Bulletin
203
Medjugorje, 26.
Oktober 2004
„Liebe Kinder! Dies ist die Zeit der Gnade für die Familie und deshalb rufe
ich euch auf, das Gebet zu erneuern. Möge Jesus im Herzen eurer Familie sein.
Lernt im Gebet all das zu lieben, was heilig ist. Folgt den Leben der Heiligen
nach, damit sie euch eine Anregung und Lehrer auf dem Weg der Heiligkeit sein
mögen. Möge jede Familie ein Zeuge der Liebe werden in dieser Welt ohne
Gebet und Frieden. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!“
GLAUBE
NACH DEM MODELL DES SCHWEDISCHEN TISCHES
Wenn
uns eine Person ihren Standpunkt vorträgt oder uns einige wichtige
Informationen übermitteln möchte, fragt sie, wenn sie das für wichtig hält:
„Nehmen Sie mich ernst?“ Eine solche Frage ist berechtigt, denn wir werden
von immer mehr Informationen, Anleitungen und Vorschriften überflutet und
wenige davon werden beherzigt. In der Flut der Inhalte und Reden scheint es,
dass alles an Wichtigkeit verliert. In dieser Atmosphäre nehmen wir uns das
Recht, aus den zahlreichen Angeboten auszuwählen, was uns für unser persönliches
Leben wichtig und wertvoll scheint. Mit anderen Worten: Wir wählen aus, was uns
gefällt. Oder bildlich ausgedrückt: Das ist ein Leben nach dem Prinzip des
Angebots und der Nachfrage sowie der freien Wahl – der Logik des Marktes.
Ein solches mentales Gefüge und
Verständnis hat sich auch in das Glaubensleben eingeschlichen. Als ob die Gläubigen
auch im Glaubensleben jene Teile und Inhalte wählen könnten, die ihnen
erreichbar und annehmbar scheinen. Hierbei vergisst man die Grundbedeutung des
Glaubens, der ein Geschenk ist und beinhaltet, alles zu glauben und alles zu
leben, was wir glauben. Eine solche Herangehensweise könnten wir auch als
Glaubensleben nach dem Modell des Schwedischen Tisches bezeichnen. Was würde
das bedeuten? Der Gläubige wählt nur das aus, was ihm von den Erlösungsinhalten,
die Jesus Christus anbietet, und von den Sakramenten der Kirche zusagt. So haben
wir das Paradox verschiedener Profile: Der Gläubige, der sich Katholik nennt,
geht vielleicht jeden Sonntag zur Messe, nimmt jedoch seine Ehe nicht ernst,
wird seine Stimme für das Leben erheben, macht aber eine Abtreibung, fordert
Gottes Schutz, misshandelt aber seine Familie oder Untergebenen usw.
Katholik sein, heißt, jemandem
vollkommen anzugehören. Die Bedeutung des Wortes Katholik birgt in sich die
Verpflichtung des umfassenden und vollkommenen Glaubens aller Wahrheiten, die
Jesus Christus auferlegt und durch die Kirche, die er gegründet hat,
verwirklicht. Deshalb ist es vor allem unsere Pflicht zu glauben und zu bezeugen,
was wir glauben, aber allumfassend. Die Heilige Schrift weist uns darauf hin,
dass wir nicht einen Buchstaben auslassen oder ihn anders auslegen dürfen. Der
Glaube ist eine ernsthafte Sache. Der Imperativ des Glaubens ist, das zu leben,
was Jesus vorgelebt und auf die Apostel übertragen hat. Katholik sein, bringt
nicht nur mit sich, einer bestimmten Gruppe von Menschen oder einer Organisation
anzugehören. Katholik sein heißt, in die Handflächen Jesu Christi eingraviert
zu sein und Jesus in seinem Leben den ersten Platz einzuräumen.
Die Muttergottes lehrt uns am
wunderbarsten den Weg der Hoffnung. Sie glaubt vollkommen. Sie kalkulierte nicht,
was werden wird. Sie gehorchte und diente. Die Muttergottes ist eigentlich die
Verkörperung des ersten wahrhaftigen christlichen Verhaltens gegenüber Gott.
Pater Mario Knezoviæ
Im September empfingen in der Pfarre
Medjugorje 165.000 Gläubige die heilige Kommunion, und in der hl. Messe
konzelebrierten 3.806 Priester aus dem In- und Ausland.
In dem besagten Monat hielten sich
Pilgergruppen aus Kanada, Deutschland, Italien, der Schweiz, Korea, Malta, dem
Libanon, Schottland, Österreich, Frankreich, Portugal, den USA, der Slowakei,
Spanien, den Niederlanden, Irland, Polen, Rumänien, Tschechien, England, Ungarn,
Australien, Slowenien, Belgien, den Philippinen, Ägypten, Lettland, Mexiko,
Bosnien-Herzegowina und Kroatien in Medjugorje auf.
