Bulletin
188
Medjugorje,
26. Juli 2003
„Liebe Kinder! Auch heute rufe ich euch zum Gebet auf. Betet, meine
lieben Kinder, solange bis das Gebet euch zur Freude wird. Nur so wird jeder
von euch den Frieden im Herzen entdecken und eure Seele wird zufrieden sein.
Ihr werdet das Bedürfnis verspüren, die Liebe, die ihr in eurem Herzen und
in eurem Leben empfindet, den anderen zu bezeugen. Ich bin mit euch und halte
vor Gott Fürsprache für euch alle. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!“
25.
Juli 2003
DER
MEDJUGORISCHE TRIBUN
Im vergangenen Monat hat Pater Dr. Ljudevit
Rupèiæ seine
Erdenreise beendet und uns verlassen. Pater Ljudevit starb am 25. Juni, dem 22.
Jahrestag der Erscheinungen der Muttergottes in Medjugorje. Er hat die
Muttergottes und Medjugorje nicht nur geliebt und verehrt, sondern er gehörte
ihnen mit Leib und Seele an. Als Universitätsprofessor für Bibelwissenschaften
glaubte er seit den Anfängen an die Erscheinungen der Muttergottes. Eigentlich
hat er wie Maria im Augenblick der Verkündigung des Engels die Sprache des
Himmels akzeptiert und seine Fragen für eine andere Zeit aufgespart. Seine
vorrangige Aufgabe war, zu glauben, zu akzeptieren, was Gott durch die
Erscheinungen erreichen will, und erst dann nachzufragen, wie diese Botschaft am
besten und nützlichsten zu leben und zu verwirklichen ist. Als solcher war er
Kopf und Pfeiler des Nachdenkens über die Geschehnisse in Medjugorje. Seine
letzten 22 Lebensjahre schenkte er der Muttergottes und Medjugorje. Er verlangte
keine Gegenleistung, nur die Wahrheit, für die er sein Leben lang bereit war zu
sterben und für die er brannte.
Aus den Gesprächen und dem Leben mit
Pater Ljudevit brach immer der Eifer für die rechtgläubige Verehrung der
Muttergottes hervor, für das vollkommene und ganzheitliche Leben der
Botschaften der Muttergottes, für die Reinheit und Klarheit der liturgischen
Feier und Verkündigung im medjugorischen Wallfahrtsort. Für ihn gab es keinen
Kompromiss, wenn es sich um Medjugorje handelte. In dieser Sache war ihm nichts
zu schwer oder unannehmbar. Die Liebe zu jedem Pilger war seine Berufung in den
letzten Lebensjahren. Er eilte den Pilgern entgegen, um dem modernen Menschen so
schnell wie möglich die Botschaft Medjugorjes zu überbringen. Er reiste in
zahlreiche Gebetszentren und zu Symposien, die aus dem medjugorischen Stamm
gewachsen sind. Er ließ sich in seinem Reden über die Erscheinungen nicht
mundtot machen. Er hat nie aufgehört, nach der Wahrheit zu suchen. Man kann
einfach sagen, dass Pater Ljudevit der Tribun Medjugorjes war, und seine Stimme
wurde in der Kirche gehört, seine Schriften wurden und werden gelesen und geschätzt,
obwohl es auch andere Meinungen gab.
In dem Sinne hat Pater Ljudevit seinen medjugorischen Anteil und seine Aufgabe
mit der besten Note abgeschlossen. Er blieb trotz aller Stürme, die ihn niemals
verschont haben, aufrecht und unerschütterlich.
Uns, den Kindern der Muttergottes,
ruft dieser verstorbene Alte voll jugendlichen Geistes zu: Ihr dürft nicht
stehen bleiben, geht immer näher an die Quelle heran, lebt in der Liebe, mit
der ihr vom Himmlischen Vater geliebt werdet, hört auf die Muttergottes und
lasst Euch nicht vom Weg des Heils abbringen. Ja, gerade das hat er am Altar des
Herrn verkündet. Die Liebe zu Gott, zur Kirche und zum Volk Gottes war ihm
eigen. Für die Ideale war er bereit, alles zu tun, zu opfern und zu geben.
