause ist, Nachrichten aus Medjugorje, die dann in alle Welt verbreitet werden. Am 15.Jänner 1994 hieß es darin: "Wir werden überschwemmt von einer Flut von Prophezeihungen, einer wirren, beängstigenden, widersprüchlichen Flut. Wir sagen der Gospa danke, daß sie uns an die Quelle des wahren Lichtes, die die lebendige Offenbarung der Bibel ist, zurückführt."

Vicka berichtete einmal: "Die Muttergottes sagt, nehmt jeden Tag in der Frühe die Bibel und lest einige Zeilen und das lebt dann im Laufe des Tages. So werdet ihr die Antwort finden auf das, was der Tag bringt". Das heißt, wir dürfen nicht erwarten, daß durch das Lesen der Heiligen Schrift die Antworten aufblitzen auf unsere Fragen. Wer aber regelmäßig in der Heiligen Schrift liest, der wird vom Geist Gottes, der ja durch die Heilige Schrift zu uns redet, immer mehr durchdrungen werden und so die Antworten auf die Fragen des Lebens finden. Die irrige Ansicht, daß man aus der Bibel sofort Antwort auf jedes Lebensproblem erhalten kann, muß zurückgewiesen werden.

GEDANKEN AUS DEN BOTSCHAFTEN ZU EINZELNEN SCHRIFTSTELLEN

Die Botschaften von Medjugorje sind ein drängender Aufruf an uns, das Evangelium zu leben. Am Auf- ruf zur Bekehrung, dem Ausgangspunkt des Evangeliums und der Botschaften der Gottesmutter, ist das schon gezeigt worden. Hier seien noch einige andere wichtige Aussagen der Frohen Botschaft den Bot- schaften von Medjugorje gegenübergestellt.

"...Daß sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten." (Lk.18,1)

Die erstaunliche Tatsache, daß die Gottesmutter so lange Zeit hindurch in Medjugorje erscheint, erklärt sie selber mit dem Hinweis: "Ich will euch beten lehren."(12.Juni 1985). Das Ziel dieser Unterweisung ist das immerwährende Gebet.Ohne Unterlaß zu beten, werden wir immer wieder aufgefordert. Das immerwährende Gebet ist wohl dann verwirklicht, wenn jemand bei allem, was er denkt, redet und tut, Gott nicht mehr aus seinem Gesichtsfeld verliert, sich immer liebend Seiner Gegenwart bewußt ist. Eine solche stete Zuwendung auf Gott hin behindert keineswegs die gute Erfüllung aller Lebensaufgaben. Im Gegenteil, wer Gott immer vor sich hat, bleibt sich auch seiner Verantwortung vor Gott in allem Tun und Lassen bewußt, verliert auch nie die Hoffnung auf Seinen Beistand und Seine Hilfe, da er weiß, Gott ist da, auch für ihn. Diese Haltung des immerwährenden Gebetes setzt jedoch spezielle Gebetszeiten voraus, in denen man sich immer wieder Gott ausschließlich und ganz bewußt zuwendet. "Ich bitte euch, liebe Kinder, geht bewußt zum Gebet,"(25.November 1985) und "Ihr, liebe Kinder, könnt nicht begreifen, wie wertvoll das Gebet ist, solange ihr nicht selber sagt: Jetzt ist die Zeit zum Beten! Jetzt ist mir nichts anderes wichtig, jetzt ist für mich niemand wichtig außer Gott."(2.Oktober 1986), so lädt die Gottesmutter zum Beten ein; in gewissem Sinn ist auch eine regelmäßige Gebetszeit jeden Tag schon ein "immerwährendes Beten", eines, das immer wieder aufgegriffen wird und so nicht mehr aufhört. In diesem Sinn ruft die Gottesmutter auf, den Tag immer mit Gebet zu beginnen und mit Gebet zu beenden. Mit Sicherheit führt eine solche Gewohnheit, wenn sie nur ein echtes Beten, ein Beten mit dem Herzen ist, dazu, daß das Gebet den ersten Platz im Leben einnimmt. Die Gottesmutter lädt dazu nicht nur den Einzelnen, sondern auch die Familien ein. Dahin möchte sie führen, daß unser "Tag nur Gebet und vollkommene Hingabe an Gott sei."(4.September 1986). Von nichts anderem ist in den Botschaften vom Donnerstag und vom 25.des Monats so oft die Rede, wie vom Gebet. Marija schrieb einmal als Widmung in ein Buch, daß die Gospa jeden Tag sage, wir sollen beten! Und sie fügte hinzu: "Durch das Gebet könnt ihr alles erreichen, auch das, von dem ihr meint, daß es unmöglich ist." Es ist das gleiche, was Jesus vom Gebet sagt: "Wenn ihr in mir bleibt und Meine Worte in euch bleiben, so möget ihr bitten um was ihr wollt, es wird euch zuteil werden."(Joh.15,7) Ihre Unterweisung im Gebet begann die Gottesmutter damit, daß sie die Seher zu bestimmten mündlichen Gebeten anhielt - so wie Jesus der Bitte der Jünger, sie beten zu lehren, mit dem Vaterunser entsprach.(Lk.11,2). Das Hauptgewicht der Gebetsanleitung der Gottesmutter liegt in der Forderung, mit dem Herzen zu beten:"Liebe Kinder! Heute lade ich euch ein: Betet mit dem Herzen..."(2.Mai 1985). Danach befragt, betonen die Seher, wie entscheidend es ist, mit dem Herzen zu beten, etwa Marija: "Die Gospa leitet uns an, mit dem Herzen zu beten. Das Herz muß bei dem sein, was die Worte sagen", und bei einer anderen Gelegenheit: "Alles, was einem Kummer macht, muß man vertrauensvoll hinlegen, anempfehlen, frei werden davon, daß man mit unbeschwertem Herzen beten kann." In der Unterweisung durch die Gottesmutter haben die Seher so neu erlernt, was schon im Philipperbrief nahegelegt ist. "Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott."(Phil.4,6). Das Herzensgebet zeigt nicht nur übernatürliche Auswirkungen, es wirkt sich auch im natürlichen Bereich segensvoll aus: Es hilft die Erschöpfung überwinden und schenkt Freude und Erholung. Die liebende Zuwendung des Herzens, das heißt der ganzen Persönlichkeit eines Menschen, ist das Entscheidende beim Beten. Sei es im Bemühen des Anfangs oder in der Vollendung des immerwährenden Gebetes. "Mit dem Herzen beten, das ist das Wichtigste" (Marija), und "das ist das wahre Gebet"(Ivan), so heißt das Zeugnis junger Menschen, die direkt von der Gottesmutter zum rechten Beten angeleitet wurden.

"... Kann nur durch Gebet und Fasten ausgetrieben werden."(Mt.17,21)

Als Jesus mit drei seiner Apostel am Berg der Verklärung war, erlebten die anderen Jünger in der Begegnung mit einem Besessenen die unheimliche Macht des Bösen. Erst als Jesus zurückkam und dem Dämon drohte, ließ dieser von dem bedauernswerten Menschen ab. Die staunenden Jünger belehrte Jesus, daß solches nur durch Gebet und Fasten erreicht werden könne.(Mt.17,14-21). Wenn auch die Bedeutung von Visionen und den darin vermittelten Botschaften nicht in der Mitteilung neuer Glaubenswahrheiten bestehen kann, so werden doch mitunter vergessene Wahrheiten durch die Botschaften neu in Erinnerung gebracht. Ist in der Christenheit nicht das Fasten als wirksame Waffe im Kampf gegen das Böse praktisch vergessen gewesen? Jesus widmet in der Bergpredigt der Darlegung des rechten Fastens eine längere Ausführung (Mt.6,16-18), Er selbst fastet (Mt.4,2) und rechtfertigt das Fasten zur angemessenen Zeit. (Mt.9,15). In der Botschaft von Medjugorje hat der Aufruf zum Fasten von Anfang an seinen Platz.Die Seher gaben ihn schon bald nach Beginn der Erscheinungen weiter. In den Donnerstag-Botschaften wird er immer wieder aufgegriffen. Dabei spricht die Gottesmutter unsere innerste Bereitschaft an, ("mit dem Herzen" gilt es zu fasten, 20.September 1984), sie motiviert uns mit dem Hinweis, daß unser Fasten ein Beitrag zur Überwindung des Bösen ist und gibt uns auch ein Ausmaß vor, das wohl spürbar, aber - für den gesunden Menschen - durchaus durchführbar ist: Zweimal in der Woche. Die Aufforderung zu fasten ist in der Botschaft von Medjugorje eine Einladung, kein Gebot, die Einladung einer liebenden Mutter an ihre Kinder, denen sie Großes zutraut, in der es aber auch um Großes geht. Alle 6 Seher über-

brachten schon 1982 die Botschaft, daß durch Fasten und Gebet sogar Kriege verhindert werden können. Deshalb haben wohl auch schon die Propheten des Alten Bundes in Krisenzeiten zum Fasten und Beten aufgerufen. Maria verehren wir als die Königin der Propheten. Ihre Einladung ergeht in einer Zeit, die von Katastrophen und Gefahren gekennzeichnet ist. Wir müssen dankbar sein, von ihr auf Zusammen- hänge aufmerksam gemacht zu werden, die wir aus Eigenem gar nicht erkennen könnten. Wichtig ist auch, daß der Aufruf zum Fasten immer mit der Einladung zum Gebet verbunden ist. Erst das Gebet, das Ausgerichtetsein auf Gott, gibt dem Fasten seinen eigentlichen Wert und seine Wirkung. Bereitwilliges Fasten wirkt sich verschiedentlich segensreich aus. Es befreit von Abhängigkeiten und Gebundensein und macht so frei für das, was Gott geben möchte. Auch viele Werke der Nächstenliebe werden erst durch Verzichtleistung möglich. Wer fastet, trägt bei zum Frieden, zum Heil, zum Sieg des Guten.

"Selig, die Frieden stiften." (Mt.5,9)

Der erste Appell der Gottesmutter in Medjugorje war der Aufruf zum Frieden; zwischen Gott und Mensch und zwischen den Menschen sollte er bestehen. Gott bietet ihn uns an. Wir müssen dabei mitwirken. Am fünften Jahrestag dieser ersten Friedensbotschaft wird der Aufruf eindringlich neu ausgesprochen: "Liebe Kinder! Der Herr erlaubt mir, mit Ihm, diese Oase des Friedens zu errichten. Ich möchte euch einladen, sie zu hüten, damit diese Oase immer rein sei. Es gibt solche, die durch ihre Nachlässigkeit den Frieden und das Gebet zerstören. Ich rufe euch auf, Zeugnis abzulegen und durch euer Leben zur Bewahrung des Friedens beizutragen."(26.Juni 1986). Als Königin des Friedens hat sich die Gottesmutter schon am Anfang der Geschehnisse den Sehern gegenüber bezeichnet. Aus der Heiligen Schrift wissen wir, daß der Friede im letzten ein Geschenk Gottes an die Menschen ist; der Herr segnet sein Volk mit Frieden.(Ps.29,11). Er schenkt ihn (Jes.26,3), von Ihm kommt er (Offb.1,4). So erbittet Paulus in seinen Briefen immer wieder von Gott den Frieden für die Gemeinden (etwa Röm.1,7). Unsere Aufgabe bleibt es, diesen Frieden von Gott zu erbitten, aber auch uns für diesen Frieden einzusetzen. "Liebe Kinder! Ich lade euch ein, durch euren Frieden beizutragen, daß die anderen den Frieden sehen und den Frieden zu suchen beginnen. Ihr, liebe Kinder, seid im Frieden und könnt nicht begreifen, was Unfriede bedeutet. Deshalb rufe ich euch auf, durch euer Gebet und durch euer Leben zu helfen, daß in allen Menschen das Böse vernichtet und die Irreführung, der sich der Satan bedient, aufgedeckt wird. Betet, daß die Wahrheit in allen Herzen vorherrsche."(25.September 1986). So spricht uns die Gottesmutter an und hebt dabei hervor, daß unser Einsatz für den Frieden zunächst im selbstgelebten Frieden besteht, daß der Unfriede seine Wurzeln im Bösen hat, das heißt aus dem irregeführten Herzen aufsteigt und in der Irreführung durch Satan seinen Ursprung hat. Die Seher sagen immer wieder, daß wir aufgerufen sind, "Frieden zu machen", daß also Schritte von uns verlangt sind, die dem Frieden dienen, die Unfrieden überwinden helfen. Es gibt unverzichtbare Werte, die wir nie aufgeben dürfen, Eigenliebe und Rechthaberei gehören aber bestimmt nicht dazu: Hier gilt es, sich zu überwinden. Jesus hat durch Seine Hingabe am Kreuz den Frieden ermöglicht und "in seiner Person die Feindschaft getötet" (vgl.Eph.2,14ff). Jesus, der Gekreuzigte, wird uns hier als Ursprung und Ursache des Friedens gezeigt. Das Kreuz wird so zum Zeichen der Versöhnung und des Friedens. "Frieden machen" verlangt sehr oft die Bereitschaft zum Kreuztragen. Deshalb sagt uns wohl auch die Gottesmutter: "Das wird helfen, unsere Ohnmacht zu überwinden gegenüber allem, was dem Frieden hinderlich ist."(6.September1984).

