Zeugnis von Msrg. Boulos Emile Saade, Maronitischer Bischof der Diözese Batroun (Libanon)

Datum: 25.05.2007.

Vom 8. bis 14. Mai 2007 war Msrg. Boulos Emile Saade, Maronitischer Bischof der Diözese Batroun  in Libanon auf Pilgerfahrt in Medjugorje. Er kam mit einer Pilgergruppe, deren Organisation von der Gemeinschaft «Freunde Mariens, der Königin des Friedens» mit dem Hauptsitz in Beirut veranstaltet wurde. Msrg. Boulos Emile Saade ist seit 1958 Priester und seit 1986 Bischof. Er trägt seit Juni 1999 die Verantwortung für die Diözese Baroun im Norden von Libanon. Er hat uns Folgendes berichtet:

       «In meiner Diözese sind 95% der Einwohner christliche Maroniten. Es gibt auch eine kleine Minderheit von Moslems und Orthodoxen. Wir gehören einer sehr alten Kirche an, die Rom immer die Treue gehalten hat und auch die Jungfrau Maria verehrte. Wir werden im Nahen Osten schon seit Jahrhunderten verfolgt, seitdem im 7. Jahrhundert der Islam vorgedrungen ist. Der hl. Jean Maron, der Gründer der Maronitischen Kirche, lebte in Syrien, aber wegen des feindlichen Einmarsches zog er sich mit seinen Gläubigen in die Berge Libanons zurück. Die Verfolgungen gingen weiter, aber die Heiligste Jungfrau hat uns immer beschützt. In der Vergangenheit hatten unsere Patriarchen keinen ständigen Wohnsitz, sie zogen von Ort zu Ort und gründeten überall Stätten der Marienverehrung. Alle Aufenthaltsorte unserer Patriarchen sind der Jungfrau Maria geweiht. 

          Unsere Beziehung zu Maria ist sehr emotional geprägt. Sie ist für uns sehr wichtig. Das Gebet zur seligen Jungfrau Maria hat seit alters her bei den Maroniten hohe Tradition. In ganz Libanon gibt es Grotten, in denen man die Jungfrau Maria verehrt. Bei uns gibt es zwar keine Erscheinungsorte, aber wir sagen gern, dass uns das nicht überrascht, weil sie ja ständig bei uns ist! Die Tatsache, dass wir den Glauben trotz fünfzehn Jahrhunderten langer Verfolgung bewahrt haben, haben wir der Gottesmutter zu verdanken. Wir haben hunderte von Märtyrern... Immer waren wir in Sorge und sind es heute noch, dass Libanon keine islamische Regierung bekommt, während fast 50 % der Einwohner Christen sind. Wir sind gegen Auswanderung. Etwa 500.000 Libanesen leben im Ausland, in Libanon selbst leben etwa 1. 500.000. Medjugorje erinnert mich an den Libanon. Es gibt viele Ähnlichkeiten. Wenn man bei uns zur Arbeit geht, nimmt man den Rosenkranz mit. Wir sind Menschen, die Maria zugetan sind. Wir sind nach Medjugorje gekommen, um gemeinsam mit den Leuten hier zu beten. Wir bitten um die Fürsprache der Heiligsten Jungfrau, dass hier und im Libanon und in der ganzen Welt Friede werde.