Deshalb waren seine Haftjahre in den kommunistischen Gefängnissen für viele
das Licht, so wie auch für uns heute. Er schrieb sich als Professor in die
erste Klasse der Liebesschule der Muttergottes in Medjugorje ein. Das Diplom
erwartet ihn, so lehrt uns der Glaube, in der Ewigkeit. Auf was warten wir und
was erwartet uns!?
Im
Juni empfingen in der Pfarre Medjugorje 151.000 Gläubige die heilige Kommunion,
und in den hl. Messen konzelebrierten 3.472 Priester aus dem In- und Ausland. Im
Juni hielten sich in Medjugorje Pilgergruppen aus Italien, Polen, Korea, der Südafrikanischen
Republik, den USA, Irland, Ungarn, Großbritannien, Schottland, Spanien, der
Slowakei, Österreich, Deutschland, Belgien, Rumänien, Ägypten, Slowenien,
Frankreich, Tschechien, Dänemark, der Ukraine, dem Libanon, Reunion, der
Schweiz, Vietnam, Kanada, Argentinien, Brasilien, Chile, Portugal, Israel, Peru,
Albanien, Schweden, den Niederlanden, Porto Rico, Kroatien und Bosnien und
Herzegowina auf.
PATER
DR. LJUDEVIT RUPÈIÆ GESTORBEN
Am
22. Jahrestag der Muttergotteserscheinungen in Medjugorje, dem 25. Juni, starb
in seinem dreiundachtzigsten Lebensjahr Pater Dr. Ljudevit Rupèiæ,
herzegowinischer Franziskaner. Pater Dr. Ljudevit Rupèiæ wurde im Jahre 1920
in Hardomilje, Ljubuški, BiH, geboren. 1939 trat er in die Herzegowinische
Provinz ein und wurde 1946 zum Priester geweiht. Das Theologiestudium
absolvierte er an der Theologischen Fakultät in Zagreb, 1958 doktorierte und
1971 habilitierte er an der gleichen Fakultät. Von 1958 bis 1988 lehrte er
neutestamentliche Exegese an der Franziskanischen theologischen Hochschule in
Sarajevo und einige Zeit an der Theologischen Fakultät in Zagreb. Unter dem
kommunistischen Regime Jugoslawiens verbüßte er 1945 und 1947 sowie von 1952
bis 1956 Gefängnisstrafen. Längere Zeit (1968-1981) war er Mitglied der
Theologischen Kommission der Bischofskonferenz im ehemaligen Jugoslawien. Er übersetzte
das Neue Testament aus dem Urtext in die kroatische Sprache. Die Übersetzung
erfuhr zahlreiche Auflagen. Er veröffentlichte viele Bücher, Studien und
Artikel in kroatischer, deutscher, italienischer, französischer und englischer
Sprache und hielt zahlreiche Vorträge auf Kongressen und Symposien in Europa
und Amerika. Er war mit Leib und Seele der Muttergottes von Medjugorje ergeben,
schrieb Bücher und Artikel über die Erscheinungen. Als Priester und Professor
beobachtete er von Anfang an intensiv alles, was sich in Medjugorje ereignet.
Die sterbliche Hülle von Pater Ljudevit Rupèiæ war in der Kapelle des
Franziskanerinnenklosters in Miletina, wo Pater Ljudevit neun Jahre lang den
Dienst des Spirituals versehen hat, und danach im Franziskanerkloster auf dem
Humac aufgebahrt.
Pater Ljudevit wurde am 27. Juni, dem
Tag des Herz-Jesu-Festes auf dem Neuen Friedhof von Humac beigesetzt. Die
Beisetzungsfeierlichkeit begann mit der hl. Messe um 17 Uhr vor der Kirche und
dem Kloster auf dem Humac, geleitet vom Provinzial der herzegowinischen
Franziskaner, Pater Slavko Soldo, gemeinsam mit Pater Branimir Musa, dem
Guardian von Humac, Pater Branko Radoš, dem medjugorischen Pfarrer und hundert
Priestern aus Bosnien und Herzegowina, Kroatien und dem Ausland. Außer den
zahlreichen heimischen Gläubigen nahmen an der hl. Messe und der Beerdigung
auch Medjugorjepilger aus Polen, Frankreich, Italien, England, Rumänien und
anderen Ländern teil.
