Bulletin
177
Medjugorje,
26. August 2002
„Liebe
Kinder! Auch heute bin ich im Gebet mit euch, damit euch Gott einen noch stärkeren
Glauben gebe. Meine lieben Kinder, euer Glaube ist klein und ihr seid euch
nicht einmal bewusst wie sehr ihr trotzdem nicht bereit seid, von Gott die
Gabe des Glaubens zu erbitten. Deshalb bin ich mit euch, meine lieben Kinder,
um euch zu helfen meine Botschaften zu begreifen, und sie ins Leben umzusetzen.
Betet, betet, betet und nur im Glauben und durch das Gebet wird eure Seele
Frieden finden und die Welt die Freude mit Gott zu sein. Danke, dass ihr
meinem Ruf gefolgt seid!“
25.
august 2002
DIE
CHRISTLICHE HERAUSFORDERUNG DES KREUZES
Als die Gemeindemitglieder der Pfarre Medjugorje 1933 gelobten, ein
großes Kreuz auf dem
Berg zu errichten und dies auch 1934 ausführten, haben sie nicht damit
gerechnet, dass sich hier einmal Pilger aus der ganzen Welt versammeln würden.
Dieser Berg wurde später nach diesem Kreuz (Križ) Kreuzberg (Križevac) benannt und erlebt
heute ein Defilee von Gläubigen, die über die Leiden und den Tod Jesu
meditieren. Wenn sie zum Kreuz hinaufsteigen, nehmen das eigene Leben und der
Schmerz, das eigene Kreuz und das Leiden die
Gestalt des Kreuzes Christi an. Hier empfindet der Gläubige die Nähe der
umfassenden Liebe Gottes und seinen Eingriff in unser Leben. Gott allein nimmt
die Schande des Kreuzes auf sich und aus Liebe stirbt er für unsere
Wiedergeburt.
Heute über die Christenheit zu
sprechen und darüber, Jesus zu folgen, ohne das Kreuz zu akzeptieren, ist
unbegreiflich. Das Kreuz steht vor uns als Wahl und Wirklichkeit der
christlichen Zugehörigkeit. Jesus sagt seinen Jüngern ganz klar: „Wer mein Jünger
sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir
nach.“ (Mt 16,24). Das ist das Angebot Jesu. Jesus bietet uns das Gleiche an,
was ihm sein himmlischer Vater angeboten hat. Jesus drängt uns vorwärts, auch
mit der Last des Kreuzes. Aber man sollte sich nicht fürchten. Das Kreuz ist
kein Fluch. Das Kreuz ist Segen und Wirklichkeit der Jünger Jesu. Auf diesem
Weg sind wir nicht allein und verlassen.Gott weiß, wieviel Kraft und Möglichkeiten
wir haben; deshalb lässt er uns immer wieder wissen, wie süß sein Joch und
wie leicht seine Bürde ist.
Wenn wir Medjugorje im Kontext des
Kreuzes betrachten, kommen wir zu dem Schluss, dass das Kreuz der Mittelpunkt
von Medjugorje ist, aber das Medjugorje gleichzeitig auch ein neues Kreuz ist.
Die Muttergottes bietet uns, mit weltlichen Augen betrachtet, in Medjugorje
nichts Verlockendes und nichts Zeitliches an. Die Muttergottes beruft sich als
Gottes Gesandte ständig auf Christus. Und wir sehen, was Christus anbietet –
das Kreuz, die Entsagung, das Sterben aus Liebe zu anderen. Deshalb wundert es
nicht, dass gerade in der Schule der Muttergottes in Medjugorje das Kreuz zu
einer leichten Bürde und eine annehmbare Wahl wird. Die Menschen lassen in
Medjugorje ihr Gebundensein und ihre Abhängigkeit als sinnloses Leiden zurück
und reinigen ihre Seelen durch die Sakramente und wählen das Kreuz, das für
die Christen der Baum des Lebens ist und der Grund, dem irdischen Dasein einen
Sinn zu geben.
