Begräbnis von Erzbischof Henryk Hoser in der Kathedrale der Diözese Warschau-Prag

Datum: 24.08.2021.

Das Requiem für Msgr. Henryk Hoser wurde am 20. August in der Kathedrale der Diözese Warschau-Prag gefeiert. Die Hl. Messe wurde von Kardinal Kazimierz Nycz,  Erzbischof und Metropolit von Warschau, geleitet, die Predigt hielt Erzbischof Tadeusz Wojda, der Metropolit von Danzig.

„Der hl. Paulus erinnert uns in der heutigen Lesung: ‘Wir wissen: Wenn unser irdisches Zelt abgebrochen wird, dann haben wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von Menschenhand errichtetes ewiges Haus im Himmelʼ (2 Kor 5, 1). Diese Worte führen uns heute in die Bestattungszeremonie für den Verstorbenen Erzbischof Henryk Hoser ein, Pallotiner, Priester, Missionar, Erzbischof Emeritus der Diözese Warschau-Prag, Apostolischer Visitator in Medjugorje“, sagte Erzbischof Wojda zu Beginn seiner Predigt, während der er sich an seine letzte Begegnung und sein letztes Gespräch mit Msgr. Hoser erinnerte.

„Ende Juli habe ich ihn in Ołtarzew besucht. Das Leid und der Schmerz waren in seinem Gesicht sichtbar, aber er war ganz friedlich und ruhig. Er war wie immer gewillt, sich über verschiedene Themen zu unterhalten, Fragen zu stellen, zu kommentieren, zu beurteilen, wertvolle Vorschläge zu machen. Das Gespräch mit ihm offenbarte seine reiche Lebenserfahrung, die er in verschiedenen Ländern, auf verschiedenen Kontinenten, gesammelt hat. Er war ein hervorragender Beobachter der Wirklichkeit, die ihn umgab, die er genauestens analysieren, einschätzen konnte und über die er, auf Tatsachen gestützt, sprechen konnte. Er war sehr belesen. Er hat sich in breitem Ausmaß mit der geschichtlichen und modernen Literatur auf dem Gebiet seiner persönlichen Interessen befasst, aber auch auf den Gebiet aktueller gesellschaftlicher, ethischer, theologischer und pastoraler Themen, Herausforderungen und Problemen.

Er hatte einen unermesslichen Willen zum Arbeiten, aber er war sich auch seiner gesundheitlichen Probleme bewusst. Er hat sogar hinzugefügt, dass wahrscheinlich sein Ende nahe sei  und, dass er zu allem bereit sei, wenn das Gottes Wille ist. Ich habe versucht ihn zu ermutigen und ihm gesagt, dass man in Medjugorje auf ihn warte, dass es dort noch viel Arbeit gäbe und, dass man dort für ihn betet… Das habe ich ihm auch Anfang August am Telefon aus Medjugorje wiederholt“. sagte Erzbischof Wojda in seiner Predigt, in der er auch über den Lebensreichtum von Erzbischof Henryk Hoser sprach und am Schluss sagte, dass „der treue Knecht nie ruhe, sondern wache bis der Herr kommt“. Er hat auch gesagt, dass sich diese Worte Jesu erneut bewahrheitet hätten im Leben von Erzbischof Hoser.

„Er selbst hat einmal zugegeben: ‘Ich habe nie gewählt und nie gefragt, sondern habe immer akzeptiert, was mir die Vorgesetzten gesagt haben.ʼ 2017 ging er, als Bischof im Ruhestand, auf Verlangen von Papst Franziskus, nach Medjugorje, um sich um die Pilger zu kümmern, die dort hinkamen. In Medjugorje war sein Dienst von unschätzbarem Wert.

Am 13. August 2021 hat ihn der Herr von dieser Erde abberufen, um ihn an den Tisch in der himmlischen Herrlichkeit zu berufen. Der Menschensohn ist gekommen und hat ihn mitgenommen. Was bleibt, ist die Trauer, aber auch die tiefe christliche Hoffnung, dass ihn Derjenige, der in ihm Gutes tat, ihn nun reich belohnen und in der ewigen Freude empfangen wird. Lieber Henryk, Bruder im priesterlichen und bischöflichem Dienst, Freund und Missionar, wir danken dir von Herzen für das Geschenk deines Lebens, deines Dienstes und aller guten Dinge, die du getan hast, den guten Gott bittend, dass Er dich in seiner Herrlichkeit erwarten möge. Amen!“, mit diesen Worten, beendete Erzbischof Tadeusz Wojda seine Predigt, bei der Begräbnisfeier für Erzbischof Henryk Hoser.

Ein Kondolenzbrief und einen Brief voller christlicher Hoffnung hat auch Papst Franziskus gesandt. Er dankte Erzbischof Hoser für alles Gute, was er für die Kirche getan hat.

Bei seinem letzten Geleit, haben sich weitere Personen an ihn gewandt um ihr Beileid zu bekunden, u.a. auch der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki, im Namen der Bischofskonferenz von Bosnien-Herzegowina und des Erzbistums Vrhbosna, der Erzbischof Koadjutor und apostolischer Leiter des Militärordinariats in Bosnien Herzegowina Msgr. Tomo Vukšić, der Neffe von Erzbischof Henryk Hoser…

Erzbischof Hoser ist der erste Hirte dieses Erzbistums, dessen Leichnam in der Krypta der Kathedrale von Warschau-Prag beigesetzt wird, so sagte zu Beginn der Messfeier der jetzige Erzbischof der Diözese Warschau-Prag, Msgr. Romuald Kaminski. Mit ihm nahmen an der Messfeier eine Vielzahl von Erzbischöfen, Bischöfen, Priestern und Ordensschwestern teil, und unter den Gläubigen waren auch viele Vertreter der lokalen und staatlichen polnischen Obrigkeiten.

An der Trauerfeier und dem Begräbnis nahmen aus Bosnien-Herzegowina, neben Msgr. Vukšić, der herzegowinische Franziskanerprovinzial, Pater Miljenko Šteko, der persönliche Sekretär des verstorbenen Erzbischofs, Pater Perica Ostojić und zwei Priester aus Medjugorje, Pater Zvonimir Pavičić und  Renato Galić, teil.

Nach der Messfeier fanden die Bestattungsriten und das Begräbnis von Erzbischof Henryk Hoser in der Krypta der Kathedrale der Diözese Warschau-Prag statt.

Am Tag zuvor, dem 19. August 2021, wurde um 12 Uhr ein Seelenamt in der Kirche des Priesterseminars in Ołtarzew gehalten; ein weiteres Seelenamt, wurde am 19. August 2021 um 18:00 Uhr in der Kathedrale des hl. Erzengel Michaels und des hl. Florians, des Märtyrers, gefeiert.