Bulletin
173
Medjugorje,
26. April 2002
„Liebe Kinder! Freut euch mit mir in dieser Frühlingszeit, in der die ganze
Natur erwacht, und in der sich eure Herzen nach Veränderung sehnen. Öffnet
euch, meine liebe Kinder, und betet. Vergesst nicht, dass ich mit euch bin, und dass ich
euch alle zu meinem Sohn führen möchte, damit er euch mit aufrichtiger Liebe
zu Gott und zu allem, was von ihm kommt, beschenkt. Öffnet euch dem Gebet und
erbittet von Gott die Bekehrung eurer Herzen; alles andere sieht er und sorgt
dafür in seiner Vorsehung. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!“
25. April 2002
DAS
MEDJUGORISCHE EMMAUS
Jesus ist auferstanden! Wir haben Ostern gefeiert, dieses größte Fest
der Christenheit, jeder auf seine Weise. Aber sind wir dem auferstandenen Jesus
begegnet? Haben wir ihm in die Augen geschaut oder haben Zweifel und Dunkelheit
unseren Blick verschleiert? Wir fragen uns, was wir mit den beiden Jüngern
gemein haben, die Jesus auf dem Weg nach Emmaus nicht erkannten, obgleich er
neben ihnen ging? Würde Jesus auch uns sagen, wie diesen Beiden: „Begreift
ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten
gesagt haben!“ (Lk 24,25).
Wenn ich über dieses Ereignis
nachdenke, was da auf dem Weg nach Emmaus geschehen ist, fühle ich mich genötigt,
mich in die Haut eines dieser Jünger zu versetzen. Sie haben erlebt, dass ihr
Lehrer gekreuzigt, entehrt, ohne Gerichtsurteil und Schuld getötet wurde. Die Jünger
verließen den Lehrer eigentlich noch vor seinem Tod am Kreuz. Wir können sagen,
dass Jesus für seine Anhänger wirklich tot war. Sie konnten nicht glauben,
dass Jesus, wenn er Gott ist, sterben kann. Aus ihrer Sicht gesehen waren sie
verwirrt und fühlten sich fast in ihren Hoffnungen verraten. Deshalb
widersprechen sie: „ Wir aber hatten gehofft, daß er der sei, der Israel erlösen
werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist.“
(Lk 24,21).
Die Jünger hatten ihre Pläne, und
auf seine Weise verwirklichte Jesus seinen Plan, der ihnen unbegreiflich war.
Die Jünger wünschten sich eine Demonstration der Göttlichkeit Jesu im
konkreten Leben eines jeden von ihnen. Es steht endgültig fest, dass die
Begleiter Jesu ständig Gefangene ihrer Zeit waren, die nicht auf das Himmlische
sondern auf das Irdische schaute. Deshalb wundert es gar nicht, dass sie den
Auferstandenen nicht erkannt haben. Sie können mit den irdischen Augen nicht
das Himmlische sehen. Sie haben Jesus doch als einen der ihren erlebt und
betrachtet, der sich hier durch besondere Werke ausgezeichnet hat.
Die
Jünger erkannten Jesus erneut an seinen Worten und dem Brechen des Brotes. So
musste Jesus durch seine Intervention die Aufmerksamkeit auf sich lenken und
sich erneut vorstellen. Das tut Jesus auch heute für jeden von uns. Täglich
stellt er sich vor und schenkt sich in der Heiligen Messe, in seinem Wort, in
den Brüdern und Schwestern, im Rauschen des Meeres und in der Stille der Natur.
In Medjugorje stellt sich uns Gott
auf besondere Weise vor. Er ruft uns durch die Mutter Maria zum Weg nach Emmaus
auf – auf den Weg zu Gott. Maria verweist uns auf ihren Sohn und ruft uns zur
Nachgolge, zur Reise in das medjugorische Emmaus auf. In dieses Emmaus, das sich
auf dem Kreuzberg oder auf dem Berg der Erscheinung abwickelt, gehen viele, wie
die Jünger Jesu, müde und enttäuscht, aber nach der Begegnung mit Christus
sprechen auch sie die Worte aus: „Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend,
der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit ihnen, um bei ihnen zu bleiben.“
(Lk 24,29).
