Bulletin
179
Medjugorje,
26. Oktober 2002
„Liebe
Kinder! Auch heute rufe ich euch zum Gebet auf. Glaubt, meine lieben Kinder,
dass man mit dem einfachen Gebet Wunder wirken kann. Durch euer Gebet öffnet
ihr Gott euer Herz und Er wirkt Wunder in euerem Leben. Auf die Früchte
schauend, erfüllt sich euer Herz mit Freude und Dankbarkeit Gott gegenüber,
für alles was Er in euerem Leben tut, und durch euch, auch den anderen. Betet
und glaubt, meine lieben Kinder, Gott gibt euch Gnaden, aber ihr seht sie
nicht. Betet, und ihr werdet sie sehen. Euer Tag möge erfüllt sein mit Gebet
und Dank für alles, was Gott euch gibt. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt
seid!“
In diesen Tagen haben wir,
glaube ich, alle die Gräber unserer Liebsten besucht. Bewusst haben wir die
Orte aufgesucht, wo sich unsere Verstorbenen befinden. Es kommen Erinnerungen in
uns auf, die mit Grabplatten überdeckt sind. Gräber sind Orte, an denen wir
uns der Zerbrechlichkeit der menschlichen Existenz bewusst werden. An ihnen
empfinden wir ganz klar unsere Abhängigkeit von dem Erlöser. Der Friedhof ist
ein Ambiente, das auch den Ungläubigen zum Beten anregt. Friedhöfe sind Orte,
an denen sich der Sünder an die Brust schlägt und um Vergebung bittet. Die
Wirklichkeit des Grabes ist ein Aufruf für jeden Menschen, umzukehren und an
das Evangelium zu glauben. Dieser Besuch bewirkt, dass sich in uns trotz der
Sterblichkeit das Leben meldet, das kein Ende hat, das Leben, das Jesus Christus
gibt. Die Gräber erzählen und flüstern uns zu, nicht den Himmel, die Ewigkeit
zu verfehlen. Der Friedhof ist ein Ort großer Botschaften, Gespräche zwischen
Himmel und Erde, zwischen dem Ewigen und dem Vergänglichen, zwischen diesem
Heute und diesem Morgen. Letztendlich ist es ein Zwiegespräch zwischen denen,
die das Leben für unsere Freiheit hingegeben haben und uns, die wir die
segensreichen Früchte des vergossenen Blutes genießen.
Am Grab zu stehen ohne die Hoffnung
auf die Ewigkeit und die Wiedergeburt durch Jesus Christus, wäre bittere Qual,
Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Verfehlung und Beklommenheit. Aber am Grab zu
stehen mit der christlichen Überzeugung von der Unvergänglichkeit durch die
Auferstehung Jesu ist tröstlich, bringt das Licht zurück und regt die Gedanken
zur Wiederbegegnung im Hause des Himmlischen Vaters an, wo jede Träne vom
verweinten Gesicht weggewischt wird.
Wahrlich war die Geschichte der
Menschheit bis zu Jesu Ankunft ein
Königreich des Todes. Christus verwandelte diese Wirklichkeit in ein Königreich
des Lebens. Er besiegte durch seinen Tod den Tod selbst; deshalb konnte er auch
nach seiner Auferstehung ausrufen: „Was sucht ihr den Lebenden unter den Toten!“
Die Menschheit stirbt freilich weiter, aber stirbt mit Christus, um mit Christus
ewig zu leben. Nachdem Jesus den Grabstein weggewälzt hat, sind die
christlichen Gräber keine Stätten der Toten mehr, keine Orte des Todes und des
Schmerzes, sondern Felder, auf denen Gott Weizenkörner sät, aus denen neues
Leben aufkeimen wird, wenn die Winde verweht und die Winter vergangen sind.
Diese Wahrheit hat der Dichter Mak Dizdar schön besungen: „Der Tod ist nicht
das Ende. Denn den Tod gibt es eigentlich nicht. Und es gibt kein Ende.
Mit dem Tod wird nur die Bahn des Aufsiegs aus dem Nest
zu den Sternen beleuchtet“. Wenn Gott selbst diesen Weg gegangen ist,
wovor fürchten wir uns dann; wenn das Schwert des Schmerzes das Innerste der
Muttergottes aus Trauer um den Sohn durchbohrt hat, warum sollten wir nicht auch
den Pfad mit Tränen um unsere Liebsten benetzen, die uns – so lehrt es uns
der Glaube – nur vorübergehend verlassen haben.
Pater Mario Knezoviċ
N A C H R I C H T E N
ZAHL
DER KOMMUNIONEN UND KONZELEBRANTEN
Während des Septembers empfingen in
der Pfarre Medjugorje 170 000 Gläubige die heilige Kommunion, und in den
heiligen Messen konzelebrierten 3 364 Priester aus dem In- und Ausland. In dem Monat hielten
sich Pilgergruppen aus England, Italien, Österreich, Deutschland, Frankreich,
Polen, Korea, den USA, Jugoslawien, den Niederlanden, Slowenien, Rumänien,
Portugal, dem Libanon, Ungarn, Tschechien, Irland, der Ukraine, Spanien, der
Slowakei, Malta, Schottland, Russland, Belgien, Kroatien sowie Bosnien-Herzegowina
in Medjugorje auf.