Pater
Mario Knezoviæ
Im Juli
empfingen in der Pfarre Medjugorje 85.000 Gläubige die heilige Kommunion und in
den hl. Messen konzelebrierten 313.500 Priester aus dem In- und Ausland. In
diesem Monat hielten sich in Medjugorje Pilgergruppen aus Italien, der Slowakei,
Österreich, Polen, Tschechien, Mexiko, dem Libanon, Belgien, den USA, der Südafrikanischen
Republik, England, Deutschland, Madagaskar, Indonesien, Ägypten, Lettland,
Korea, Japan, Jugoslawien, Rumänien, Portugal, Honduras, Slowenien, Irland,
Frankreich, Ungarn, Kroatien und Bosnien und Herzegowina auf.
Wie wir bereits im Bulletin Nr. 176
berichteten, hielten sich Mgr. Gerard Anton Žerdin,
O.F.M, Missionar und Bischof-Koadjutor in San-Ramon, Mitglied der
Franziskanerprovinz der Hl. Cyrillus und Methodius mit Sitz in Zagreb und Mgr.
Julio Ojeda Pascual, O.F.M, Bischof von San Ramon in Peru vom 4. bis 6. Juli zu
einem privaten Wallfahrtsbesuch in Medjugorje auf.
Mgr. Julio Ojeda
Pascual sagte über
seine Eindrücke:
„Ich bin glücklich und ergriffen,
dass ich in dieses Land kommen konnte. Das erste Mal habe ich durch Pater Gerard
und andere in Peru lebende Franziskanerpriester von den Erscheinungen gehört. Für
mich bedeutete Medjugorje zunächst nicht mehr wie andere ungewöhnliche
Ortsnamen und ich war skeptisch, aber ich sah Bekehrungen, und das hatte mich am
meisten beeindruckt. Ich bin dank der Zagreber Franziskaner, die mich eingeladen
hatten, hierher gekommen. Es ergab sich eine Gelegenheit nach Medjugorje zu
kommen, die ich wahrgenommen habe. Ich sehe, dass sehr viele Menschen hierher
kommen, die sich über Maria Jesus nähern möchten. Danken wir Gott, dass er
uns Maria gegeben hat, die wir als Muttergottes verehren und die uns immer zu
Jesus führt.
Die Natur ist hier sehr schön, die
Vegetation und die Berge, es gibt viele Steine; dass ist eine Anregung zu einem
geistlichen Erlebnis. Das ist wie das Bild des sündigen Menschen, der
vielleicht hart wie Stein ist, aus dem mit Gottes gnädiger Hilfe Vegetation
hervorsprießt. Ich glaube an die Gnade des Gebets auf dem geistlichen Weg des
Menschen zu Gott. Diese Wallfahrten können diese Gnade erbitten – damit es
mehr Arbeiter für Gottes Ernte gibt. Die Ernte ist groß und Arbeiter gibt es wenige. Die einen Menschen
gehen angeregt durch ihren Glauben in die Wallfahrtsorte und die anderen aus
Neugierde. Anstatt dass ihre Neugierde befriedigt wird, finden sie etwas anderes.
Sie finden ein Beispiel. Hier gibt es viel Bekehrungen, die zu geistlichen
Berufungen führen: Priester, Ordensleute, aktive Laien…
Wenn
ich nach Hause zurückkehre, werde ich sagen, was ich gesehen und erlebt habe:
Dass die Menschen tatsächlich mit Pilgerabsichten hierher kommen. Es herrscht
eine Wallfahrtsatmosphäre, eine Ordnung und das Gebet. Ich sehe nichts
Negatives. Positiv bin ich beeindruckt. Wir sahen Menschen, die sehr
konzentriert gebetet haben. Das Ambiente ist gut.
Möge die Muttergottes immer mit uns
sein und nicht nur an außerordentlichen Wallfahrtstagen. Bleiben wir im alltäglichen
Leben auch dem Weg treu, den die Muttergottes uns weist.“
Mgr. Gerard Anton Žerdin
sagte unter anderem:
“Über
die medjugorischen Geschehnisse haben wir in den Zeitungen gelesen. Es haben uns
Leute besucht, die uns einige Materialien gezeigt haben. Besonders berührt hat
uns der Wunsch der Menschen, sich Gott zu nähern, jede Gelegenheit zu nutzen,
sich Gott zu nähern. Sie haben gesehen, dass die Tür zu Gott offen steht, nähern
sich und suchen Gnade; sie möchten ihr Leben umgestalten. Das hat einen großen
Wert. Das möchten wir: Gott durch die Sakramente immer näher kommen,
uns wandeln, besser werden, mehr Christ sein. Wir kamen zu sehen, aber
noch mehr, zu erleben. Gestern waren wir in der hl. Messe, heute
auf dem Berg und haben über unsere Berufung nachgedacht, unsere
Missionsarbeit; von Gott und von der Muttergottes
erbitten wir, uns Missionare, Erntearbeiter zu schicken, die wir
brauchen, damit das Wort Gottes bis ans Ende der Welt verbreitet werden kann.