In seiner Predigt verabschiedete sich
Pater Slavko Soldo mit herzlichen Worten von dieser großen geistlichen Persönlichkeit
der Kirche in Kroatien und BiH. Nach der hl. Messe verlas Pater Ivan Landeka die
Beileidsbezeugungen von Mgr. Ratko Periæ, dem Bischof von Mostar, Mgr. Frane
Franiæ, dem Erzbischof i.R. von Split-Makarska, Pater Bernardin Škunca, dem
Provinzial der Franziskanerprovinz Zadar, Pater Mirko Kemeveš, dem Provinzial
der kroatischen Kapuziner und anderen. Grabreden hielten nach der Messe: im
Namen der Franziskanischen theologischen Hochschule und der Provinz Bosna
Srebrena – Pater Dr. Slavko Topiæ, Professor der Franziskanischen
theologischen Hochschule in Sarajevo, im Namen der Gesellschaft kroatischer
Bibelforscher – Pater Dr. Ivan Dugandžiæ, Professor an der Katholischen
theologischen Fakultät in Zagreb, im Namen der Studenten von Pater Ljudevit –
Pater Dr. Tomislav Pervan, der über die wissenschaftliche Arbeit und das
geistliche Profil von Pater Ljudevit Rupèiæ sprach, Schwester Janja Boras, Äbtissin
des Franziskanerinnenklosters in Medjugorje und im Namen der medjugorischen
Pfarre und der Pilger Pater Branko Radoš. Am Grab selbst verabschiedete sich
Pater Branimir Musa.
All jene, die das Glück hatten,
Pater Ljudevit kennen zu lernen und mit ihm zu leben, wissen, dass sie einen großen
und klugen Lehrer, einen warmherzigen Menschen verloren haben, der sensibel für
die Bedürfnisse seiner Nächsten und ein ergebener Freund war. Da wir voll der
Hoffnung auf Unsterblichkeit sind, glauben wir, dass durch seine Fürsprache im
Himmel all das, was er uns gelehrt hat, vielfache Früchte tragen wird.
Unter den zahlreichen Gläubigen, die
anlässlich des Jahrestages der Muttergotteserscheinungen zu Fuß nach
Medjugorje gekommen sind, befanden sich viele Jugendliche und darunter zwei
Pilgergruppen aus Zagreb. Zu ihnen gehörten Nikola Horvat und Goran Ivanèiæ,
die den Hörern des Radiosenders „MIR“ Medjugorje über ihre Erfahrungen
berichteten. Ihren zwölftägigen Gebetsmarsch von 500 km widmeten sie der
Muttergottes.
Mgr. Gerard Ndlovu, Bischof i.R. des
südafrikanischen Bistums Umzimklu, hielt sich in den ersten zwei Juliwochen in
Medjugorje auf. Er nahm an dem 8. internationalen Seminar fuer Priester teil. Über
seine Eindrücke sagte er Folgendes:
„Vor einiger Zeit sagte mir jemand,
dass die Muttergottes in Medjugorje täglich erscheint. Das erweckte meine
Neugierde und ich wollte kommen und sehen. Darüber habe ich auch mit einigen
Personen gesprochen. Einige waren, wie ich, offen dafür, während andere
dachten, dass das ein Scherz ist, dass das unmöglich ist. Ich hatte auch
weiterhin den Wunsch zu kommen, aber keine finanziellen Möglichkeiten. In
Johannesburg gehöre ich einigen kleinen marianischen Gruppen an und ich habe
mit ihnen über meinen Wunsch gesprochen. Eines Tages rief mich eine mir
unbekannte Dame an und fragte mich: „Wir möchten, dass Sie mit uns kommen auf
eine Wallfahrt nach Medjugorje.“ Ich antwortete: „Natürlich, auf eine
solche Gelegenheit habe ich gewartet!“ Die Frömmigkeit und der Glaube an die
Muttergottes sind mancherorts sehr schwach bzw. sind sie gar nicht vorhanden.