So ist das, wenn du Jesus auf deinem
Lebensweg triffst. Nach dieser Begegnung ist nichts mehr dasselbe. Der im
Inneren bewegte Mensch muss sein Leben ändern. Deshalb sind auch die
medjugorischen Wallfahrten der Weg von Maria zu Jesus. In diesem Sinne in das
medjugorische Emmaus zu kommen bedeutet, den Lebensweg zu betreten, auf dem die
beiden Jünger Jesu gingen, über die wir in diesen paar Zeilen nachgedacht
haben.
Pater
Mario Knezoviæ
Während des Monats März empfingen
in der Pfarre Medjugorje 80 000 Gläubige die heilige Kommunion, und in den
heiligen Messen konzelebrierten 1115 Priester aus dem In- und Ausland.
Im März hielten sich Pilgergruppen
aus den USA, England, Polen, Porto Rico, Italien, Ungarn, dem Libanon, Kanada,
Deutschland, Österreich, Belgien, Malta, der Schweiz, Tschechien, Vietnam, den
Niederlanden, Irland, Argentinien, Lettland, Mexiko, Korea, Japan, Frankreich,
Rumänien, Kroatien und Bosnien und Herzegowina in Medjugorje auf.
Wie wir bereits in der vorigen Nummer
des Bulletins schrieben, weilte der vietnamesische Bischof, Mgr. Nguyen Quang
Tuyen, Bischof von Bac Ninh, zu einem Privatbesuch in Medjugorje.
Über seine Eindrücke sagte er:
„…Wir wollten an diesen Ort
kommen, wo die Muttergottes zur Umkehr aufruft und besonders zum Beten des
Rosenkranzes. Wenn wir nach Vietnam zurückkkehren, werden wir über den Aufruf
der Muttergottes zur Umkehr berichten, besonders über den Aufruf zur Anbetung
des Allerheiligsten Sakramentes und über das Beten für den Frieden. Wir bitten
Euch, für die Katholiken in Vietnam zu beten, auf dass sie im Glauben, im Gebet
und im Frieden wachsen mögen.“
Das Informationszentrum „Mir“
Medjugorje und die Radiostation „Mir“ Medjugorje organisierten am 23. März
eine geistliche Erneuerung für Mitarbeiter der Medien in der Fastenzeit. An der
Erneuerung nahmen etwa vierzig Mitarbeiter der Druck- und Elektronikmedien aus
Bosnien und Herzegowina teil.
Im Namen des Gastgebers begrüßte
Pater Mario Kneževiæ, Leiter des Informationszentrums “Mir” Medjugorje,
die Anwesenden. Pater Dr. Luka Tomaševiæ, Professor an der Theologischen
Fakultät in Split, hielt einen Vortrag zum Thema “Ethisch-christliche
Herausforderungen der Globalisierung”. Nach dem Vortrag und Gesprächen nahmen
die Seminarteilnehmer am abendlichen Gebetsprogramm in der Kirche teil. Nach dem
Rosenkranz und der hl. Messe folgte ein geselliges Beisammensein, eine
Gelegenheit, sich besser kennen zu lernen und Erfahrungen auszutauschen.
Der Sinn solcher Begegnungen, von
denen wir hoffen, dass sie jedes Jahr stattfinden werden, ist, die Mitarbeiter
der Medien anzuleiten und in ihren Bemühungen zu ermutigen, über die Medien,
in denen sie wirken, die Wahrheit und das Gute zu verbreiten.