Aus Peru ist es ein wenig schwierig, hierher zu kommen. Die Menschen haben wenig
Möglichkeiten zu einer solchen Reise. In Peru haben wir auch Wallfahrtsorte,
besonders Wallfahrten zu Orten, an denen sich Kreuze befinden. Bekannt ist die
besondere Frömmigkeit gegenüber dem gekreuzigten Christus, abgebildet mit
Maria, und auch die Heilige Dreifaltigkeit ist anwesend.
Dieses Bild dient uns für
die Katechese. Die Menschen organisieren große Prozessionen, die uns zur Verkündigung
des Wortes Gottes dienen, zur Beichte, Umkehr. In Peru sind damit viele populäre
folkloristische Bräuche verbunden. Hier gibt es kein touristisches Angebot. Die
Menschen versuchen, sich durch die Wallfahrt und durch das Gebet Gott zu nähern.
Das Beispiel anderer regt sie zur Umkehr an.“
Das Fest des hl. Apostels Jakob, des
Schutzheiligen der Pfarre Medjugorje, wurde am 25. Juli feierlich begangen. Die
Eucharistiefeier begann und endete mit dem Singen der Allerheiligen-Litanei
und der Prozession mit der Statue des Schutzheiligen, die in diesem Jahr
von den Gemeindemitgliedern aus Podbrdo getragen wurde. Nach der traditionellen
Prozession mit der Heiligenstatue von der Pfarrkirche bis zum Gaj folgte die
festliche Eucharistiefeier, die vom Franziskaner-Pater Mate Dragiæeviæ,
Pfarrer der Pfarre Èerin, gebürtig
aus der Pfarre Medjugorje, geleitet wurde, unter Konzelebration von 29
Priestern, unter ihnen auch der Provinzial der Herzegowinischen
Franziskanerprovinz, Pater Slavko Soldo, der ebenfalls aus der Pfarre Medjugorje
gebürtig ist. Außer den Gemeindemitgliedern und deren Freunde, die zu der
Gelegenheit zu Besuch nach Medjugorje kommen, schließen sich auch immer viele
ausländische Pilger dem Fest des Schutzheiligen der Pfarre an, weil sie den hl.
Jakob verehren, der ebenfalls Schutzpatron der Pilger ist. Erinnern wir uns: Die
Pfarre Medjugorje wurde im Jahre 1892 gegründet und hat seitdem den hl. Jakob
als ihren Schutzheiligen.
Auch in diesem Jahr fand vom 31. Juli
bis 6. August in Medjugorje die internationale Gebetsbegegnung Jugendlicher
statt, zu der sich etwa 7000 Jugendliche aus dreißig Ländern der Erde
versammelt haben. An der Begegnung nahmen auch 250 Priester teil, die ihre
jungen Gemeindemitglieder zur dieser Begegnung begleitet haben. Das Thema der
Begegnung lautete: „Mit Maria von Freude und Frieden zeugen“. Zum
abendlichen Gebetsprogramm gesellten sich auch zahlreiche Gläubige zu den
Jugendlichen, so dass sich während der Gebetsbegegnung Jugendlicher zum
Abendprogramm etwa 15.000 Menschen versammelt hatten.
Vortragende und Zeugen riefen die
Jugendlichen auf, mit Maria in Klugheit und Liebe zu wachsen, um, gemäß dem
Aufruf des Papstes, durch ihre Intelligenz und ihre Gefühle ein sicheres
Fundament für die Zukunft der Menschheit zu werden.
Auch diese Begegnung war wieder
einmal eine außerordentliche Erfahrung für alle Jugendlichen, die an ihr
teilgenommen haben. Deshalb rufen wir sie auf, auch im nächsten Jahr nach
Medjugorje zur Begegnung Jugendlicher und zur Erneuerung ihres Glaubens an Gott,
die Kirche und den Papst zu kommen.
Die Begegnung wurde in 16 Sprachen
simultan übersetzt.