Anlässlich des 13. Jahrestages
seines Wirkens pilgerten etwa 60 Mitglieder der Vereinigung "Bedem
ljubavi" (Bollwerk der Liebe) aus Varaždin nach Medjugorje mit dem Wunsch,
„auf den Wegen der Freundschaft, des Friedens und der Liebe" zu gehen. Während
ihres eintägigen Aufenthaltes im Wallfahrtsort besuchten sie den Berg der
Erscheinung und andere Gebetsorte. In der Anbetungskapelle nahmen sie an einer
Dankesmesse teil, die von Pater Mario Knezoviæ geleitet
wurde.
In der Vigilie des Festes des hl.
Franziskus am 3. Oktober feiert die Franziskanerfamilie
in der ganzen Welt den Transitus bzw. den Übergang ihres Gründers, des hl.
Franziskus von Assisi, von dieser Welt in die Ewigkeit. In Medjugorje wurde
dieser Ritus unmittelbar nach der hl. Abendmesse gefeiert.
An ihm nahmen die medjugorischen Franziskaner, Franziskanerinnen, Mitglieder
der Franziskanerjugend und des franziskanischen Dritten Ordens teil.
Durch diese Liturgie erinnern die
Franziskaner und Gläubigen an die letzten Augenblicke des Erdenlebens dieses
großen Verliebten in Gott und alle Geschöpfe, der sogar den Tod als seinen
Bruder bezeichnete und ihm dankte, dass er ihn zu seinem Schöpfer führt. Die
hl. Abendmesse und den Ritus des Todes des heiligen Franziskus leitete Pater
Branko Radoš.
Um bei dem Bau des Waisenhauses
„Kumi“ im Bistum Soroti in Uganda zu helfen, fuhr Alois Gerding aus Senden (Deutschland)
1900 Kilometer mit dem Fahrrad von Münster nach Medjugorje.
Gemeinsam mit Freunden, besonders mit
der Familie Eink, helfen Alois und seine Frau Elisabeth den Priestern in Afrika
materiell bei ihrer sozial-humanitären Arbeit. Das Waisenhaus „Kumi“, das
von dem Priester Pater Charles Osire geleitet wird, versorgt 200 Waisenkinder.
Im Exerzitienhaus Domus pacis wurde
ein Fasten-, Gebets- und Schweigeseminar für Pilger aus Deutschland abgehalten,
das von Pater Ljubo Kurtoviæ
geleitet wurde.
Im selben Haus versammelten sich
Jugendliche aus Montenegro, die von Pater Franjo Dušaj
geleitet wurden, und Mitglieder der Franziskanerjugend aus der Herzegowina zur
geistlichen Erneuerung sowie eine Gruppe Mädchen zum Seminar, das von den
Franziskanerinnen geleitet wurde.
Das
zehnte internationale Seminar für Priester findet vom 4. bis 9. Juli 2005 in Medjugorje statt: Thema des Seminars ist: Eucharistie
und Maria – Was er auch sagt, das tut“ (Joh 2,5).
PROGRAMM
DES SEMINARS
4.
Juli 2005, Montag
13.00-18.00
Uhr Anmeldung der Teilnehmer (Neuer Saal)
18.00
Uhr
BEGINN DES SEMINARS
Rosenkranzbeten, hl. Messe
Heilungsgebet und die glorreichen Gesätze
des Rosenkranzes
5.
Juli 2005, Dienstag
08.30
Uhr
Laudes in lateinischer Sprache und Anbetung des Allerheiligsten
09.00
Uhr
Vortrag (Pater Dr. Zvjezdan Liniæ, O.F.M.)
10.00
Uhr
Pause
10.30
Uhr
Gebet
15.30
Uhr
Vortrag (Pater Dr. Zvjezdan Liniæ, O.F.M.)
16.30
Uhr
Pause
17.00
Uhr
Gebet
18.00
Uhr
Abendprogramm (Rosenkranz, heilige Messe, Heilungsgebet)
6.
Juli 2005, Mittwoch
08.30
Uhr
Laudes in lateinischer Sprache und Anbetung des Allerheiligsten
09.00
Uhr
Vortrag (Pater Dr. Zvjezdan Liniæ, O.F.M.)
10.00
Uhr
Pause
10.30
Uhr
Gebet
15.30
Uhr
Vortrag (Pater Dr. Zvjezdan Liniæ, O.F.M.)
16.30
Uhr
Pause
17.00
Uhr
Gebet
18.00
Uhr
Abendprogramm (Rosenkranz, heilige Messe, Heilungsgebet)
22.00
Uhr
Anbetung Jesu im Allerheiligsten Altarsakrament
7.