"Seid dankbar!" (Kol.3,15)

Die Gottesmutter dankt in fast jeder ihrer Botschaften in Medjugorje denen, die ihrem Ruf Folge leisten. Manchmal dankt sie eigens noch für anderes: für die Bereitschaft, sich ihr zu weihen, für Gebete, für Mühen und Opfer, für das Umsetzen ihrer Botschaften ins Leben. Sie dankt allen, die etwas für sie tun. "Für jede Antwort auf die Botschaften"(8.Jänner 1987).Wieviel dieser immer neu ausgesprochene Dank in sich schließt, wird umso mehr erfaßt werden können, als jemand dieses "Danke" als an sich persön- lich gerichtet erkennt.

Ein Jugendlicher fragte einmal die Seherin Marija Pavlovic, beeindruckt von dem ununterbrochenen Pilgerandrang, dem sie ausgesetzt ist, wie sie eine solche Belastung überhaupt aushalten könne. Marija antwortete: "Wenn du wüßtest, wie das ist, wenn sich die Gottesmutter bei einem bedankt!"

Die Gottesmutter bedankt sich aber nicht nur bei uns, sie bedankt sich auch bei Gott, weil Er ihr das Kommen zu uns gewährt. Das Verhalten der Gottesmutter erinnert uns, daß auch wir allen Grund haben, dankbar zu sein. Bedanken hat etwas mit "bedenken" zu tun, worauf schon die gemeinsame Sprachwurzel beider Wörter hinweist. Wer dankt, hat erkannt, daß er beschenkt ist. Der Apostel Paulus verweist uns in seiner rhetorischen Frage auf die alles, ja sich selbst verschenkende Liebe Gottes: " Was hast du, das du nicht empfangen hast?"(1Kor.4,7). In den Botschaften von Medjugorje wird uns eindringlich unsere Dankesschuld in Erinnerung gebracht. Eine rein äußerliche Dankabstattung ist damit selbstverständlich nicht gemeint, sich damit zu begnügen wäre das Ende wahrer Dankbarkeit! Die Mutter Gottes sagt, unser Leben soll eine freudige Danksagung sein, die wie ein Fluß der Freude aus unserem Herzen strömt. Für alle gewährten Gnaden, ja selbst für die kleinsten Dinge, sollen wir Gott danken, damit wir fähig werden, auch in großen Dingen Dank zu sagen.(Vgl.25.Sept.1989; 25.August 1995; 25.Okt.1995).

Nur allzu leicht ist man gewährten Gaben gegenüber gedankenlos. Das führt uns der Evangelist Lukas in seinem Bericht über die zehn Aussätzigen vor Augen: Auf dem Weg nach Jerusalem kamen sie Jesus entgegen und baten Ihn, sie zu heilen. Jesus sagte: "Geht, zeigt euch den Priestern!" Und während sie zu den Priestern gingen, wurden sie rein. Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, daß er geheilt war und er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu zu Boden und dankte Ihm. Da sagte Jesus: "Es sind doch alle zehn rein geworden. Wo sind die übrigen neun? Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem...?"(Vgl.Lk.17,11-19)

Bei uns soll es anders sein. Die Mutter Gottes ruft uns auf, ohne Unterlaß zu danken. Äußere Zeichen dankbarer Gesinnung sind gut; Worte des Dankes, aber auch Fasten und andere gute Werke eignen sich dafür. Entscheidend dabei ist aber unsere Haltung der Liebe und Wertschätzung dem Schenkenden gegenüber.

"Freuet euch im Herrn!" (Phil.4,4)

Das Christentum ist die Religion der Freude, der Christ richtet sein Leben aus, nach der Frohbotschaft, die Christus gebracht hat. Er sagt von der Vollendung, in die Er uns führen will: "Dann wird euer Herz sich freuen, und niemand nimmt euch eure Freude"(Joh.16,22), und der Apostel ruft auch uns mit den Philippern zu: "Freuet euch im Herrn zu jeder Zeit! Nocheinmal sage ich: Freuet euch!"(Phil.4,4). In ihren Botschaften erinnert die Gottesmutter wiederholt, daß wir allen Grund zur Freude haben, besonders eindringlich am 25.August 1988: " Liebe Kinder! Heute lade ich euch alle ein, daß ihr euch über das Leben, das Gott euch gibt, freut. Meine lieben Kinder , freut euch über Gott den Schöpfer, der euch so wunderbar geschaffen hat! Betet, daß euer Leben eine freudige Danksagung sei..." Maria weiß aber auch, das unsere Freude gefährdet ist: "Der Teufel wirkt noch heftiger, um jedem von euch die Freude zu nehmen. Mit dem Gebet könnt ihr ihn ganz entwaffnen und euch euer Glück sichern." (24. Jänner 1985). Und sie verspricht: "Im Gebet werdet ihr die Freude erfahren..."(28.März 1985). Sie, die in die nie verlierbare Freude Gottes eingegangen ist, lädt uns ein: "Freut euch mit mir!"(18.April 1985).

"Wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit!"(2Kor.3,17)

Vom Geschenk der Freiheit können wir nur auf unzugängliche, menschliche Weise sprechen. Das Zusammenwirken von göttlicher Allmacht und menschlicher Freiheit wird uns immer ein undurchdring- liches Geheimnis bleiben. Die Freiheit, die Gott uns schenkt, ist die Voraussetzung , daß wir Seine Liebe mit unserer Liebe beantworten können, denn zu liebender Zuwendung kann man niemanden zwingen. Die Freiheit schließt aber auch das Risiko der Verweigerung ein. Papst Johannes Paul II. stellte bei seinem Pastoralbesuch 1983 in Wien in einer Ansprache fest, daß "die Geschichte der Menschheit eine Geschichte der mißbrauchten Freiheit" ist.

Die Botschaft von Medjugorje fordert uns auf, mit diesem Mißbrauch aufzuhören; sie sagt uns darüber hinaus, daß Gott uns zur Verwirklichung Seines Heilsplanes braucht: "Ohne euch kann Gott das nicht verwirklichen, was Er will. Gott hat euch allen den freien Willen gegeben und ihr verfügt darüber." (30.Jänner 1986). Gott hat also ein Stück Freiheit gleichsam an uns weggeschenkt und verfügt nun selbst nicht mehr darüber. Die Appelle der Gottesmutter in den Botschaften von Medjugorje betonen diese unsere Freiheit: "Ich bin mit euch, aber ich kann euch eure Freiheit nicht nehmen."(7.August 1986). Wir müssen handeln "als Freie, aber nicht als solche, die die Freiheit als Deckmantel für das Böse nehmen, sondern wie Knechte Gottes."(1Petr.2,16)

Tut dies zu meinem Gedächtnis!" (Lk.22,19 u. 1Kor.11,24-25)

Wenn man die Seher fragt, welches Gebet die Gottesmutter am meisten nahelegt, verweisen sie einhellig auf die Mitfeier der Heiligen Messe. Das Konzil hat uns daran erinnert, daß sich in ihr das Werk unserer Erlösung vollzieht; daß sie der Höhepunkt und die Kraftquelle unseres Lebens aus dem Glauben ist. Sie schließt in sich durch ihre Riten alles ein, worauf unser lebendiges Chistsein gründet: Die Abkehr von der Sünde, das Hören auf Gott und das Sprechen zu Ihm, die Hingabe an Gott, die Anbetung und das Gesandtsein. In der Feier der Heiligen Messe begegnen wir Christus in Seinem Evangelium und im Brot des Lebens. Diese Begegnung befähigt uns, im Alltag den Mitmenschen in rechter Weise zu begegnen, denn eine Frucht der Heiligen Messe ist eben auch der Friede. Eine Botschaft faßt all das zusammen: "Die Heilige Messe soll euch das Leben sein!"(25.April 1988) Medjugorje lehrt uns, uns Zeit zu nehmen für die Heilige Messe, auch zur Vorbereitung und zur Besinnung danach. Viele hören mit dem Meßbesuch ja deshalb auf, weil sie nicht mehr fähig sind, die Messe echt mitzufeiern. "Die Messe gibt mir nichts", sagen sie dann. Durch Medjugorje haben viele Menschen neu verstehen gelernt: Die Heilige Messe ist eine Zeit, die uns geschenkt ist, in der Jesus Seine Gnaden gibt. Deshalb sollen wir mit Liebe kommen und die Heilige Messe mit Liebe annehmen, wir sollen aktiver an ihr teilnehmen. Auf den Einwand eines Pilgers, keine Zeit für die Heilige Messe zu haben, antwortete die Seherin Marija einmal, es komme darauf an, nach welchen Grundsätzen man seine Zeit einteile.

Hier sei auf die zur Eucharistie einladende Botschaft vom 25.September 1995 verwiesen: "Liebe Kinder! Heute lade ich euch ein, euch in das Allerheiligste Sakrament zu verlieben. Betet Jesus in euren Pfarren an, so werdet ihr mit der ganzen Welt verbunden sein und Jesus wird euch zum Freund werden."

"Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben!" (Joh.20,23)

Friede beginnt im eigenen Herzen, beim Frieden mit Gott. Ihn zu erlangen, schenkt Christus das Sakrament der Versöhnung, die heilige Beichte. Wo dieses Sakrament gespendet und empfangen wird, dort wendet sich Jesus erneut einem Menschen zu und es vollzieht sich, was im Evangelium wiederholt dargestellt ist. Jesu Worte werden wirksam: "Deine Sünden sind dir vergeben. Dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden,"(Lk.7,48.50) und: "Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!"(Joh.8.11).

Priester, die in Medjugorje Beichten gehört haben, wissen, wie oft diese der Ausdruck einer echt vollzogenen Bekehrung sind. Den darin gewonnenen Frieden mit Gott gilt es zu erhalten. Die regelmäßige Beichte ist eine Hilfe, diese Bekehrung durchzuhalten und zu leben.

Die Gottesmutter empfiehlt den monatlichen Empfang des Bußsakramentes (6.August 1982). Die zahl- reichen Beichten in Medjugorje beziehen sich auf beides: auf die Umkehr dessen, der den Gnadenstand verloren hat und auf die Hilfe für den, der dem Auftrag der Heiligen Schrift nach Fortschritt im Guten entsprechen will: "Wachset in der Gnade!"(2Petr.3,18).

"Ziehet den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist, in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit"(Eph.4,24)

Christsein ist die Berufung zur Heiligkeit, zu lebendiger Verbindung mit Gott. Deshalb spricht Paulus in seinen Briefen die Christen als "berufene Heilige" an (Röm.1,7; 1Kor.1,2) und stellt ihnen ihre bestän- dige Aufgabe, nach Heiligkeit zu streben, vor Augen (1Thess.4,3; 2Kor.7,1). Der Ruf zur Heiligkeit ist auch eines der Zentralthemen der Botschaften von Medjugorje, er ergeht "ohne Unterschied" an alle! (25.September 1988). Ihre Bitte an uns, "den Weg der Heiligkeit anzunehmen"(25.Juli 1987), begründet Maria mit ihrer Liebe zu uns. Sie will, daß wir heilig werden, sie will uns in Heiligkeit kleiden und uns auf den Weg der Heiligkeit führen. Das ist auch ein Grund für ihre lange Anwesenheit in Medjugorje. Sie nennt ihre Botschaften "das Samenkorn der Heiligkeit"(10.Oktober 1985) und drückt damit aus, daß bei allem notwendigen Bemühen unsererseits das Entscheidende dennoch stets das Wirken Gottes ist. So ruft Maria auf, um die Gabe der Heiligkeit zu beten, und sie spricht von ihrer Freude über all jene, die auf dem Weg der Heiligkeit sind. (Vgl.24.Juli 1986).

Wo "Heiligkeit" ausschließlich mit "Erhebung zur Ehre der Altäre" in Verbindung gebracht wird, muß der allgemeine Ruf zur Heiligkeit unverständlich bleiben. Wie die Heilige Schrift meint die Gottes- mutter aber mit "Heiligkeit" jene Lebensverbindung mit Gott, die in der Taufe grundgelegt wird. Sie sollen wir dann im Laufe unseres Lebens mit Gottes Hilfe mehr und mehr entfalten, damit sie einst in der Herrlichkeit des Himmels ihre Vollendung finden kann.

"Siehe, deine Mutter!" (Joh.19,27)

Die lange Anwesenheit der Gottesmutter in Medjugorje ist erstaunlich. Ihr Verweilen ist auch eine Botschaft an uns. Wir erfahren daraus ihre mütterliche Nähe zu uns, wir erkennen, daß wir vom Himmel nicht allein gelassen sind in unserer so schwierigen Zeit. Sie sagt: "Liebe Kinder! Heute lade ich euch ein, nachzudenken, warum ich solange bei euch bin. Ich bin die Mittlerin zwischen euch und Gott. Deshalb, liebe Kinder, rufe ich euch auf, aus Liebe immer all das zu leben, was Gott von euch wünscht. Deshalb, liebe Kinder, lebt in aller Demut alle Botschaften, die ich euch gebe."(17.Juli 1986).

Durch Maria wollte der Gottessohn in unsere Welt eintreten, durch Maria sind wir angehalten zu tun, was Er uns sagt! (vgl.Joh.2,5). Das ist die bleibende Sendung und Aufgabe Mariens. Die Theologen haben daraus die Lehre von Maria als dem Typus der Kirche abgeleitet: Auch die Kirche soll Jesus den Menschen nahebringen und sie lehren, Sein Wort zu erfüllen. Dabei hat jeder einzelne in der Kirche die Aufgabe, für sich Jesus zu finden und nach Seinem Wort zu leben und andere zu Jesus zu führen. Medjugorje schenkt uns dabei neue Hoffnung durch Maria, die uns sagt: "Ich bin eure Mutter und will euch zu Jesus führen." Ein Priester aus Medjugorje faßte einmal die Bedeutung Mariens für uns anhand der Erfahrung der jugendlichen Seher so zusammen: Sie erleben sie als Mutter, die die ganze Welt umarmen möchte.