ERZBISCHÖFLICHER VIKAR AUS VENEZUELA ZU BESUCH IN MEDJUGORJE
Ende September hielt sich Mgr.
Ricardo Guerra, juristischer Vikar des Erzbistums Valencia in Venezuela zum
Zeichen der Dankbarkeit für sein 25-jähriges Priesterjubiläum in Medjugorje
auf.
Die dreiwöchige marianische
Wallfahrt, zu der er mit einer Gruppe von 16 Gläubigen aufgebrochen ist,
umfasst Fatima, Santiago de Compostella, Lourdes, Medjugorje, Mailand, Rom und
Pariz.
Mgr. Guerra war schon einmal in
Medjugorje. Die damals gesammelte Erfahrung regte ihn zur Gründung einer
Gebetsgruppe für Jugendliche an, die sich bemüht, die Botschaften der
Friedenskönigin zu leben. Auf die Frage, warum er wieder nach Medjugorje
gekommen ist und was die Gläubigen an diesen Ort zieht, antwortete Mgr. Guerra:
„Ich habe mich in Medjugorje
verliebt. Die mütterliche Stimme, die in den Botschaften der Muttergottes
voller Zärtlichkeit erklingt, führt die Gläubigen zum Gebet und zu Christus.
Die Muttergottes nennt uns „Kindlein“, und dieses Wort trifft den Menschen
tief ins Herz. Die Bischöfe in Venezuela bleiben bezüglich der medjugorischen
Erscheinungen reserviert, aber die Gläubigen fühlen, dass dieser Aufruf glaubwürdig
ist und folgen ihm.
MIT
DEM FAHRRAD VON MEDJUGORJE NACH LOURDES
Mate
Vodanoviċ aus Makarska fuhr am 30. September mit seinem Fahrrad von Medjugorje nach
Lourdes. Mate möchte den Wallfahrtsort der Friedenskönigin in Medjugorje mit
dem Wallfahrtsort der Muttergottes von Lourdes verbinden, wozu er 23 Tage
brauchen wird. Täglich wird Mate durchschnittlich 100 km zurücklegen. Wir
empfehlen, ihn in Ihr Gebet einzuschliessen.
BESUCH DES ERZBISCHOFS VON DEN FIDSCHI-INSELN
Mgr.
George Pearce, Erzbischof i.R. von den Fidschi-Inseln, hielt sich Ende
September und Anfang Oktober zu einem privaten Pilgerbesuch in Medjugorje auf.
Medjugorje besuchte er mit einer Gruppe amerikanischer Pilger. Mgr.
Pearce lebt und wirkt jetzt im Erzbistum Providence, Rhode Island, USA.
Über seine Eindrücke werden wir in
der nächsten Nummer des Bulletins berichten.
RITUS
DES TODES DES HEILIGEN FRANZISKUS
In der Vigilie des Festes des hl.
Franziskus am 3. Oktober feiert die Franziskanerfamilie in der ganzen Welt den
Transitus bzw. den Übergang ihres Gründers, des hl. Franziskus von Assisi, von
dieser Welt in die Ewigkeit. In Medjugorje wurde dieser Ritus unmittelbar nach
der hl. Abendmesse vollzogen. An ihm nahmen die medjugorischen Franziskaner,
Franziskanerinnen, Mitglieder der Franziskanerjugend und des franziskanischen
Dritten Ordens sowie Mgr. John Ward, Kapuziner und Erzbischof i.R. von Cardiff
in Wales, Großbritannien, teil.
Durch diese Liturgie erinnern die
Franziskaner und Gläubigen an die letzten Augenblicke des Erdenlebens dieses
großen Verliebten in Gott und alle Geschöpfe, der sogar den Tod als seinen
Bruder bezeichnete und ihm dankte, dass er ihn zu seinem Schöpfer führt.
Den Ritus des Todes des hl.
Franziskus leitete der medjugorische Pfarrer, Pater Branko Radoš.
RADIOSENDER
„MIR“ MEDJUGORJE ERHIELT LANGFRISTIGE SENDEERLAUBNIS FÜR SEIN PROGRAMM
Der Radiosender „Mir“ Medjugorje
erhielt für sein Programm eine langfristige Sendeerlaubnis für weitere Teile
bzw. Regionen in Bosnien-Herzegowina und erweiterte damit seinen Hörerkreis.
Alle für die Erteilung der Genehmigung notwendigen Maßnahmen wurden von Pater
Miljenko Stojiæ, dem langjährigen
Leiter des Informationszentrums „Mir“ Medjugorje, in dessen Rahmen der
Radiosender „Mir“ Medjugorje wirkt, und Nikica Dragoje, dem technischen
Leiter, durchgeführt.