Einige halten es für unmöglich, dass die Muttergottes Zeit hat, täglich zu
erscheinen. Ich persönlich bin der Meinung, dass das eine große
Herausforderung für unseren Glauben ist, wenn wir daran glauben, dass es in
unserem allumfassenden Rettungsplan nichts Überraschendes gibt, dass alles im
Rettungsplan war, ist und immer sein wird. Ich persönlich habe kein Problem
damit zu glauben, dass die Muttergottes in Medjugorje erscheint und zwar täglich.
Sie könnte auch ständig erscheinen, wenn wir wissen, dass sie immer und überall
bei uns ist. Wir sehen sie nicht, aber Gott kann es möglich machen, dass sie
sichtbar wird. Deshalb glaube ich, dass sie in Medjugorje täglich sichtbar sein
kann. Ich meine, dass die medjugorische Herausforderung vollkommen im Einklang
ist mit der Lehre der Kirche und der theologischen Ausbildung, die wir als
Priester erhielten. Ich denke, dass die echte Herausforderung darin besteht, das
ins Leben zu übertragen, was wir bereits gelernt haben. Für mich besteht die
medjugorische Herausforderung in Folgendem: Jenes erwecken, was bereits in
unserem Herzen und im Kopf schlummert und über unser Leben nachdenken. Der
Gebetsgeist und die Frömmigkeit, die hier herrschen, haben mich tief
beeindruckt. Ich habe am Seminar fuer Priester teilgenommen und war bewegt von
der Brüderlichkeit, dem brüderlichen Geist unter den Priestern, die aus
verschiedenen Ländern kommen, von der Ernsthaftigkeit und Genauigkeit, voller
Gebet und Wachsamkeit. Man konnte sehen, dass die Priester hungrig waren. Die
Vortragenden waren ausgezeichnet. Allen, die von mir etwas über Medjugorje
wissen wollen, werde ich nur kurz sagen: Geht und erfahrt es selbst! Das ist
alles!“
Vom 30. Juni bis 5. Juli fand das 8.
internationale Priesterseminar statt. An ihm nahmen 340 Priester aus 32 Ländern
und 16 Sprachgebieten teil. Über
das Thema „Der Priester – Diener der Eucharistie“ referierte Prof. Dr.
Tomislav Ivanèiæ.
Die Priester haben während sieben
Tagen nachgedacht, diskutiert, gemeinsam gebetet und die Eucharistie in
Gemeinschaft mit Gottes Volk gefeiert. Da sich die Priester hier wie in der
Schule Marias fühlen, besuchten sie während des Seminars Orte, die die
Muttergottes in besonderer Weise für das Gebet ausgewählt hat: den Berg der
Erscheinung und den Kreuzberg. Am letzten Seminartag besuchten sie das Grab von
Pater Slavko Barbariæ, der das Seminar fuer Priester 1996 gegründet hatte, und
beteten an ihm. Das Seminar endete mit einem Lobgesang auf den Herrn, dem Te
Deum. Von Jahr zu Jahr wird die Zahl der Priester, die sich entschließen, ihre
Exerzitien gerade in Medjugorje unter der Obhut der Muttergottes – der
Friedenskönigin – durchzuführen, größer. Allein die große Zahl der
Priester und ihre erschütternde Zeugnislegung am Ende der Exerzitien sagt genug
darüber aus, wie fruchtbringend diese Begegnung für alle war.
Mögen Sie sie in Ihr Gebet einschließen.
Während des Monats Juli fanden drei
Fasten- und Gebetsseminare für Pilger aus Polen, Frankreich und Kroatien statt.
Im Exerzitienhaus „Domus pacis“ hielt sich eine Gruppe Priester auf, die an
den 8. Exerzitien für Priester teilgenommen hat.
Alle an der Teilnahme an den Fasten- und Gebetsseminaren Interessierte mögen sich bitte bei Pater Ljubo Kurtoviæ, Župni ured Medjugorje, Gospin trg 1, 88266 Medjugorje, Bosnien und Herzegowina, melden (Fax: 00 387 36 651 444).