"Wer mein Jünger sein will, nehme täglich sein Kreuz auf sich!" (Lk.9,23)

Die Nachfolge, in die uns Jesus ruft, umfaßt einen Weg und ein Ziel. Beides wird im Schlußgebet des "Engel des Herrn" angesprochen: Durch Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit und Auferstehung gelangen. Damit ist auch die Frage nach dem letzten Sinn menschlichen Leidens beantwortet. Eine nur diesseitig orientierte Logik kann die Spannung unerfüllter Glückssehnsucht nicht befriedigend beantworten. Das Evangelium weist über die Horizonte hinaus, die unserer Erfahrung und unserem Verstehen gesetzt sind. Jedes Kreuz, das christusverbunden und gottergeben getragen wird, hat Anteil an der erlösenden Kraft des Kreuzes Christi. Deshalb schreibt Paulus: "Christus will ich erkennen und die Macht Seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit Seinem Leiden."(Phil.3,10)

Die Gottesmutter kommt nicht nach Medjugorje, um uns das Kreuz abzunehmen. Sie ist eine realistische Mutter, die ihren Kindern keine Illusionen vormacht. Sie weiß um die Heilsnotwendigkeit von Kreuz und Leid und lädt ein, das Kreuz des Lebens in Liebe anzunehmen. Jesus trägt das Kreuz aus Liebe zu uns, wir sollen Ihm aus Liebe mit unserem Kreuz nachfolgen. Am Karfreitag, den 5.April 1985, sagte die Gottesmutter: "Habt keine Angst das Kreuz zu tragen. Da ist ja mein Sohn, der euch helfen wird." Maria lädt uns ein, sooft wie möglich vor dem Kreuz zu beten und das Leiden Jesu zu überdenken und verspricht daraus besondere Gnaden. In allen Bedrängnissen wird so das Kreuz sogar zur Freude, natür- lich nicht als Stimmung oder Gefühl verstanden, sondern als tief erlebte Glaubenserkenntnis.

Ich möchte am Schluß dieser Gedanken die Aufmerksamkeit noch auf jene Menschen richten, die den Kranken hilfreich zur Seite stehen. Es sind nicht nur die Ärzte und Pfleger, es sind alle jene, die einfach da sind, wenn sie gebraucht werden. In der Heiligen Schrift wird uns berichtet, daß Maria zu Elisabeth über das Gebirge eilt, als sie vom Engel darauf hingewiesen wird, daß ihre betagte Verwandte so wie sie selbst ein Kind erwarte. Maria weiß, daß dort nun ihre jungen Arme, ihre Zuwendung, gebraucht werden. "Und sie machte sich auf den Weg und eilte" dorthin, wo Elisabeth zuhause ist. Und wir spüren aus dem Bericht, wie die Freude, helfen zu können, ihre Schritte beflügelt. Und zu solchen Menschen, die freudig zu helfen bereit sind, können wir alle werden; die Gesunden, wenn sie zupacken, die selbst krank sind, wenn sie christusverbunden ihr Leid tragen und aufopfern. Dann bekommt auch ihr Leid erlösende, segenbringende Kraft. Gerade die kreuztragenden Menschen dürfen sich mit Maria verbunden wissen, wie sie es selbst in einer Botschaft sagt: "Ich bin mit euch und euer Leid ist auch meines. Danke, daß ihr meinem Ruf gefolgt seid!"(25.April 1992).

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fra Ljudevit Rupcic

MIT MARIA UNTERWEGS IN DAS JAHR 2000

Die Menschen können nicht in der Gegenwart bleiben, unvermeidlich drängt sich ihnen die Zukunft von selber auf. Aber werden sie in sie hineingeführt oder hineingeworfen? Wir können der Zukunft nicht ausweichen, und sie ist ungewiß, aber Gott und die Menschen zusammen, können sie sicher und menschlich werden lassen. Das Handeln Gottes und der Menschen ist entscheidend. Der Mensch muß schon in der Gegenwart Gott begegnen und mit Ihm eine richtige Beziehung aufbauen, das ist für seine Zukunft entscheidend. Die Begegnung der Menschen mit Gott ist schicksalhaft, je nachdem, ob sie Gott annehmen, oder ob sie Gott ablehnen. Der Mensch ist ein bedingtes Wesen. Er kann weder sich selbst erschaffen noch sich selbst verwirklichen. Außerhalb von Gott und vor allem gegen Gott kann er nichts, als zurückfallen in sein ursprüngliches Nichts.

DIE HEUTIGE SITUATION

Die heutige Situation der Menschheit ist alarmierend. Sie will allein und unabhängig in die Zukunft vorangehen, nicht nur ohne Gott, sondern gegen Ihn. Wenn der Mensch auch nicht immer die Existenz Gottes in Frage stellt, so lehnt er doch Gott als höchsten Wert ab. Dies aber ist bestimmend für seine Tätigkeit und ist entscheidend für seine Zukunft.

Der heutige Mensch nimmt das urzeitliche Angebot an, das schon im Garten Eden an die Stammeltern gerichtet war, Gott zu werden, durch die Ablehnung Gottes. Dadurch ist grundsätzlich alles im Menschen und alles außerhalb von ihm verändert. So ist er nicht mehr ein normaler, authentischer Mensch, sondern ein Sünder geworden. Seine Werke sind sündhaft und der Lohn dafür ist die Strafe. Seine Lebensathmosphäre ist im Unterschied zur ursprünglichen und normalen eine grundsätzlich andere geworden. In dieser Atmosphäre richtet sich alles gegen ihn und er selbst stolpert von einem Übel in das andere, vom Brudermord bis zum Turmbau zu Babel bis hin zur Sintflut. Es endet immer in einer Katastrophe.

DER KERN DES PROBLEMS

Die Geschichte der Menschheit zeigt, daß die Menschen nie ohne eine Gottheit gelebt haben. Wenn sie den wahren Gott abgelehnt haben, so haben sie sich selbst einen anderen Gott geschaffen. In allen Fällen war es immer ein Mensch. Woher kommt das? Der Mensch sieht, daß er selbst und alles um ihn herum vergänglich ist. Weder er, noch alles andere um ihn herum, hat den Grund seiner Existenz in sich selbst. Deshalb wird der Mensch von der Angst vor dem Nichts ergriffen und es entsteht in ihm der leidenschaftliche und entschiedene Wille, sein Sein und sein wahres Selbst in eine absolute Sicherheit aufsteigen zu lassen. So treibt ihn die Angst vor dem Nichts in das zweifelhaftete Bemühen und Streben, wie Gott zu sein. All dies bestätigt aber nur die Schwäche des Menschen, seine Ohnmacht, Erfolglosigkeit und Nichtigkeit.

Der Mensch ist nicht imstande, sein Menschsein zu sichern. Tödlich vom Nichts bedroht und voller Daseinsangst, flüchtet er vor sich selbst und vor dem Nichts. Und alles, was er so zu seiner Sicherheit unternimmt, verwandelt sich in Fluch und Untergang gegen ihn.

Ohne Gott, Gott werden zu wollen, führt schließlich in die totale Katastrophe des Menschseins. Der Bau und die Zerstörung des Turmes von Babel ist das Denkmal der radikalen Entfremdung des Menschen von Gott und von den anderen Menschen. Es ist der fruchtlose Versuch des Menschen, sein Nichts zu erfüllen, sich selbst zu erschaffen, um so Gott zu werden. In der Bibel steht: Bevor der Mensch geschaffen wurde, war er Staub. Gott hat ihn so erschaffen, daß er ihn aus Erde formte und ihm Seinen Lebensgeist einhauchte. Nachdem der Mensch gesündigt hatte, kehrte er in den früheren Zustand zurück. Von dort kann er sich selbst aus eigener Kraft auch nicht nur ein wenig erheben. Er bleibt den Gesetzen der Erde unterworfen und muß auch ihnen gemäß handeln. Der Mensch ist Staub und je mehr er bemüht ist, sich daraus zu befreien, desto mehr treten sein Zustand und seine Schwäche zu Tage.

Der Mensch meint, den Ausweg aus der inneren Leere nur in der Flucht nach vorne zu finden. Von Gott getrennt und sich selbst überlassen, wurde er das, war er schon war - Staub.

Die Angst vor der Bedrohung und der Mangel an Sein führt den Menschen zu immer größeren Anstrengungen, diese Angst loszuwerden, mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen. Diese sind aber alle so untereinander verbunden und von der Art, daß sich der Mensch mit ihnen gegen sich selbst wendet. Dem Menschen gelingt es nicht, dem Nichts zu entfliehen, weil das Nichts ein eigener Bestandteil seiner Natur geworden ist. Vor dem Nichts zu fliehen, von dem man sich nicht trennen kann, ist nur ein leerer Wunsch. Alles, was der Mensch dazu unternimmt, ist ein Fehlschlag und eine Katastrophe.

FOLGEN AUS DIESER MENSCHLICHEN POSITION

Die Geschichte dokumentiert die große Ohnmacht, die Hilflosigkeit und die Angst des Menschen vor sich selbst, die Flucht vor seinem wahren Sein und den Sturz aus der Höhe in den tiefen Abgrund. Alle diese Versuche sind nur eine Bestätigung für das Nichts.

Die Krise der Menschheit ist eine Widerspiegelung der Krise des Seins der Menschen. Deshalb führen politische und wirtschaftliche Lösungen kaum zu einem Ausweg. Was kann "die Zukunft einer Illusion" anderes sein (Freud), als die Zerstörung und der Untergang des Menschen? Das ist genau die Zukunft des 21. Jahrhunderts, die die Menschen bedroht und nicht befreit oder heilt.

Die Krise der Menschheit ist so anhaltend, weil der Mensch etwas Wesentliches von sich selbst verloren hat. Der Mensch versucht in sich selbst zu finden, was er nur in Gott finden kann. Das ist der grundsätzliche Fehler des Menschen. Alle Reformen und Vorschläge, die ohne Gott angeboten werden, führen zu einem neuen Untergang und zu neuer Enttäuschung.

SÜNDE

Die Trennung des Menschen von Gott ist kein ursprünglischer Tatbestand, sondern das Ergebnis einer freien Tat des Menschen. Der Mensch, durch die Sünde vergiftet, ist in den Staub zurückgekehrt, den Gesetzen des Staubes unterworfen und als solcher unfähig, aus sich selbst heraus in den Zustand zurückzukehren, der ihn übersteitgt und den er nur empfangen, keinesfalls aber selbst verdienen oder absichern kann. Als die ersten Menschen, Mann und Frau, aus dem Garten Eden vertrieben waren, gingen sie nach Osten, also in die entgegengesetzte Richtung vom verheißenen Land. Der Garten Eden ist nur ein Bild für den Menschen, der mit Gott verbunden war. Die Vertreibung aus dem Garten ist das Bild seines Zustandes ohne Gott. Der Mensch ist durch die Sünde in das fremde Land vertrieben, in die Wildnis, wo er nicht mehr imstande ist, das ihm Lebensnotwendige zu finden. Er ist ohne alles geblieben, was man zum Leben braucht.

Der Weg führte über Mord zum Turmbau zu Babel. Heute ist das noch der gleiche Weg, nur ein wenig moderner. Je länger er wurde, desto größer wurde die Entfernung von Gott mit all ihren fatalen Folgen. So ist der menschliche Weg in die Wirklichkeit ein Irrweg. Abraham war der erste, der auf Gottes Wort und Weisung hin den Weg in die Richtung des verheißenen Landes einschlug.

Die Geschichte wird also von Gott und vom sündigen Menschen gemacht. Parallel und gleichzeitig laufen der Segen Gottes und der Fluch der Sünde, die Liebe Gottes und der Trieb des Menschen zur Vernichtung. So stehen sich Abel und Kain, Noach und seine sündigen Zeitgenossen gegenüber.

GIBT ES EINEN AUSWEG?

Also muß man die Frage, ob es für diese Welt eine berechtigte Hoffnung auf Besserung gibt, bejahen, aber nur unter der Bedingung, daß sie in Verbindung mit Gott bleibt. Wo dies nicht geschieht, entfernt sich der Mensch nur immer mehr von Gott und verschwindet immer weiter in Dunkelheit, Dickicht, Haß, Hilflosigkeit, Einsamkeit, Ohnmacht, Verfallenheit und Untergang.

All dies ist der Zustand des Menschen von heute. Gestützt auf sich selbst kann er nur in die Zukunft hineingestürzt werden. Gibt es einen Ausweg aus diesem Zustand, in dem der heutige Mensch steht? Ja, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Es ist notwendigerweise eine andere Haltung als die, die zu diesem Zustand geführt hat, denn man kann nicht in gleicher Weise aus einer Situation herauskommen, wie man in sie hineingekommen ist. Leider ist die Wahrheit über Gott und den Menschen und ihre Wechselbeziehung verdunkelt. Die Initiative für die Erschaffung des Menschen und seine Verwirklichung kommt von Gott, der Liebe ist, aber diese Liebe berücksichtigt die Freiheit des Menschen, die freie Bejahung und die freie Mitwirkung. Der Mensch kann ohne Gott nichts, und Gott will nichts ohne den Menschen tun, was den Menschen betrifft, weil Er ihn frei geschaffen hat. Deshalb wird die Zukunft des Menschen so sein, wie Gott sie will und andererseits wie der Mensch sie so annimmt oder ablehnt.