Der Radiosender „Mir“ Medjugorje
begann seine Tätigkeit vor 5 Jahren. Das Programm ist verschiedenartig, täglich
inhaltsreich und technisch von guter Qualität. Der jetzige Leiter des
Informationszentrums „Mir“ Medjugorje und der Chefredakteur des Radiosenders
„Mir“ Medjugorje, Pater Mario Knezoviæ,
kündigte eine Programmerweiterung ab dem 1. Januar 2003 an. Der Radiosender
„Mir“ Medjugorje ist der erste Sender in BiH, der Live-Programme im Internet
unter www.medjugorje.hr
sendet.
MITGLIEDER
DER INTERNATIONALEN GESELLSCHAFT KATHOLISCHER JOURNALISTEN (UCIP) BESUCHTEN
MEDJUGORJE
Siebzehn Journalisten aus den USA,
Kanada, Bolivien, Peru, Argentinien, Brasilien, dem Sudan, Tansania, Indien,
Pakistan, Littauen, Albanien und Deutschland, alle Mitglieder der
Internationalen Gesellschaft katholischer Journalisten (UCIP) mit Sitz in Genf,
besuchten am 9. und 10. Oktober Medjugorje und Mostar.
In Mostar besuchten die Journalisten
das Franziskaner-Provinzilat und
die Altstadt. Der medjugorische Pfarrer, Pater Branko Radoš, sprach vor den versammelten Journalisten über die
pastorale Tätigkeit der Pfarre sowie über die Pilgerbewegung und der Leiter
des Informationszentrums und des Radiosenders „MIR“ Medjugorje, Pater Mario
Knezoviæ,
über die Medientätigkeit des Informationszentrums, wobei er die Wichtigkeit
des Radiosenders für die lokale Bevölkerung besonders hervorhob. Die
Journalisten sind auf den Berg der Erscheinung gestiegen, wo sie in stillem
Gebet einen Teil des Nachmittags verbrachten, und danach nahmen sie an dem
abendlichen Gebetsprogramm und der Anbetung des Allerheiligsten Altarsakramentes
teil.
Der Besuch war Teil des vierwöchigen
Programms der Sommeruniverisität der UCIP, wo Journalisten aus allen Teilen der
Welt Gelegenheit erhalten, Geschichte, Völker, Kulturen, Religionen,
Gesellschaft und Leben in den Ländern, in denen sie sich aufhalten, kennen zu
lernen. Die Absolventen der Sommeruniversität der UCIP 2002 hielten sich in
diesem Jahr in Kroatien, Slowenien, Bosnien-Herzegowina und Jugoslawien auf. Der
Besuch in Mostar und Medjugorje und danach in Tomislavgrad, sind
Abschlussstationen dieser Reise, die von der Gesellschaft katholischer
Journalisten Kroatiens organisiert wurde.
BESUCH EINES KANADISCHEN BISCHOFS
Mgr. Pearse Lacey, Bischof i.R. von
Toronto, Kanada, hielt sich mit einer Gruppe kanadischer Pilger vom 12. bis 19.
Oktober zu einem privaten Pilgerbesuch in Medjugorje auf. Im Jahre 1987 war er
schon einmal in Medjugorje. Am 13. Oktober, zum Fest der Muttergottes von Fatima,
leitete er gemeinsam mit zwanzig Priestern die hl. Messe für Pilger aus
englischsprachigen Gebieten. Mgr. Lacey glaubt, dass Medjugorje die Fortsetzung
von Fatima ist.
Über seine Eindrücke werden wir in
der nächsten Nummer des Bulletins berichten.
DIE ERNTEDANKMESSE
Am Sonntag, dem 13. Oktober 2002,
feierte die Pfarre Medjugorje die Erntedankmesse.
Die Kinder der Pfarre nahmen an dieser Feierlichkeit mit Rezitationen, Gebeten
und symbolischen Gaben teil, mit denen sie im Namen aller Gemeindemitglieder dem
Herrn ihren Dank für die Früchte der Erde ausdrückten.
SEMINARE IM „DOMUS PACIS“
Im Exerzitienhaus „Domus pacis“
wurden in den vergangenen zwei Monaten drei Fasten- und Gebetsseminare für
Gruppen aus Polen und Frankreich abgehalten. An den Seminaren nahmen 108
Personen teil, die während sechs Tagen ihren Glauben an den Herrn vertieften,
indem sie dem Aufruf der Muttergottes zum Beten, Fasten und zum inneren
Schweigen gefolgt sind.
Im gleichen Haus leiteten die
Franziskanerinnen vom 20. bis 22. September ein Seminar für 35 Mädchen, und
Ende September versammelten die Franziskaner 20 Mitglieder der
Franziskanerjugend zur geistlichen Erneuerung.
Alle zur Teilnahme an den Fasten- und
Gebetsseminaren Interessierte können sich an Pater Ljubo Kurtoviæ, Pfarramt
Medjugorje, Gospin trg 1, 88266 Medjugorje, Bosnien-Herzegowina (Fax: 00387 36
651 444), wenden.