Zum Fest der Aufnahme Marias in den
Himmel kamen mehrere Tausend in- und ausländische Gläubige nach Medjugorje. Während
des Vormittags wurden hl. Messen in zehn Weltsprachen gefeiert. Die feierliche
hl. Abendmesse wurde unter Konzelebration von 60 Priestern von Pater Stojan
Zrno, Missionar im Kongo, geleitet. Auch in diesem Jahr traf eine große Zahl
barfüßiger kroatischer Pilger, die dutzende Kilometer gewandert waren, bereits
während der Nachtstunden in Medjugorje ein.
Im Exerzitienhaus „Domus pacis“
wurde Anfang Juli ein Kurs für kontemplatives Beten für 22 Franziskanerinnen
aus Dubrovnik abgehalten. Das Seminar wurde von Schwester Franka Bagariæ
und Pater Mladen Herceg geleitet.
Im selben Haus fand Ende Juli ein
Fasten- und Gebetsseminar für
Gruppen kroatischer und slowenischer Pilger statt. Es waren insgesamt 43 Pilger,
die sechs Tage lang im Gebet, im Fasten und im Schweigen ihren Glauben und die
Hingabe an den Herrn erwecken wollten. Das Seminar wurde von Schwester Ljilja
Pehar und Pater Ljubo Kurtoviæ
geleitet.
Alle, die daran interessiert sind, an
einem Fasten- und Gebetsseminar teilzunehmen, können
sich an Pater Ljubo Kurtoviæ
im Pfarramt Medjugorje, Gospin trg 1, 88266 Medjugorje, Bosnien und Herzegowina,
wenden (Fax: 00387 36 651 444).
Im vergangenen Jahr wurde das Buch
“Meðugorje u Crkvi” (“Medjugorje in der Kirche”) in kroatischer Sprache
veröffentlicht. Gläubige, die Medjugorje besuchen, oder die Absicht
haben, es zu besuchen, fragen sich oft: Ist die Amtskirche dagegen oder dafür?
Dieses Buch ist der Versuch einer Antwort auf die Frage. Es enthält Erklärungen
und Aeusserungen von kirchlichen Würdenträgern, die Medjugorje besucht
und bei der Gelegenheit über ihre Eindrücke gesprochen haben, sowie
auch von jenen, die ihre Meinung über die medjugorischen Geschehnisse bei
anderen Gelegenheiten zum Ausdruck brachten. Die Reihenfolge der Erklärungen
folgt einer hierarchischen und chronologischen Ordnung. Als Quellen wurde mit
einigen Ausnahmen nur gedrucktes und in kroatischer Sprache veröffentlichtes
Material verwendet.
„…Wenn es sich um Fragen der
Kirche handelt, ist auf jeden Fall die Meinung der Bischöfe von besonderer
Wichtigkeit, weil sie die Lehrer
des Volkes Gottes in Glaubens- und
Moralfragen sind. In den vergangenen zwanzig Jahren haben mehrere hundert Bischöfe
aus allen Teilen der Welt Medjugorje besucht. Jeder von ihnen hat sich aufgrund
des eigenen Einblicks und Erlebens seine Meinung über die Wirklichkeit, die
unter dem Namen Medjugorje bekannt ist, gebildet. Hier sind die bisher veröffentlichten
Erklärungen verantwortlicher Persönlichkeiten der Kirche gesammelt, so dass
sich jeder Leser sein eigenes Urteil darüber bilden kann, was sie über
Medjugorje sagen und denken, wobei zu erwähnen ist, dass es sich um die private
Meinung der einzelnen Bischöfe handelt. Die Veröffentlichung dieses Buches ist
in diesem Augenblick die einzig mögliche
Antwort auf die Frage, die so oft gestellt wird: „Was sagt die Kirche über
Medjugorje?“ (aus dem Vorwort von Pater Leonard Oreè).
Dem amtlichen Standpunkt der
Katholischen Kirche nicht vorgreifend, gibt jedoch alles, was sich auf diesen
Seiten befindet, eine ausreichende Antwort auf die Frage: Warum ein solches
Buch?
In diesem Jahr wurde das Buch auch in
englischer und italienischer Sprache veröffentlicht und in Kürze wird auch
eine Übersetzung ins Deutsche herausgegeben. Das Buch kann im Souvenir- und Büchereiladen
des Pfarramtes in Medjugorje bezogen werden.