Die Lage des heutigen Menschen ist nicht beneidenswert. Von Gott abgekehrt und entmenschlicht, kann er sich selbst nicht helfen, aber Gott kann und will ihm helfen. Sein Unternehmen geht über Maria, die Mutter Gottes und die Mutter "aller Menschen, besonders der Gläubigen" (2.Vatikan.Konzil). Gott sendet Maria als Königin der Apostel zu allen Menschen, damit durch ihre Mutterschaft Seine Liebe und Sein Wille, die Menschen zu retten, überzeugender zur Geltung kommt und, um sie einzuladen, Seinen Plan anzunehmen. Dieser Plan zieht die individuelle und allgemeine, die innere und äußere Lage der Welt in Betracht. Gott bestätigt und veröffentlicht die grundsätzlichen Werte: Gott und Mensch. Irrtümer über sie sind die Ursachen für die traurigsten Folgen für die Menschen. Deshalb hielt die Gottesmutter, schon am ersten Tag der Erscheinungen in Medjugorje, das Jesuskind in ihren Armen: Den wahren Gott und den wahren Menschen. Dadurch sagt sie, daß Gott nich nur existiert, sondern daß Er auch Mensch geworden ist. In Jesus zeigt sich, daß Gott und der Mensch auf das Engste verbunden sind. Sie sind verschieden, aber untrennbar verbunden. Ohne diese Verbindung ist der Mensch ein Torso und seine eigene Karikatur. Gleichzeitig bestimmt das den Wert seines Tuns. Agere sequitur esse - das Handeln folgt aus dem Sein. Der Mensch hängt in seinem Ursprung, seiner Natur und in seinem Tun von Gott ab. Diese Verbindung ist sehr wesenshaft für ihn. An diese Wahrheit ist die Pflicht für den Menschen gebunden, das zu werden, was er ist. Dementsprechend kann der Mensch nur Mensch sein, wenn er mit Gott verbunden ist. Er kann nur mit Gott in die Zukunft eintreten, ohne Gott geht er nur in das Nichts. Diese Erscheinung Jesu auf den Armen Mariens geschah außerhalb der Kirche auf dem Berg, "Crnica", dadurch wird zweifellos bezeugt, daß die Erscheinung alle Menschen betrifft, nicht nur die Katholiken, sie hat die ganze Menschheit vor Augen. Der erste Grund für die Erscheinung der Gottesmutter mit dem Jesuskind ist die tragische Täuschung der Menschheit in Theorie und Praxis über Gott und Mensch. Der zweite Grund ist ihre mütterliche Liebe, die sie nicht gleichgültig lassen konnte, wegen den katastrophalen Folgen dieses Irrtums für ihre Kinder. Schon am Anfang der Erscheinungen hat die Muttergottes klar zu verstehen gegeben, daß sie gekommen ist, um den Menschen zu helfen und um sie aus der großen Gefahr, in die sie gefallen sind, herauszuführen.Deshalb liegt es ihr sehr am Herzen, daß die Menschen sie erkennen und alles, was sie sagt und tut, als eine Botschaft vom Himmel annehmen. Darin haben auch die vielen Wunder in der Natur und an den Menschen, die durch die Fürbitte der Gottesmutter geschehen sind, ihre Bedeutung.

MIR - FRIEDEN

In Verbindung damit steht auch die Friedensbotschaft der Gottesmutter, die alles umfaßt und übersteigt, was der Mensch wünschen und verwirlichen kann. Friede ist nicht nur ein Zustand nach dem Krieg und noch weniger der Leere oder Versklavung und schon gar nicht ein Zustand der Toten. Von sich selbst aus kann der Mensch diesen Frieden nicht erreichen, er kann ihn nur als Geschenk empfangen. Der Friede ist Gott selbst, der in Christus "unser Friede" geworden ist (Eph. 2,14). Er ist ein existentielles Bedürfnis der Menschen, nicht ihr Machwerk und kein Verdienst des Menschen. Er ist allein Geschenk Gottes, der erwartet, daß der Mensch ihn annimmt.

Das Bedürfnis des Menschen nach Frieden ist an seine Natur gebunden. Ohne Gott in sich kann der Mensch kein normaler Mensch sein und sich nicht menschlich verhalten.

Wenn man in das menschliche Herz hineinschaut sieht man, daß in ihm zahlreiche unbegrenzbare Sehnsüchte und Wünsche lodern. Jedem Wunsch entsprich ein Gut, das ihn stillen und befriedigen kann. Wenn es nicht zur Befriedigung kommt, entsteht im Herzen Spannung, Nervosität, Unfriede, schließlich eine leidenschaftliche Jagd nach dem begehrten Gut, die vor niemandem und nichts halt macht und die nicht einmal die übelsten Mittel scheut, um es zu erreichen, wie Lüge, Täuschung, Gewalt und Krieg.

Ohne Gott in sich, kann der Mensch Gott nicht finden. Alles, was er anstelle Gottes findet, ist ein Verlust und der Weg, auf dem er das sucht, ist ein Irrtum und die Mittel, die er dafür einsetzt, sind kontraproduktiv.

Unbegrenzte Wünsche, allem voran der Wunsch nach Leben, Liebe, Ruhm und Fülle, können mit keinem begrenzten Gut befriedigt werden, denn ein unbegrenzter Wunsch sucht nach einem unbegrenzten Gut, denn alles in Raum und Zeit ist begrenzt, nur Gott ist unbegrenzt und nur Er kann den Wunsch nach dem Unbegrenzten befriedigen. Der Unfriede, der im Herzen des Menschen steckt, und der sich notwendigerweise auf die äußere Welt überträgt, ist ein Zeichen für die Abwesenheit Gottes im Menschen und für seine Hoffnungslosigkeit. Nur in Gott, aber nicht in Gott, der nur im Himmel oder in der Kirche ist, sondern der im menschlichen Herzen wohnt, kann der Mensch den Frieden finden.

Die Abwesenheit Gottes im Herzen des Menschen macht das Herz zu einer Räuberhöhle, von der Haß, Neid, Unruhe, Kriege und allerlei Übel ausgehen. Der Friede ist demzufolge das wichtigste, was der Mensch braucht. Der Friede ist von allen Botschaften der Gottesmutter in Medjugorje am notwendigsten, das Ziel, auf das alles andere hingeordnet ist. So ist es verständlich, daß die Muttergottes schon am ersten Tag ihres Kommens das Jesuskind in ihren Armen getragen hat. Das ist das kostbarste Angebot und Geschenk der Gottesmutter und deswegen hat sie sich vorgestellt als "Königin des Friedens". Diesen Frieden hat sie geboren und den Menschen angeboten.

In unserer Zeit ist Gott schrecklich abwesend, was ungeheure und schlimmste Folgen mit sich bringt: Zerstörung des Menschen, Familienstreitigkeiten, internationale Zwistigkeiten, Millionen von Entrechteten und Arbeitslosen, Hungernden und Sterbenden, in Elend, Krankeit und Unterdrückung. Erschreckend ist auch der stille Krieg gegen Millionen von Ungeborenen. Ja sogar, wie Prof. Balthasar Stählin es entdeckt hatte, ist die Abwesenheit Gottes im Menschen die Ursache moderner Krankheiten, wie Neurose, Psychose, Angst und Depressionen...

Warum in der Welt dieser Zustand und eine solch gefährliche Unordnung herrschen, hat seinen Grund allein darin, daß Gott nicht der erste Platz im menschlichen Herzen zuerkannt wird. Und solange Er den Ihm gebührenden Platz nicht einnehmen darf, wird die Tragik der Ablehnung Gottes zum apokalyptischen Finale der Welt führen.

UMKEHR

Diese verworrene, schwierige und unlösbare Situation des Menschen in der Welt begrüdet eine schnelle Rückkehr zu Gott. Und das ist eben die große Botschaft der Gottesmutter in Medjugorje.

Umkehr ist die Rückkehr des ganzen Menschen zu Gott, mit seiner Vernunft, seinem Herzen, mit seinem Willen, ja, mit dem ganzen Leben. Dies beinhaltet eine radikale Wendung, eine vollkommene Veränderung früherer Ansichten, früherer Ziele und früheren Verhaltens, sowie eine entschlossene Hinwendung zu Gott. Die Reue ist der einzige Weg, wie der sündenbeladene Mensch zu Gott zurückfinden und in ihm den Frieden bekommen kann. Daher ist es allzu verständlich, daß die Gottesmutter die Dringlichkeit der Umkehr so sehr betont: "Liebe Kinder, auch heute lade ich euch zur vollkommenen Umkehr ein. Legt euer Leben in die Hände Gottes." (25.01.1988).

Die Sünde trennt den Menschen nicht nur von Gott, sondern auch von der ganzen Menschheit. Ohne die Umkehr des einzelnen Menschen gibt es keine Umkehr der Menschheit und dadurch gibt es keine andere Zukunft, als die totale moralische und biologische Katastrophe. Noch einmal die Worte de Gospa: "Liebe Kinder! Ich lade jeden von euch ein, daß er sich bekehrt. Dies ist die Zeit für euch."

Der Mensch und das Volk ohne Gott sind verurteilt zur Vernichtung. Der unbekehrte Mensch ist mit dem Rücken zu Gott gekehrt und deshalb kann seine Zukunft, als Folge der sündhaften Vergangenheit, nur grausam sein. Und die Zukunft, die nicht Rettung und Heil bedeutet, ist keine Zukunft sondern die Hölle.

Die Gottesmutter möchte alle Menschen zu Jesus zu führen, weil Er das Heil der Menschen ist. (25.06.1994). Aber sie tut das in der Kirche und durch die Kirche, weil sie das "Sakrament der Erlösung für die Welt" ist (2.Vatik.Konzil). Die Muttergottes tritt in dieses Sakrament als Mutter der Kirche ein, weil Christus ihr unter dem Kreuz die Liebe und Fürsorge über die Glieder der Kirche anvertraut hat.

Jene, die Maria aus der Sorge um das Heil ausschließen, setzen sich gegen den bestimmten Willen Christi. Einer, der sagt, daß er keine Mutter braucht, der braucht sie am meisten. Aber welche Mutter kann Mutter sein, ohne die Fähigkeit, Kinder zu gebären, ohne Liebe, Pflichtgefühl und Fürsorge um sie, besonders dann, wenn die Kinder in Gefahr sind. Es gibt keine größere Gefahr für die Kinder Mariens, als wenn sie Gott verlassen, und freiwillig in den Untergang rennen. Daher muß die Frage, warum die Muttergottes erscheint geändert werden in die Feststellung, daß sie immer erscheinen muß, wenn sie glaubt, daß ihre mütterliche Intervention notwendig ist.

Die Kirche ist in eine Wachstumskrise geraten. Sie trägt noch immer die Rüstung des Feudalismus, der so verwachsen ist mit ihrem Leib, daß er ihe eigene Struktur geworden ist. Damit belastet und nicht beschützt, ist die Kirche am wenigsten ein wanderndes Gottesvolk. So ist sie nicht länger in großer Gefahr, zu einer verknöcherten Struktur zu werden, weil sie das schon geworden ist. Am Horizont häufen sich immer mehr dunkle und bedrohliche Wolken an. Die Welt stinkt, weil sie verwest. Das Salz hat offensichtlich den Geschmack verloren und man hat nichts mehr, womit man es slazig machen kann. Gott ist entwertet worden und zusammen mit anderen Grundwerten verworfen. Ja sogar die sogenannten Jünger Christi stellen die Gottheit Christi in Frage. Es besteht nicht länger die Gefahr, daß die Kirche heidnisch wird, sie ist es schon großenteils geworden. Ein einziger Mann, Paulus von Tarsus, hat Europa christlich gemacht, aber heute sind tausende von Bischöfen und Priestern in dem gleichen Europa nicht in der Lage, oder wollen nicht oder wissen nicht, wie sie verhindern können, daß Europa wieder heidnisch wird. Angst, Unsicherheit und Panik erfassen die Jünger und Apostel Christi. Maria sammelt sie wieder zum Gebet, das, wie in der Krise nach Christi Himmelfahrt, den Heiligen Geist herabruft, der sich für sie einsetzt. Maria sagt: "Ich habe diese Pfarrei auf besondere Weise auserwählt und wünsche sie zu führen." (01.03.1084) und weiterhin: "Liebe Kinder! Ich wünsche, daß ihr den Ernst der Situation begreift und daß viel von dem, was geschehen wird, von eurem Gebet abhängt." (25.07.1991). " Ich lade euch ein, ändert euer Leben, weil ihr den Weg der Trübsal, den Weg des Untergangs eingeschlagen habt." (24.03.1992) "Ich bringe euch den Frieden. Ich bin eure Mutter und die Königin des Friedens." (25.07.1988) Mit diesem Frieden, mit dem sie gekommen ist, will sie die ganze Welt beschenken. Dieser Frieden ist Gott und deshalb fügt sie hinzu: "Stellt Gott in euren Familien an die erste Stelle, damit Er euch den Frieden gibt..." (25.12.1991). Sie ist gekommen, um alle Menschen zu Jesus zu führen, wenn sie sagt: "Weil Er euer Erlöser ist" (25.06.1994). Aber schon bevor sich die Menschheit weit von Gott abgewendet hatte, richtete sie sich an alle Menschen mit dem Wort: "Ich möchte euch zu einer totalen Bekehrung einladen" (Juni1990).