Während der hl. Messe für deutsche
Pilger segnete Pater Christian Oppitz aus Österreich die Glocke mit dem Abbild
der Friedenskönigin, die für eine Kapelle in Österreich bestimmt ist. Die
Glocke ist eine Geschenk eines medjugorischen Pilgers. In seiner Predigt
erinnerte Pater Christian: „…,dass uns die Muttergottes unablässig zum
Beten aufruft. Wenn diese Glocke läuten wird, wird sie uns dreimal täglich zum
Beten des Angelus aufrufen…“
Während der Karwoche und zu Ostern
trafen ununterbrochen neue
Pilgergruppen in Medjugorje ein, die sich hier vorbereiten und gleichzeitig das
größte Fest der Christenheit feiern wollten. Einige Tausend Pilger aus allen
Teilen der Welt feierten in Medjugorje das Osterfest, darunter am zahlreichsten
Pilger aus Österreich. Außerordentlich zahlreich waren in diesen Tagen auch
Pilger aus allen Teilen Kroatiens sowie aus unseren Pfarren, die zur
Osterbeichte nach Medjugorje kamen. Die Tatsache, dass jeden Abend während des
3 bis 4 Stunden dauernden abendlichen Gebetsprogramms 20 Priester die Beichte
abnahmen, sagt etwas darüber aus, wieviel Pilger in den Ostertagen Medjugorje
besucht haben.
Die heiligen drei Tage verliefen in
innerer Sammlung und Gebet der versammelten Pilger. Wegen der großen Zahl ausländischer
Pilger wurde die Abendmahlsmesse am Gründonnerstag, die Karfreitagliturgie
sowie auch der Kreuzweg auf den Kreuzberg und die Osternachtliturgie am
Karsamstag in 14 Sprachen abgehalten.
Am Ostersonntag wurden zwei Jungen
und zwei Mädchen, Brüder und Schwestern, durch die Taufe in die Kirche
aufgenommen. Sie leben seit mehr als drei Jahren in Majèino selo (Mutters Dorf).
Ihren Eintritt in die Kirche begleiteten die Mitglieder der Gruppe The Kelly
Family und deren Freunde mit Musik.
In Medjugorje hielt sich zu Ostern
auch eine Pilgergruppe aus Vietnam auf. In einer feierlichen Prozession und mit
Gesang in vietnamesischer Sprache weihten 34 vietnamesische Pilger, gemeinsam
mit drei Priestern, während des abendlichen Gebetsprogramms am Ostermontag ihre
Heimat Vietnam der Friedenskönigin in Medjugorje.
Der erste Teil der Einrichtung des
Gebetsraums um die „Auferstehungs“-Statue ist beendet. Die Statue der
Auferstehungstat ist ein Geschenk des slowenischen akademischen Bildhauers
Andrej Ajdiè, die im Jahre 1998 hinter der medjugorischen Kirche aufgestellt
wurde. Eine Miniatur dieser Skulptur wurde dem Heiligen Vater, Papst Johannes
Paul II., anlässlich seines Besuchs in Slowenien geschenkt. Während der
letzten Jahre entwickelte und verwirklichte sich der Gedanke über die
Einrichtung eines Gebetsraumes um die Auferstehungsstatue. In diesem Jahr zu
Ostern wurde das Projekt zum großen Teil und zur Zufriedenheit all jener, die
einen Raum suchen, um in Stille und innerer Sammlung zu beten, realisiert.
Der zweite Teil des Projektes umfasst
die Einrichtung des Kreuzweges an derselben Stelle, was besonders wichtig ist für
jene Pilger, die nicht in der Lage sind, den Kreuzweg auf den Križevac zu gehen.
Wir nutzen die Gelegenheit, allen zu danken, die zur Verwirklichung des
Projektes beigetragen haben.
Am 7. April wurde die neue
Filialkirche des Barmherzigen Jesus im Dorf Šurmanci geweiht. Šurmanci ist
eines der fünf Dörfer, die die Pfarre Medjugorje bilden. Es befindet sich an
der Ostseite des Erscheinungsberges. Die Arbeiten hatten bereits 1998 begonnen
und wurden jetzt beendet. Die Kirche wurde vom Gesandten des Bischofs, Don Luka
Pavloviæ, dem Generalvikar unseres Bistums, geweiht. An der feierlichen Messe,
unter Konzelebration von 8 Priestern, nahmen zahlreiche heimische Gläubige
sowie auch eine Gruppe italienischer Pilger teil, die beim Bau dieser Kirche
geholfen und vor mehreren Jahren das Bild des Barmherzigen Jesus geschenkt hat.