Juli 2005, Donnerstag
06.00
Uhr
Rosenkranz auf dem Berg der Erscheinung
09.30
Uhr
Vortrag, Gebet (Pater Dr. Zvjezdan Liniæ, O.F.M.)
10.00
Uhr
Pause
10.30
Uhr
Gebet
15.30
Uhr
Vortrag (Pater Dr. Zvjezdan Liniæ, O.F.M.)
16.30
Uhr
Pause
17.00
Uhr
Gebet
18.00
Uhr
Abendprogramm (Rosenkranz, hl. Messe und Anbetung)
8.
Juli 2005, Freitag
06.00
Uhr
Kreuzweg auf den Kreuzberg
Beichtgelegenheit
16.00
Uhr
Gebet, Betrachtungen
18.00
Uhr
Abendprogramm (Rosenkranz, hl. Messe, Verehrung des Kreuzes des Herrn)
9.
Juli 2005, Samstag
08.30
Uhr
Besuch des Grabes von Pater Slavko Barabariæ, Gebet
09.00
Uhr
Erfahrungen, Zeugnislegungen
ABSCHLUSS
DES SEMINARS MIT DER HL. MESSE UM 12 UHR.
Sie können sich per E-Mail: seminar.marija@medjugorje.hr
oder
per Fax-Nr. 00387 36 651 999 (für Marija Dugandžiæ) anmelden.
Wir
bitten alle Priester, die selbst für
eine Unterkunft in einer Familie in Medjugorje sorgen, in ihrer Anmeldung Name
und Nachname sowie die Telefonnummer der Familie, mit der sie die Unterbringung
vereinbart haben, anzugeben. Priester, die keine direkte Bekanntschaft oder
keine Möglichkeit haben, eine Unterkunft zu vereinbaren, sollten dies auch in
ihrer Anmeldung vermerken, damit wir das für sie organisieren können.
Die Kosten des Seminars werden mit fünf
Messeintentionen beglichen.
Es ist notwendig, mitzubringen:
das Zelebret vom Vorgesetzten,
die Albe und Stola, die Bibel, ein
kleines Radio mit FM-Frequenz und Hörer (für Simultanübersetzung).
Viele
Priester haben keinen Internetzugang und
sind über das Bestehen einer solchen internationalen Begegnung in Medjugorje
nicht informiert. Deshalb bitten wir alle Organisatoren von Wallfahrten,
Gebetsgruppen und Friedenszentren, diese Information in allen ihnen zur Verfügung
stehenden Nachrichtenmedien zu veröffentlichen, damit die Priester in größtmöglicher
Zahl teilnehmen können. Darüber hinaus bitten wir Sie, die Priester, die
kommen wollen, aber keine für die Reise notwendige Mittel haben, in dem Ihnen möglichen
Maße materiell zu unterstützen. Wir danken Ihnen im Voraus dafür und erbitten
für Ihre Arbeit Gottes Segen und den Segen der Friedenskönigin.
Vortragender im Seminar ist Pater
Dr. Zvjezdan Liniæ, O.F.M. Er wurde 1941 in Svilno, unweit
des Marienwallfahrtsortes der Gnadenmutter auf dem Trsat (Kroatien) geboren. In
den Franziskanerorden trat er im Jahre
1958 ein, und im Jahre 1967 wurde er zum Priester geweiht.
Er studierte in Samobor, Zagreb,
Paris und Innsbruck, wo er 1970 den Doktortitel erlangte auf dem Gebiet der Liturgiewissenschaft.
Er
wirkte von 1981 bis 1997 als Priester unter den kroatischen Gastarbeitern in
Innsbruck und in Paris, sowie in der Heimat, auf dem Trsat, in Karlovac, Novi
Sad, Osijek und Zagreb. Seit 1997 ist er Leiter des Begegnungshauses Tabor beim
Franziskanerkloster in Samobor, wo er zahlreiche Exerzitienkurse und Seminare für
die geistliche Erneuerung für alle Stände in der Kirche organisiert und leitet.
Sein pastorales Priesterleben widmete
er vor allem den Jugendlichen und dem Franziskaner-Weltorden. Einer großen Zahl
von Jugendlichen half er, durch die Sakramente der christlichen Initiation den
Weg in die Kirche zu finden und Christus, den Erlöser, kennen zu lernen. Pater
Liniæ hält Vorträge an der Theologischen Fakultät in Zagreb. Besonders aktiv
ist er bei geistlichen Erneuerungen für Priester, Ordensbrüder und –schwestern,
sowie für christliche Laien. In dieser Hinsicht ist er besonders bekannt als
Leiter von Seminaren für grundlegende christliche Erfahrung und von Seminaren für
die Heilung und Befreiung.