Man muß gut beobachten, womit die Muttergottes die Reform der Kirche begonnen hat: Mit Jesus Christus auf ihrem Arm und der radikalen Forderung des Evangelium nach Glaube, Umkehr, Gebet, Fasten und Frieden. Ihre ersten Zuhörer, Mitarbeiter und Zeugen sind Kinder. Sie sagt ihnen: "Mein Sohn Jesus Christus möchte euch durch mich besondere Gnaden erteilen" (17.05.1984). Demut ist die erste Voraussetzung, um Gott anzunehmen, das zeigt sich besonders bei Maria. Obwohl die Großen und Stolzen vor Gott überhaupt nicht existieren, sondern sich ihre Größe nur einbilden, sind sie ein großes Hindernis für das Kommen Gottes. Wegen ihrer Haltung sind sie gar nicht gewillt, Gott anzunehmen. Wegen ihrer "Größe" und Aufgeblasenheit sehen sie Gott überhaupt nicht und wegen ihrer vielen Worte hören sie das Evangelium nicht. Dagegen sind die Kleinen offen für Gott, sie suchen nach Ihm, und wollen Ihn annehmen. Deshalb sagt Jesus: "Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, könnt ihr nicht in das Himmelreich eingehen." Darum beginnt die Muttergottes ihr Unternehmen, die Welt zu retten, mit Kindern, kleien und großen.

Maria ist das Model der kritischen Distanz gegenüber allem, was in der Kirche so ist, wie es nicht sein sollte. Sie erschöpft sich nicht mit Angriffen, Anklagen, Geboten und Drohungen, sondern sie macht das, was notwendig ist, damit alles so wird, wie es sein sollte. Sie dient, und herrscht nicht, sie gibt Rat, und gebietet nicht; sie liebt, und verurteilt nicht. Sie übt mütterliche Kritik an ihrer Kirche, sie übt sich stänig in Geduld und Liebe, sie gibt Ratschläge und Ermahnungen. Das ist gleichzeitig ihre Kritik und ihr Gebot an die Kirche, die, anstatt zu dienen, Strukturen der Gewalt, der Macht und die Gestalt von Rechtsvorschriften angenommen hat.

Es ist nicht ohne Grund, warum Gott Seiner Kirche durch Maria helfen möchte und durch sie die Menschen heilen und die kirchlichen Strukturen sanieren möchte. Maria ist nämlich die Mutter der Kirche. In Verbindung damit ist es sehr wichtig, daß Gott die Erneuerung der Kirche durch die Laien begonnen hat. Maria und die Seher sind Laien. Und es ist nich zufällig, daß Laien sie erkannten und als erste ihr Unternehmungen annahmen, obwohl mit der Zeit auch andere sich diesem Unternehmen anschlossen. Die Laien sind die wichtigsten Apostel ihrer Botschaften und deren Verwirklichung. Das ist eine Rehabilitierung des Laien-Charismas, das in den bisherigen Strukturen der Kirche beinahe abgewürgt war. Es ist gleichzeitig eine Ermahnung, daß die richtige Erneuerung der Kirche nicht ohne die Laien vollzogen werden kann.

Ohne Maria und ihr Dienen gibt es keine Kirche. Und Maria gibt es nicht ohne ihre Eigenschaften: Jungfräulichkeit, Brautschaft und Mutterschaft. So kann auch die Kirche nicht ohne diese marianischen Eigenschaften sein. Die Kirche ist in Maria heilig, "ohne Flecken und Falten" (Eph 5,27). Ohne die Eigenschaften Mariens und ohne ihre Träger gibt es keine gesunde Kirche und keine erfolgreiche Erneuerung. Die Kirche gefährdet ernstlich ihre eigene Unbeflecktheit und gerade der Papst selbst sollte das bereuen.

Es ist ein Gefühl für die Erneuerung der Kirche notwendig, aber die Kirche ist versucht, Wege einzuschlagen, die diese Erneuerung ausschließen: Proteste, Kritik und sogar Ungehorsam gegenüber ungerechten Geboten der Kirche sind nur eine Theorie, was aber gebraucht wird ist die Praxis des Glaubens, der Umkehr und der Liebe. Ohne dies ist Erneuerung unmöglich, weder mit alten oder neuen Theorien, weder mit altem, noch mit neuem Rahmenwerk. Die Rückkehr zum Evangelium ist notwendig. Befreiung hat ihren Stützpunkt nur im Evangelium. Das Suchen außerhalb des Evangeliums ist ein neuer Weg in einen neuen Irrtum und eine neue Sklaverei. Außerdem ist es ein wahrer Skandal, daß man die Frage der Freiheit überhaupt an die Kirche richtet, die mit dem Evangelium in der Hand dasteht.

Die Menschen in der Kirche haben ernstlich vesagt und alle, wie die Gottesmutter sagt, müssen umkehren. Es gibt keine andere Alternative dazu, nichts anderes als das Evangelium.

SCHLUSSFOLGERUNGEN

Der heutige Mensch hat ein großes Bedürfnis nach Gott, um ein wahrer Mensch zu werden. Nur wenn er mit Christus in die Zukunft geht, wird er wie ein Mensch in sie hineingehen können. Und so wird es nicht länger nur eine menschliche Zukunft sein, sondern eine Zukunft Christi, weil in Christus Gott beiden,den Menschen und Gott, dem Mitmenschen zum Geschenk macht und in Christus eröffnet Er dem Menschen seine eigene Zukunft.

Nach dem 2. Vatikanischen Konzil gab es weder in der Welt, noch besonders in der Kirche ein größeres und bezeichnenderes Geschehen, als die Erscheinungen der Gottesmutter in Medjugorje. Was das Konzil theoretisch gesagt hat, wird in Medjugorje in die praktische Tat umgestetzt. Das ist die zweite "Runde" des Heiligen Geistes, der im Schoß der Kirche, nach den Worten von Papst Johannes Paul II., aus Medjugorje ein "Geistliches Zentrum" für die Welt gemacht hat und aus kleinen und gebrechlichen Menschen eine "hartnäckige Rasse" (Erzbischof Dyba) von mutigen Gläubigen und Bekehrten. Sie sind jene nach dem Evangelium, die das Reich Gottes mit Macht angenommen haben.

Die Muttergottes kommt in Medjugorje der ganzen Menschheit entgegen, um sie von der Flucht in den Abgrund, in das Nichts, aufzuhalten und um der Menschheit mit ihren biblischen Botschaften und mütterlichen Dienst den Weg in die Zukunft mit Christus zu eröffnen.

Der Mensch, in dem Gott nicht wohnt, ist kein Mensch und deswegen kann er ohne Gott auch keine Zukunft als Mensch erwarten, sondern nur eine Zukunft, in die er hineintaumelt und hineingestürzt wird.

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fra Slavko Barbaric

GEBETSGRUPPEN IN DER MARIANISCHEN SPIRITUALITAET

I

Es ist eine unwiderrufliche Tatsache, dass in der Welt zahlreiche Gebetrsgruppen durch Medjugorje-Pilger gegruendet wurden. Dies geschah und geschieht noch heute aufgrund des Wunsches der Muttergottes, Gebetsgruppen zu gruenden. Es ist schwierig, die genaue Anzahl zu wissen aber gewiss sind es Tausende (gem. Rene Laurenten, Eight years, 1989, Milford, Ohio, the Riehle Foundation, Seite 56).

Die erste Gebetsgruppe wurde am 4. Juli 1982 gegruendet, ein Jahr nach den Erscheinungen der Muttergottes. Diese Gruppe ist immer noch aktiv und man muss unterstreichen, dass es sich um eine spezielle Gruppe handelt. Gemaess dem Zeugnis des Sehers Ivan, hat die Muttergottes von jenen die es wuenschen gefordert, sich zu treffen um gemeinsam zu beten, und hat hinzugefuegt, dass sie selber auf spezielle Weise gegenwaertig sei.

Die Jungfrau hat auch gewuenscht, in allen Pfarrgemeinden Gebetsgruppen zu bilden, um ihr mit dem Gebet zu helfen, die Plaene zu verwirklichen, die der Herr ihr anvertraut hat. Zu Beginn hat die Gruppe sich dreimal in der Woche auf dem Podbrdo getroffen: am Montag, Mittwoch und Freitag. Waehrend dem Gebet erscheint die Muttergottes und gibt kurze Botschaften. Ivan, Marija und Vicka sehen sie, aber nur Ivan kann mit der Muttergottes sprechen und ihre Botschaften hoeren. Wenn Ivan nicht gegenwaertig sein kann, ist er durch Marija ersetzt und wenn sie abwesend ist, dann durch Vicka. Manchmal sind die Treffen nur fuer die Gruppe, aus ungefaehr 40 Personen bestehend und manchmal sind sie offen fuer alle. In letzter Zeit finden die Treffen zweimal in der Woche statt, am Montag und am Freitag und seit kurzem am Dienstag und am Freitag.

Sie sind sehr einfach; Rosenkranzgebet, Lieder, Lesung der Heiligen Schrift und der Botschaften. Normalerweise finden sie im freien statt, auf dem Erscheinungsberg oder auf dem Kreuzberg, unabhaengig von den Wetterbedingungen.

Diese Treffen sind bedeutend fuer die Plaene, die der Herr seiner demuetigen Dienierin Maria anvertraut hat, aber auch fuer das geistige Wachstum der einzelnen Mitglieder der Gebetsgruppe.

Auf die Frage: "Was bedeutet fuer dich die Teilnahme an der Gebetsgruppe?", hat der Seher Ivan folgendes geantwortet: "An der Gebetsgruppe teilzunehmen in diesen Zeiten ist sehr wichtig fuer mich. Ich lerne in der Gruppe zu beten und ich kann mir mein geistiges Wachstum ohne sie nicht vorstellen".

II

Eine zweite Gebetsgruppe wurde von Jelena Vasilj im Maerz 1983 gegruendet. Zu dieser Zeit war sie ein junges Maedchen von zehn Jahren, die die Erfahrung machte, die innere Stimme zu hoeren, wie sie sie auch heute hoert. Gemaess ihrem Zeugnis, spricht die Muttergottes zu ihr und lehrt sie. Diese Gruppe traf sich hin und wieder im Pfarrhaus nach der abendlichen Heiligen Messe und war von P. Tomislav Vlasic, und hin und wieder durch andere Priester gefuehrt. Waehrend dem Treffen, das organisiert war durch einfache Gebete und Lieder, gab die Muttergottes durch Jelena der Gruppe Botschaften, die das Beten lehren. Eines der beiden Treffen war fuer den lokalen Bischof. Das dritte Treffen diente um ueber Erfahrungen zu sprechen.

Die Gruppe war bis 1987 aktiv. Wer daran teilnehmen wollte, sollte sich bemuehen fuer 4 Jahre keine Entscheidung fuer das eigene Leben zu treffen. Als ein Teil der Gruppe mit P. Tomislav Vlasic nach Italien ging, haben sich die anderen Mitglieder noch fuer eine gewisse Zeit getroffen. Zur Zeit entsteht eine Gemeinschaft die von P. Tomislav geleitet wird. Sie heisst "Koenigin des Friedens - ganz dein - durch Maria zu Jesus", die in Italien von einem Bischof als Versuch angenommen wurde. Es gibt Kandidaten, Postulanten und Novizen, solche die bereits Geluebde gemacht haben und auch ein grosser Kreis von externen Mitarbeitern, organisierten Bruderschaften und Gebetsgruppen.

Am Anfang hat Jelena folgende Botschaft ueberbracht:

"Die Muttergottes sagt: ich wuensche, hier eine Gebetsgruppe zu haben. Ich werde die Gruppe fuehren und die Weiheregeln fuer sie geben. Mit diesen Regeln koennen sich auch alle anderen in der Welt weihen. Betrachtet waehrend einem Monat aber vermittelt die Bedingungen, die ich gebe.

Zuerst soll man auf alles verzichten und sich ganz in die Haende Gottes geben. Alle sollen auf alle Aengste verzichten,weil wenn ihr in Gott seid, gibt es keinen Raum mehr fuer Angst. Alle Schwierigkeiten, denen ihr begegnen werdet, dienen zu eurem geistigen Wachstum und zur Ehre Gottes. Ich lade die Jugendlichen ein, weil die Eheleute ihre Verpflichtungen haben. Alle jene, die jedoch teilnehmen moechten an diesem Programm, koennen ihm folgen, wenigstens teilweise. Ich werde die Gruppe fuehren."

Weiter hat die Muttergottes wahrend den Treffen in der Woche die Nachtanbetung einmal im Monat gefordert, was die Gruppe normalerweise auch tat am ersten Samstag im Monat, und welche sie mit der morgenlichen Heiligen Messe am Sonntag beendeten.

III

Nach einer kurzen Zusammenfassung versuchen wir auf die einfache Frage zu antworten: Was ist eine Gebetsgruppe?

Die Gebetsgruppe ist Vereinigung von Glaeubigen die sich ein oder mehrere male in der Woche oder im Monat versammeln, sich treffen und die eigenen geistigen Erfahrungen austauschen. Es wurde immer geraten, dass die Gebetsgruppe unter der Fuehrung eines Priesters ist und wenn das nicht moeglich ist, dann ist es ratsam, die Gebetstreffen in Einfachheit zu organisieren.

Die Seher unterstreichen immer, dass die erste und wichtigste Gebetsgruppe die Familie sein soll, und nur dann kann man von einer wahren geistigen Erziehung sprechen, die seine Ausweitung in einer Gebetsgruppe findet. Die Gruppe fordert, dass jeder seiner Glieder aktiv ist und den eigenen geistigen Beitrag leistet. Nur so kann die Gruppe leben und wachsen.