Das Bild befand sich in den vergangenen Jahren in der Kapelle des
Gemeindefriedhofs; jetzt hat es seinen endgültigen Platz erhalten.
Im März fanden vier Fasten- und
Gebetsseminare statt und zwar für Gruppen aus Polen, Österreich, Deutschland
und Kroatien sowie auch Wochenenden der geistlichen Erneuerung für die
Franziskanerjugend der Herzegowina. Die Herzegowinischen Schulschwestern –
Franziskanerinnen – setzen einmal monatlich ihre Seminare zum Thema: „Suche
Frieden, jage ihm nach“ für Mädchen fort.
Alle diejenigen, die an dem Seminar
teilnehmen möchten, können sich an Pater Ljubo Kurtoviæ, Pfarramt Medjugorje,
Gospin trg 1, 88266 Medjugorje, Bosnien und Herzegowina, wenden (Fax: 00387 36
651 444).
Während der 9. Internationalen
Begegnung der Leiter von Pilger- und Gebetsgruppen, die im Februar in Medjugorje
stattfand, wurden wir gebeten, im Bulletin eine Information über die Tätigkeit
der örtlichen Leiter in unserer Pfarre zu veröffentlichen.
Seit 1991 wirkt in der Pfarre
Medjugorje die Gesellschaft der Leiter von Pilgern. Alle Mitglieder wurden nach
Absolvieren eines entsprechenden Seminars und einer Prüfung für die Arbeit mit
den Pilgern eingestellt. Alle diejenigen, die dieses Seminar erfolgreich
abschließen, haben die Möglichkeit, Mitglied der Gesellschaft der Leiter zu
werden und erhalten dadurch die Möglichkeit,
mit den Pilgergruppen zu arbeiten.
Die Leiter führen ihre Arbeit in Zusammenarbeit mit dem Informationsbüro aus, das die Programme für die Pilger organisiert. In diesem Büro kann man alle notwendigen Informationen bezüglich der örtlichen Leiter erhalten und zwar für folgende Sprachen: Kroatisch, Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Polnisch, Tschechisch und Slowakisch. Die ganztägige Arbeit mit Pilgern kostet 50 $; die Übersetzung in der Dauer von ½ Stunde 20 $ und die Übersetzung in der Dauer von 1 Stunde 40 $. Alle notwendigen Informationen sowie auch die Vermittlung bei der Suche eines Leiters für Ihre Gruppe können Sie im Informationsbüro per Tel./Fax-Nr. 00387 36 651 988 erhalten.
Wir nutzen die Gelegenheit, alle, die
Gruppen nach Medjugorje bringen, zu bitten, einen örtlichen Leiter zu
engagieren, der ihnen während ihres Aufenthaltes in Medjugorje bei vielem
behilflich sein kann und was am wichtigsten ist, es handelt sich um Personen,
die vorbereitet und ausgebildet sind, glaubwürdige Informationen zu liefern.
Ihre Arbeit führen sie in enger Zusammenarbeit mit dem Informationsbüro des
Wallfahrtsortes aus.
Wie wir bereits geschrieben haben,
findet die 13. Internationale Begegnung Jugendlicher in diesem Jahr vom 31. Juli
bis 6. August statt. Es ist üblich, die Begegnung der Jugendlichen mit Musik zu
bereichern. Deshalb laden wir alle jungen, zur Teilnahme bereiten Musiker ein,
diese Jugendbegegnung durch ihre Kunst zu bereichern und sich anzumelden beim:
ODBOR ZA ORGANIZACIJU 13. SUSRETA MLADIH (Ausschuss für die Organisation der
13. Begegnung Jugendlicher) per Fax +387 36 651 988 oder per E-Mail: informacije@medjugorje.hr
Anzugeben sind: Vor- und Nachname,
Alter, Adresse (Fax, E-Mail), Instrument, auf dem gespielt wird und
Musikererfahrung. Nachdem der Ausschuss seine Wahl getroffen hat, wird er sich
bei Ihnen melden.