IV

Die biblischen Fondamente fuer die Gebetsgruppe finden sich unter anderem im Wort Christi: "Weiter sage ich euch: Alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten." (Mt 18,19-20)

In der Tat ist die erste Gebetsgruppe waehrend der Novene nach der Himmelfahrt Christi entstanden, als die Muttergottes mit den Juengern im Gebet vereint, auf die Erfuellung der Verheissung des auferstandenen Herrn warteten und seinen Heiligen Geist sende, wie es am Pringsttag geschah (Ap 2,1-5). Auch die Urkirche verhielt sich aehnlich, wie uns der Heilige Lukas in der Apostelgeschichte berichtet: "Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten" (2,42) und "alle, die gläubig geworden waren, bildeten eine Gemeinschaft und hatten alles gemeinsam. Sie verkauften Hab und Gut und gaben davon allen, jedem so viel, wie er nötig hatte. Tag für Tag verharrten sie einmütig im Tempel, brachen in ihren Häusern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude und Einfalt des Herzens. Sie lobten Gott und waren beim ganzen Volk beliebt. Und der Herr fügte täglich ihrer Gemeinschaft die hinzu, die gerettet werden"(2,44-47).

V

Es gibt sicher auch einen sozialen Grund um die Gebetsgruppen zu erklaeren. Jeder einzelne muss das eigene geistige Wachstum foerdern und die Gemeinschaft ist unersetzlich fuer dieses Wachstum, aufgrund der psichophysischen Struktur der menschlichen Person. Dies ist vorallem heute notwendig weil das Individuum sich leicht im Ritmus unserer Tage verliert. Die Gruppe hilft dem geistigen Wachstum, korrigiert und foerdert es. Die Erfahrung des einen bereichert und erleuchet die Erfahrung des anderen. Wer allein belibt befindet sich in Gefahr ohne jede Kontrolle zu wachsen. Alle Schwierigkeiten ueberwinden sich einfacher in der Gruppe und verwandeln sich in reiche geistige Erfahrungen. Die Gruppe hilft, die Charismen zu foerdern und zu fuehren.

VI

Die marianischen Gebetsgruppen kann man einfach erkennen, aufgrund ihres Verhaltens gegenueber der Pfarrgemeinde. Es ist klar, dass die Gebetsgruppe nicht der Supervisor der liturgisch-pastoralen Taetigkeiten der Pfarrei ist. Es ist eine grosse Versuchung fuer die Gruppen die Schwierigkeiten haben in der Komunikation mit jenen die in der Pfarrei arbeiten und mit den Priestern, und dies ist nicht ein seltener Fall. Es gibt in der Tat eine grosse Resistenz von seiten von vielen Priestern die grundsaetzlich die Gebetsgruppen nicht annehmen und vor allem jene, die als Frucht von Medjugorje entstanden sind. Wenn man nicht vorsichtig ist, bildet sich in der Gruppe ein negativer Geist voller Kritik gegenueber all dem was der Pfarrer tut und folglich foerdert man eine Trennung und ein am Rand sein und so entsteht die Gefahr sogar von der Pfarrei ausgeschlossen zu werden. Ich will hier nicht auf die Problematik des Verhaeltnisses zwischen Pfarrgemeinde und Gebetsgruppe eingehen, aber sicher moechte ich unterstreichen das die Gebetsgruppe mit marianischer Spiritualitaet sich auf keinen Fall von nichts provozieren lassen darf und sich nicht an den Rand draengen lassen soll mit der Gefahr, die eigene Identitaet zu verlieren oder sich den Sekten zu naehern, und schlussendlich zum Verderben zu werden fuer die Pfarrgemeinde und fuer die Gruppe selbst.

Die zweite Gefahr, der man in den marianischen Gebetsgruppen oft begegenet, ist, dass in ihnen oft eine apokalyptische und katastrofische Atmosphaere besteht. Man merkt, dass die Teilnehmer alles ueber die zukuenftigen Ereignisse wissen, ueber die Katastrophen und folglich herrscht ein Geist der Angst und Schmach. Diese ihre "Kenntnis" wird immer genaehrt durch eine unermuedliche Sueche nach diesen Personen, die Botschaften betreffend dieser Dinge ubermitteln. Leicht geschieht es, dass diese Gruppen mehr wissen als das, was Jesus uns im Evangelium betreffend der zukuenftigen Ereignissen gesagt hat. Das Bestehen von "Geheimnissen", welche oft durch die kranke Fantasie in sichere Ereignisse der Zukunft verwandelt werden, tragen dazu bei, diesen apokalyptischen und katastrofischen Geist zu naehren.

Weder der erste noch der zweite Fall, den wir beschrieben haben, und sollte sich die Gruppe damit einlassen, kann sich mit dem marianischen Geist identifizieren. Maria ist Mutter und eine Mutter verbreitet niemals Angst und Schmach unter den Kindern; im Gegenteil, Sie erzieht zu Frieden und Vertrauen.

Die Gebetsgruppe soll das Herz und die Seele jeder Pfarrgemeinde sein, ausser nur mit dem Pfarrer verbunden zu sein und mit den Personen, die in der Pfarrei arbeiten. Die marianischen Gruppen sind der "muetterliche Kern" jeder Pfarrgemeinde, welche ein Gebetsleben leben und in der Pfarrei die muetterliche Aktivitaet entwickeln. Von diesem "muetterlichen Kern" werden neue ueberzeugte Kinder geboren; die Familien erneuern sich und beschuetzen die Kinder, die Jugend wird erzogen, die geistigen Berufungen werden kultiviert, die litirgisch-pastorale Aktivitaet wird in jedem Sinn entwickelt, sei es die Assistenz der Alten, der Schwachen und der an den Rand Gedraengten oder der Gefangenen. All das kann man mit den Worten, die Papst Johannes Paul II in der Enziklika "Evangelium des Lebens" geschrieben hat, ausdruecken: jedes Leben soll "respektiert, beschuetzt, geliebt werden und jedem Leben soll gedient werden" (Cfr. Evangelium des Lebens, 1995, n.5). Die Gebetsgruppen, in ihrem "muetterlichen Kern" der Pfarrei -sein, wirken gemaess den Kriterien, die Jesus ausgedrueckt hat und die der Hl. Mathaeus im Abschnitt 25,31-46 ausgedrueckt hat, wo nur eines klar ist, und zwar dass alle Gebete, und alles Fasten, die Hl. Messen und die Beichten dazu dienen, die Liebe zu allen Menschen zu entwickeln und den Mut, allen zu dienen. Der muetterliche Geist und das muetterliche Herz kennen die Noete der eigenen Kinder und reagieren ohne Muede zu werden und ohne Pause, und gehen weiter als die Gesetze oder die Bestimmung. Diese Gruppen werden ohne Zweifel der Kirche von heute eine wahre Erneuerung des christlichen Lebens bringen und deren wahres Gesicht zeigen, das in Gefahr ist, entstellt zu sein.

VII

Wenn wir eine Zusammenfassung machen von dem was wir wissen, was die Muttergottes von den Gebetsgruppen gefordert hat, kann man sagen dass das erste ist, sich radikal fuer das taegliche Gebet zu entscheiden, die Teilnahme an der Heiligen Messe, die monatliche Beichte, das Werden eines wahren Zeugen des aktiv sein in der Pfarrei. Vor einer Weihnacht hat die Jungfrau die Gebetsgruppe aufgefordert, eine gute Tat zu vollbringen. Die Jugendlichen haben dann den Alten geholfen, besuchten die Kranken und Schwachen, halfen, die Haeuser von armen Leuten zu reparieren, bereiteten das Holz fuer den Winter vor, u.s.w.

Auf geistiger Ebene, nebst dem woechentlichen Gebets-Treffen, hat die Muttergottes geistige Exerzitien von einem oder mehreren Tagen gefordert, in die Natur zu gehen um sich mit geistigen Themen zu befassen.

Hier die Regeln fuer die Gebetsgruppen von Medjugorje, die aus den Botschaften genommen werden koennen:

  1. Auf alles verzichten und sich ganz Gott hingeben, und glauben, dass alles was geschieht sich ins Gute verwandeln wird.
  2. die Jugendlichen einladen, an den Gebetsgruppen teilzunehmen
  3. auf jede Angst und Schmach verzichten, weil in Gott gibt es keinen Platz mehr fuer irgendwelche Angst.
  4. die Feinde lieben und jeden Hass aus dem Herzen jagen, jede Bitterkeit und jede Verurteilung
  5. zweimal in der Woche fasten
  6. wenigstens einmal in der Woche an der Gruppe teilnehmen
  7. sich entscheiden drei Stunden am Tag zu beten, eingeschlossen die Gebete am morgen und am abend: an der Heiligen Messe teilzunehmen, die Hl. Kommunion zu empfangen, Anbetung zu halten und den Geist des Gebetes waehrend der taeglichen Arbeit zu bewahren.
  8. fuer die Bischoefe beten und fuer all jene, die in der Kirche Verantwortung tragen.
  9. sich entscheiden, waehrend vier Jahren in der Gebetsgruppe zu bleiben, und in dieser Zeit zu profitieren fuer den persoehnlichen Wachstum und keine neue grundlegende Entscheidung fuer das eigene Leben zu treffen.
  10. jede Gruppe soll einen Priester haben.

Durch Jelena, hat die Muttergottes am 25. April 1983 folgende Botschaft gegeben:

"Sag meinen Soehnen und Toechtern, dass mein Herz fuer sie brennt. Ich fordere nur Bekehrung, nur Bekehrung".

VIII

Im Bericht ueber die eigene Gebetsgruppe in Lima, Peru schreibt Cecilia Batlle de Zavala

dass sie sich jeden Dienstag zum Gebet des Rosenkranzes treffen, zum Lesen der Botschaften, fuer die Lehre und die Zeugnisse und dass einmal im Monat die geistige Fuehrung, Rev.Angelo Costa, kommt, um die Gruppe geistig zu fuehren.

dass sie eine Gruppe von Frauen haben, deren Anzahl staendig steigt, die sich der Assistenz von Gefangenen widmen: sie beten gemeinsam mit ihnen, bringen ihnen Buecher, sprechen mit ihren Familien und helfen ihnen;

dass eine Gruppe in die Spitaeler geht um die Kranken zu besuchen, die am meisen alleingelassenen, und um ihnen geistig und materiell zu helfen.

dass eine Gruppe in die Altersheime geht mit dem selben Ziel - um geistig und materiell zu helfen.

dass sie geistige Exerzitien fuer die Familien und die Jugendlichen organisieren;

dass sie waehrend der Konflikte zwischen Peru und Equador die "Rosenkranzaktion fuer die Soldaten" organisiert haben. Nachdem sie alle Militaerzentren informiert haben, haben sie viele ruehrende Briefe von der Militaerbehoerde bekommen. (Bericht genommen am VI marianischen Kongress - Kraljica Mira in Quito, Equador, im Oktober 1995)

IX

Ich moechte mit einer Botschaft, die die Muttergottes uns gegeben hat abschliessen:

Botschaft vom 25. November 1994.

"Liebe Kinder!

Heute rufe ich euch zum Gebet auf. Ich bin mit euch und liebe euch alle. Ich bin eure Mutter und wuensche, dass eure Herzen meinem Herzen aehnlich seien. Kindlein, ohne Gebet koennt ihr nicht leben und sagen, dass ihr mein seid. Gebet ist Freude. Das Gebet ist das, was das menschliche Herz wuenscht. Daher, naehert euch Kindlein, meinem unbefleckten Herzen und ihr werdet Gott entdecken. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!"

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fra Miljenko Stojic

INFORMATIONSZENTRUM "MIR" MEDJUGORJE

EINFUEHRUNG

Dies ist keine gewoehnliche Konferenz, sondern eher ein Rapport der praktischen Probleme der Uebermittlung der Botschaften der Gospa und all dessen, was in Medjugorje passiert durch zeitgemaesse Kommunikationsmittel. Ich werde zudem versuchen, die Wege aufzuzeigen, die diese Arbeit nehmen muesste.

Erinnern wir uns daran, dass die Medien einen der Ecksteine darstellen, auf denen unsere heutige Gesellschaft aufgebaut ist. Die Presse, das Radio und vor allem das Fernsehen sind nicht nur die ersten Uebertraeger der Kommunikation, sondern auch wichtige Einflussquellen der Bildung und der Meinung, der Uebermittlung von Werten, von Verhaltensmodellen, der Mentalitaet des heutigen Menschen und vor allem der Jugend. Seit kurzem muss man auch die Welt der Computer dazuzaehlen, vor allem das Reseau "Internet".

Das zweite Vatikanische Konzil hat gut die Entwicklung der heutigen Welt eingeschaetzt, und in den Dokumenten fehlt es nicht an Stellen, die Fragen der Anwendung der Medien behandeln.

I. DIE KATHOLISCHE EVANGELISATION DURCH DIE MEDIEN

Ob wir es wollen oder nicht, wir leben heute in einer saekularisierten Welt. Sie hat ihre eigenen Werte und stuetzt sich nicht wesentlich auf die Werte, die unsere religioese Erfahrung uebermitteln will. Wir muessen uns dennoch vor einer solchen Welt bewahren und ihr vom Wort Gottes Zeugnis geben.

1.Die Rolle der Medien in der zeitgenoessischen Evangelisation

Der Begriff "Medien" hat offene Tueren in der Kirche seit dem zweiten Vatikanischen Konzil gefunden. Wir finden ihn in den Konzilsdokumenten: "Intermirifica" und "Communio et Progressio".

Der Begriff "Evangelisation" ist neu und nachkonziliaer. Er ist dem Konzil unbekannt. Er erscheint bei Papst Paul VI, der ihn zum ersten Mal in kirchlichen Dokumenten im apostolischen Brief "Evangelii Nuntiandi" 1975 verwandt hat. Die Evangelisation wird als globale Mission der Kirche definiert, welche nicht komplett waere, wenn diese nicht die reellen und dauernden Beziehungen in Rechnung tragen wuerde, die zwischen dem Evangelium und dem persoenlichen und sozialen Leben des Menschen bestehen.

Die evangelisierende Handlung ist eine sehr reiche, komplexe und dynamische Realitaet,die die folgenden Elemente beinhaltet:

  1. Die Erneuerung der Menschheit
  2. Das Zeugnis
  3. Die Evangelisation im eigentlichen Sinne
  4. Das Einverstaendnis des Herzens
  5. Die Zustimmung der Gemeinde
  6. Das Ausueben der Sakramente
  7. Die apostolische Aktivitaet

Diese Elemente der Evangelisation sind niemals unabhaengig oder isoliert, sondern wirken immer in Wechselwirkung und gemeinsam.

Die Medien im Dienst der Evangelisation koennen niemals die normale Pastorale, das Zeugnis des Lebens, die systematische Katechisierung, die Liturgie, die Volksfroemmigkeit oder andere Formen der Glaubensverbreitung ersetzen oder gar ausschliessen.

2. Das Dokument "Aetatis Novae"

Dieses Dokument geht davon aus, dass die Medien eine wichtige Rolle in der menschlichen Gesellschaft innehaben. Fuer viele Personen werden sie das wichtigste Mittel der Information, der Erziehung, richtungs- und ratgebend fuer das persoenliche, familiaere und soziale Verhalten. Dank der Moeglichkeiten der aktuellen Technik kann der Einfluss der Medien durch keine politischen oder geographischen Grenzen aufgehalten werden.Somit schaffen sie eine bis dahin unbekannte Realitaet. Die Glaeubigen und die Autoritaeten der Kirche muessen sich dieser Entwicklung bewusst sein und aktiv daran teilnehmen.

Im ersten Teil, der den Titel "Die Grundlagen der Massenmedien" traegt, geht das Dokument von der Position der Kirche aus und bringt eine detaillierte Analyse dieser neuen Realitaet des Standpunktes der kulturellen, sozialen, politischen und oekonomischen Entwicklung.

Im zweiten Teil "Die Aufgaben der Kommunikation" wird die positive Rolle der Medien entwickelt. Sie besteht im Dienst an den Menschen und an den Kulturen, an der menschlichen Gesellschaft und am sozialen Fortschritt, im Dialog mit der Welt, im Dienst an der kirchlichen Einheit und an der neuen Evangelisation. Die negative Rolle der Medien, die im dritten Teil aufgefuehrt wird, ist folgende: Der moegliche Anstieg des Saekularismus, ein Geist der Konsumierung, des Materialismus, der Entmenschlichung und der Empfindungslosigkeit gegenueber den Armen und Notleidenden.

Der vierte Teil handelt von den pastoralen Antworten der Kirche. Es wird dort gesagt, dass die Kirche ihre eigenen katholischen Mittel und Programme im Dienst der Medien foerdern soll. Die Erziehung und die Ausbildung zur Kommunikation muessen ein Teil der Ausbildung der Seelsorger sein.

Der fuenfte Teil laedt die Bischoefe ein, die notwendige Vorrangstellung der Medien zu gewaehren. Sie muessen die besonderen Verhaeltnisse ihrer Nation, ihrer Region und ihrer Dioezese in Betracht ziehen.

II. DIE AKTIVITAET DES INFORMATIONSZENTRUMS "MIR"
DES HEILIGTUMS MARIA KOENIGIN DES FRIEDENS IN MEDJUGORJE

Vom Anfang der Erscheinungen an war eine Notwendigkeit der richtigen Darstellung fuer die Oeffentlichkeit spuerbar. Man hat niemals "Werbung" im aktuellen Sinne des Wortes machen wollen, sondern man will nur helfen, die Wahrheit zu finden. Die Heilige Arbeit hat dasselbe Ziel.

Die Einwaende, dass man von Anfang an ein wirksames System haette entwickeln sollen, um die Botschaft vom Zentrum aus zu uebermitteln, wo die Ereignisse stattfinden, sind gerechtfertigt. Ganz und gar gerechtfertigt sind auch die Schwierigkeiten, die das verhindert haben. Denken wir daran, dass 1981, als die Erscheinungen begonnen haben, Medjugorje unter kommunistischer Herrschaft stoehnte. Das bedeutete, staendig unter polizeilicher Beobachtung zu stehen und sich weder den aktuellen Medien zu naehern noch diese zu entwickeln. Fuer nur ein Wort oder sogar ohne Begruendung kam man ins Gefaengnis. Aufgrund einer solchen Situation war es schwierig, ausgebildete Laien zu finden, die faehig gewesen waeren, an der Aufgabe der Uebermittlung der Botschaften der Gospa mit Hilfe der Medien zu arbeiten. Die dritte grosse Schwierigkeit war die negative Einstellung des Bischofs den Ereignissen von Medjugorje gegenueber, die auf seinen ersten Enthusiasmus und seine mutige Haltung gegenueber den Kommunisten folgte.

Die Schwierigkeiten haben aber nicht alle guten Ideen abgetoetet. Mit dem Anfang der Demokratie haben wir begonnen, ganz systematisch ueber alles nachzudenken. Leider ist sehr schnell darauf dieser schreckliche und ungerechte Krieg gefolgt, was zur Folge hatte, dass alle Ideen auf die Zukunft verschoben wurden. Die Zahl der Pilger hat aufgrund des Krieges abgenommen, jedoch hat das Verlangen, zu wissen, was in Medjugorje geschieht, und im Kontakt mit Medjugorje zu sein, nicht abgenommen. Seit November 1993 hat deshalb das "Informationszentrum" seine Arbeit aufgenommen. Es wurde begonnen, ein Archiv und eine Bibliothek einzurichten sowie Informationen ueber die Ereignisse in die ganze Welt auszusenden. In der Zwischenzeit kam das unerlaessliche Computermaterial an, was erlaubte, im November 1994 die "Nummer 0" des "Press Bulletin" herauszugeben. Er wurde per Fax in die ganze Welt gesandt, wie es schon fuer die Botschaften der Gospa und ihre Erklaerungen gehandhabt wurde.

Weitere Ideen wurden entwickelt wie der Robofax, Radio, Internet, Lokalfernsehen, ... Ihr Ziel ist es, die Uebermittlung der Botschaften der Gospa zu erleichtern.

Heute koennen Sie das "Zentrum" unter der Nr. 088-650-428 erreichen. Sobald die Digitalzentrale in Medjugorje beginnen wird, lautet die Nr. 088-651-999. Die Botschaften ueber den Fax koennen zum aktuellen Zeitpunkt an die Pfarrei geschickt werden unter der Nr. 088-642-339 (welches geaendert wird in 088-651-444).

1. Das Archiv

Die Einrichtung des Archivs hat mit der Klassifizierung der Zeugnisse ueber Heilungen, die bis heute stattgefunden haben, begonnen. Zur Zeit haben wir ueber 380 Heilungen ermittelt, darunter eine grosse Anzahl abgestuetzt auf die erforderliche Dokumentation.

Die Journalisten hoeren nicht auf, ueber die Erscheinungen in Medjugorje zu schreiben. Es ist natuerlich nicht moeglich, alle diese Zeitungsartikel zu sammeln, aber wir besitzen einen grossen Teil. Die interessantesten sind gewiss aus der Zeit des Kommunismus. Man kann aus der Art, wie sie die Erscheinungen angreifen, den Hass des Boesen ableiten.

Innerhalb von 15 Jahren wurden viele Photos in Medjugorje gemacht. Wir bewahren diese Photos in einem Teil des Archives auf und benutzen sie fuer Zeitungsartikel oder fuer Buch-Neuerscheinungen.

Wir haben auch angefangen, die Filme der Photos zu sammeln, wie es die grossen Zeitungsverlage auch tun.

Zahlreiche und unterschiedliche Buecher sind geschrieben worden, aus dem Wunsch heraus, einzudringen in das Herz dessen, was sich in Medjugorje tut, und es zu untersuchen. Ein Teil ist in verschiedenen Sprachen in den Raeumen unseres "Zentrums" aufbewahrt. Zur Zeit haben wir nicht genug Platz, aber der Bau des "Zentrums", der folgen wird, gibt uns die Hoffnung, in Zukunft mehr Platz zur Verfuegung zu haben.

Wir bitten all diejenigen, die uns helfen koennen bei der Kollektion der Buecher fuer unsere Bibliothek oder fuer unser Archiv, es zu tun. Das "Zentrum" gehoert uns nicht ausschliesslich. Die dort verhandenen Informationen sind im Dienst aller Zentren der Welt und auch verfuegbar fuer Einzelpersonen, die Werke ueber die Ereignisse veroeffentlichen moechten.

3. Das Informationsbuero

Mit der Ankunft der zahlreichen Pilger im Jahr 1995 haben wir ein Informationsbuero angefangen. Es wurde bereits 1991 erstellt, aber aufgrund des Krieges hat es seine Aktivitaet eingestellt. Die Oeffnungszeiten sind taeglich von 10.00 bis 14.00 Uhr ausser an Sonn- und Feiertagen.Wenn es notwendig wird, werden die Zeiten verlaengert. Sie koennen das Buero problemlos erreichen unter der Nr. 088-650-400. Spaeter wird die Nr: 088-651-988 lauten.

Die Aufgabe des Informationsbueros ist es, den Pilgern alle moeglichen Auskuenfte zu geben. Man haelt sich auf dem Laufenden, was die Daten der organisierten Pilgerreisen betrifft, um leichter die Dienste im Heiligtum organisieren zu koennen. Man muss dazusagen, dass das Buero sich nicht um die Unterbringung der Pilger kuemmert.

Das Informationsbuero organisiert die Treffen der Pilger mit den Sehern. Diese Treffen werden taeglich in den Raeumen des Heiligtums organisiert. Zur Zeit um 8.30 Uhr. Es ist ebenfalls moeglich, Treffen mit den Priestern, die im Dienst des Heiligtums stehen, zu organisieren. Wir bitten alle Organisatoren von Wallfahrten, dies zur Kenntnis zu nehmen. Unser Dienst allen gegenueber wird erheblich vereinfacht, wenn wir uns ernsthaft bemuehen, diese eingerichtete Organisation zu respektieren.

Der "Verein der Gruppenleiter/-fuehrer" hat im September 1995 neu seine Aktivitaeten begonnen und ist eng mit dem Informationsbuero verbunden. Dieser Verein wurde 1991 gegruendet, um religioese, kulturelle, geschichtliche, archaeologische und ethnographische Informationen zu geben. Die Fuehrer machen eine spezielle Ausbildung, um diesen Dienst zu erfuellen. Sobald Sie in Medjugorje ankommen, koennen Sie ihre Dienste im Informationsbuero erbitten.

4. Das "Press-Bulletin"

Aufgrund der Anfrage von Pilgern und vor allem von "Zentren des Friedens", die regelmaessig ueber die aktuellen Ereignisse im Heiligtum informiert werden moechten, haben wir beschlossen, ein "Press-Bulletin" herauszugeben. Es represaentiert den offiziellen Standpunkt des Heiligtums. So ist es leichter fuer uns, die Bildung und Vermehrung von falschen Geruechten ueber die Ereignisse in Medjugorje zu verhindern. Es beinhaltet Informationen, Neuigkeiten, die Botschaften, ... all das, was den Freunden von Medjugorje ueberall in der Welt helfen kann, mit dem Heiligtum in Beziehung zu stehen. Die Nummer "Null" kam am 3.11.1994 heraus. Zur Zeit steht es in Kroatisch, Englisch, Deutsch, Franzoesisch und Italienisch zur Verfuegung und kommt alle zwei Wochen am Mittwoch heraus. Wir danken all denen, die uns an der aufwendigen Uebersetzungsarbeit helfen.Wir sind auch offen fuer alle guten Ideen.

5. Verschiedene Dienste

Die Aufgabe des Zentrums ist es, im Kontakt zu stehen mit den Journalisten sowie den Radio- und Fernsehteams, die nach Medjugorje kommen oder die sich fuer Medjugorje interessieren. Wir moechten ihnen die schnellste und beste Information ueber die hiesigen Ereignisse geben. Wir helfen auch denjenigen, die Buecher ueber Medjugorje schreiben wollen und denjenigen, die Untersuchungsarbeiten an Universitaeten ueber das Thema der Erscheinungen der Gospa erstellen.

6. Der Robofax

Die Botschaften der Gospa, ihre Erklaerungen und das Press-Bulletin wurden am Anfang per Fax in die ganze Welt geschickt. Dies nahm viel Zeit und Geld in Anspruch. Wir haben nach laengerem Suchen von dem Robofax-System gehoert. Dank dieses Geraetes kann man zu jeder Tages- und Nachtzeit die letzte Botschaft in fuenf Sprachen , ebenso die englische Erklaerung (vom 29. jeden Monats an) und das Press-Bulletin in fuenf Sprachen alle zwei Wochen am Mittwoch erhalten. Das System des Robofax ist sehr einfach - zuerst muss man den Fax, mit dem man den Robofax anruft, auf "tone"-Modus einstellen. Alle Fax-Geraete, die nicht auf den "pulse"-Modus eingestellt sind, funktionieren mit diesem Modus. Dann waehlt man die Nummer des Robofax: 00387-88-642-339 (die sechs letzten Ziffern werden in 651-339 geaendert werden). Wenn die Linie hergestellt ist, muss man den Hinweisen, die gegeben werden, folgen. Man muss die Erklaerung in der jeweiligen Sprache abwarten. In der letzten Zeit gab es oft Echos, dass diejenigen, die den Robofax anriefen, sich manchmal ueber die Schwierigkeiten geaergert haben. Diese sind an die schlechten Kommunikationsmittel unserer Zeit gebunden. Eine Digitalzentrale ist in Bau - und diese Schwierigkeiten werden verschwinden.

7. Internet

Dieser Begriff umfasst ein Reseau von Computern, welches heute einen ganz unerwarteten Erfolg hat. Man denkt, dass mehr als 5 Millionen Computer dazugehoeren, an denen 30 Millionen Personen arbeiten. Schaetzungen zufolge werden Ende 1996 15 Millionen Computer zu diesem Reseau gehoeren. Internet beinhaltet Informationen aus allen Bereichen der menschlichen Aktivitaet. Der fuer uns interessanteste Teil sind die sogenannten "WEB-pages" oder "WWW-pages". Man kann seine Informationen dort niederschreiben und sie allen Teilnehmern des Reseaus anbieten. Die Neuigkeiten ueber Medjugorje werden zur Zeit von Dr. Piero Gottardi von Bolzano in Italien gegeben. Die Adresse fuer Internet, unter denen Sie diese finden, lautet: http /www.eclipse.it/medjugorje. Die Adresse von Dr: Gottardi lautet: pierogottardi dnet.it. Wenn Sie diese Zeilen lesen werden, wird unser Zentrum wahrscheinlich bereits WEB-pages im Internetsystem haben. Wir halten Sie darueber auf dem Laufenden durch das Press-Bulletin und die Adresse von Bolzano.

Um die Dienste von Internet in Anpruch nehmen zu koennen, benoetigt man einen Micro-Computer, ein Modem und einen logistischen Einstieg in das Reseau Internet. Indem wir so mit der ganzen Welt in Kontakt stehen, bezahlen wir nur die Telefonkosten mit dem naechstliegenden Teilnehmer, der oft in unserer eigenen Stadt oder in der Nachbarstadt ist.

8. BBS

Wenn die Arbeit zum Anschluss des Internetsystems beendet sein wird, werden wir anfangen, am BBS (Bulletin Board System) zu arbeiten. Dies ist auch eine Art von informatischen Reseau, das sich von den anderen darin unterscheidet, dass es reicht, einen Computer, ein Modem und das Logiciel, das darauf angepasst ist, zu besitzen, um gewisse Informationen in den eigenen Computer zu importieren. Unser Computer wird so ein "Diener", und jeder, der unsere Nummer kennt, kann dort die notwendigen Informationen abrufen, eine Nachricht hinterlassen oder mit uns in Dialog zu treten. Es ist auch moeglich, mit einem oder mehreren Hoerern an welchem Ort der Welt auch immer in Dialog zu treten.

9. Das Radio

In der heutigen Zivilisation ist dies das Mittel, welches am meisten verwandt wird, um jemanden, wo auch immer er sei, zu erreichen. Deshalb uebt es einen enormen Einfluss aus. Zu Beginn des Krieges in Kroatien und Bosnien-Herzegowina begann das Radio Medjugorje seine Emissionen. Es behandelte politische, religioese, kulturelle, sportliche und andere Themen. Es war offen fuer alles, was die Leute ueber Medjugorje interessiert. Die Geraete waren jedoch schwach und abgenutzt, so dass das Radio nach zwei Jahren seine Aktivitaet einstellte. Spaeter gab es nicht die Mittel, um es wieder in Gang zu bringen. Seit Ende des kommunistischen Regimes haben wir ernsthaft angefangen, darueber nachzudenken, einen Radiosender zu starten, der unter der Schirmherrschaft des Heiligtums der Koenigin des Friedens in Medjugorje stehen soll. Es gab verschieden Konzepte und vor einigen Tagen haben wir die endgueltige Entscheidung getroffen. Wir haben beschlossen, einen Radiosender zu starten, der allerspaetestens am 15. Jahrestag der Erscheinungen der Gospa beginnen wird. Er wird wie ein Lokalsender sein und soll im Dienst der Pilger und all derer stehen, die in der Pfarrei von Medjugorje und naechster Umgebung leben. Dies wird erlauben, dass alle im selben Rythmus als Brueder und Schwestern leben koennen. Im Moment haben wir keinen Radiosender mit groesserer Reichweite in Auge gefasst. Eines Tages werden wir vielleicht darauf zurueckkommen. Wir sind davon ueberzeugt, dass ein Lokalsender immer bestehen sollte. Der Sender wird "Radio MIR Medjugorje" genannt. Die Telefonnummer, um mit ihm Kontakt aufzunehmen, lautet: 088-651-300.

Da wir noch dabei sind, diesen Sender zu organisieren, koennen wir noch keine genauen Auskuenfte ueber seine Funktion geben. Das erste wird die taegliche Sendung zu festgelegten Zeiten von verschiedenen Informationen und Auskuenften fuer Pilger in verschiedenen Sprachen sein. Es werden auch der Rosenkranz, die Messe und andere Ereignisse im Heiligtum uebertragen werden. Auch diejenigen, die von ihren Erfahrungen in Medjugorje Zeugnis geben moechten, koennen dies tun. Die Bevoelkerung vor Ort wird ueber alles informiert, was im Heiligtum passiert, und wird auch die Moeglichkeit haben, das mitzuteilen, was sie beschaeftigt. Wir werden religioese Fragen behandeln, aber auch politische, soziale, kulturelle und sportliche. Unsere Reporter arbeiten schon mit "Radio Herceg-Bosna" (das in ganz Bosnien-Herzegowina und in weiten Teilen Kroatiens sendet), zusammen, und manchmal auch mit dem Radiosender "Croatia-Studio-Zagreb". Einmal im Monat werden wir in Verbindung stehen mit dem "Radio Maria" in Italien.

Was den Radiosender betrifft, so sind wir offen fuer jegliche Hilfe, denn wir benoetigen diese besonders in dieser Zeit. Ihre materielle Hilfe wie auch Ihre guten Ideen sind uns willkommen.

10. Das Fernsehen

Wie das Radio, uebt das Fernsehen heutzutage den groessten Einfluss als Kommunikationsmittel aus. Viele Leute glauben nur, was sie im Fernsehen gesehen haben. Sie sagen: "Wir haben das so gesehen." Dabei vergessen sie, dass alles manipuliert werden kann. Im Moment koennen wir noch keine Antenne in Gang bringen, die im Dienst de Heiligtums und der Wahrheit ohne jegliche Manipulation stehehn koennte. Aber wir schliessen die Moeglichkeit nicht aus. Wir stehen in enger Zusammenarbeit mit zwei Kanaelen: HTV Zagreb und HTV Mostar.Somit werden Bilder des Heiligtums in der ganzen Region verbreitet. Natuerlich sind wir offen, jedem TV-Team, das mit guten Absichten nach Medjugorje kommt, mit unser Hilfe zur Hand zu gehen.

III. DIE KONTAKTE MIT ANDEREN ZENTREN IN DER WELT

Von Anfang an haben wir versucht, Kontakte zu den anderen Zentren in der Welt aufzubauen. Das groesste Hindernis waren der Krieg und die schlechten Telefonverbindungen.Alles wird zur Zeit repariert und somit werden unsereKontakte mit den anderen erleichtert. Wenn die Vertreter der verschiedenen Zentren nach Medjugorje kommen, wuerden wir sie gerne treffen, um Erfahrungen auszutauschen. Diese Zusammenkommen werden fuer alle fruchtbar sein. In unserem "Press-Bulletin" haben wir angefangen, verschiedene Zentren vorzustellen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Idee auf gute Echos gestossen ist. Es gibt zahlreiche Weisen, wie wir uns gegenseitig helfen koennen. Die Aktivitaeten unseres Zentrums, die wir hier vorgestellt haben, und die vorgestellten Projekte insgesamt geben Ihnen, so hoffe ich, einen genauen Eindruck ueber die verschiedenen Bereiche, in denen wir mehr zusammenarbeiten koennen. Von unserer Seite her sind wir offen fuer jede Art von Zusammenarbeit. Wir erinnern nochmals daran, dass das Informationszentrum "MIR" vom Heiligtum der Koenigin des Friedens in Medjugorje zusammen mit den Priestern, die in Medjugorje arbeiten, die einzigen offiziellen Vertreter des Heiligtums sind. Keine andere Einzelperson oder Organisation, selbst wenn sie in Medjugorje lebt und arbeitet, ist ermaechtigt, die Vertretung zu uebernehmen. Wir unterstreichen dies aufgrund der Missverstaendnisse, die manchmal aufkommen. Unser Zentrum wird bald eine juristishe Person, deren neuer Name "Informationszentrum MIR - Medjugorje" sein wird. Zur gegebenen Zeit werden Sie die notwendigen Informationen hinsichtlich dieser Aenderung bekommen. Danke im voraus, darauf zu achten.

SCHLUSSFOLGERUNG

Gluecklicherweise ist die Zeit, in der man die Gewohnheit hatte, die Kirche in zwei Teile zu trennen, die Kleriker einerseits, die Laien andererseits, vorbei. Diese Trennung teilte den Klerikern die Aufgabe zu, das Wort Gottes zu verkuenden, und den Laien, blind zu gehorchen. Seit dem II. Vatikanischen Konzil ist dies geaendert. Das Konzil hebt hervor, dass wir alle Volk Gottes sind und dass es keine Trennung geben darf. Durch die Taufe haben wir alle das allgemeine Priestertum erhalten, und es ist unsere Aufgabe, die goettliche Botschaft zu verbreiten und davon zu leben dort, wo wir sind, in dem Lebensmilieu, in dem wir stehen. Somit konnte sich eine groessere Mitarbeit der "Laien" entwickeln. Was die Medien betrifft, so denke ich, dass unsere Mitarbeit auf drei Ebenen stattfindet:

  1. Man muss 100% katholische Medien entwickeln, die den katholischen Standpunkt ueber die Welt und ihre Ereignisse verbreiten.
  2. Andere Massenmedien sollten bestehen, ohne den Titel "katholisch", aber von Katholiken geleitet und mit Mitarbeitern von katholischer Ueberzeugung. Ihre Aufgabe waere es, langsam diejenigen vorzubereiten, die eines Tages katholisch werden moechten oder ihren Glauben vertiefen wollen. Deshalb sollten diese Medien offen fuer alle sozialen Ereignisse sein. Diese Mittel staenden natuerlich auch im Dienst von denjenigen, die sich ganz und gar ihres Glaubens bewusst sind, die sich aber mehr in dem sozialen Bereich engagieren.
  3. Man darf nicht die Hilfen der Kommunikation verwerfen, die entweder gleichgueltig oder sogar in Opposition zum katholischen Glauben stehen. Es ist unabkoemmlich zu versuchen, sie zu beeinflussen und dadurch diejenigen zu erreichen, die sie benutzen.

Wenn die Gospa seit so langer Zeit kommt, dann deshalb, damit ihre Botschaften auf der ganzen Welt verbreitet werden. Helfen wir ihr bei dieser Aufgabe. Wir haben das Recht und die Pflicht, alle modernen und moeglichen Mitttel zu verwenden, damit das Wort Gottes alle Menschen erreicht, die wir erreichen koennen.Wir duerfen nicht die Welt, in der wir leben, verwerfen. Sie ist eine Gegebenheit, in der wir uns als Christen bewaehren und unsere Zukunft am anderen Ufer vorbereiten muessen.

ZUSAETZLICHE ANMERKUNGEN

  1. Wir arbeiten daran, einen automatischen Anrufbeantworter HPT-9825 einsatzfaehig zu halten, der nur auf Kroatisch funktioniert. Zu jeder Zeit koennen wir unter der Nr. 9825 die letzte Botschaft der Muttergottes hoeren, die Betrachtung und an jedem Mittwoch die Neuigkeiten von Medjugorje. Diejenigen, die nicht aus Kroatien anrufen, muessen auch die Vorwahl 01 fuer Zagreb waehlen. Der automatische Anrufbeantworter ist einsatzbereit seit dem 17.01.1991 und etwa 1.004.000 Personen haben angerufen.
  2. Unsere Internet-Adresse lautet:
    1. http: //www. tel. hr/medjugorje;
    2. medjugor@alf. tel. hr; die E-mail-Adresse: medjugorje-mir@st.tel.hr
  3. Wir haben begonnen, Buecher und Faltblaetter ueber Medjugorje herauszugeben.
  4. Wir sind eine juristische Person unter dem Namen "Informationszentrum "MIR" Medjugorje" geworden.
  5. Kuerzlich gab es Schwierigkeiten, den Robofax anzurufen wegen der Telefonleitungen und wegen Problemen mit der Stromspannung. Wir glauben, dass diese Probleme noch nicht behoben sind, und wir bitten Sie dafuer um Entschuldigung.
  6. Wir sammeln Gelder, um arbeiten zu koennen dank der Aktivitaeten des Zentrums und dank der Spenden. Auch haben wir den Verein "Wohltaeter des Informationszentrums "MIR" Medjugorje" gegruendet. Alle, die es wuenschen, koennen Mitglied dieser Organisation werden mit einem jaehrlich festgelegten Spendenbeitrag und mit ihrer Mitarbeit beim "Zentrum" in Form von Ratschlaegen, Kommentaren usw. Jedes Mitglied wird einen Mitgliedsausweis erhalten und regelmaessig informiert werden ueber die Arbeit des Zentrums.

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